Wait for You: Roman (Wait for You-Serie) (German Edition)
auszubrechen.
Ich hatte den gesamten verdammten Inhalt meines Schrankes auf Bett und Boden verteilt. Eigentlich schien es ziemlich dämlich, in Bezug auf mein Outfit so unentschlossen zu sein. Aber ich hatte wirklich keinen blassen Schimmer. Schließlich, nachdem ich fast in die Knie gegangen wäre und Brit angerufen hätte, um sie um Rat zu fragen, entschied ich mich für enge Jeans, die ich in schwarze Stiefel steckte, und eine grüne Bluse mit Flügelärmeln, die auf schicke Art sexy war.
Ich verwendete noch mal dieselbe Zeit auf mein Make-up und meine Frisur. Es war genauso schlimm wie an dem Abend, als Cam zum Filmschauen rübergekommen war. Als ich gerade die Wimperntusche auftrug, fiel mir auf, wie seltsam es war, dass ich mir solche Mühe mit meinem Aussehen gab, wenn er mich doch jeden Sonntag, wenn er zum Eierkochen rüberkam, in meinen schlimmsten Schlabberklamotten sah.
Oh mein Gott, morgen früh war Sonntag. Das war eigentlich keine große Erkenntnis, nachdem auf einen Samstag immer ein Sonntag folgte. Aber morgen wäre ein vollkommen anderer Sonntag. Das wäre der erste Sonntag nach unserem Date. Würden wir immer noch Eier kochen? Was, wenn das Date sich tatsächlich zu etwas entwickelte, was bis morgen früh dauerte? Ich war nicht naiv. Ich konnte mir durchaus vorstellen, dass Cam erwartete, dass dieses Date zu irgendetwas führen würde.
Im Spiegel erkannte ich, dass ich die Augen unnatürlich weit aufgerissen hatte und die Bürste der Wimperntusche gefährlich nah vor meinem Augapfel schwebte.
Das Date würde definitiv nicht in mein Schlafzimmer führen, weil es aussah, als hätte sich eine Zara-Filiale darin übergeben.
Okay. Ich benahm mich dämlich. Der morgige Tag würde kein bisschen anders als der heutige. Die heutige Nacht würde sich aus mehreren Gründen nicht zu einem heißen Sexmarathon entwickeln. Und es gab überhaupt keinen Grund, mich zu benehmen, als wüsste ich nicht, dass der Tag nach Samstag Sonntag war.
Nachdem ich meine aufmunternden Worte an mich selbst gesprochen hatte, zwang ich mich, das Bad zu verlassen. Die nervöse Aufregung, die ich empfand, fühlte sich gar nicht so schlecht an. Es war irgendwie… anders, eine positive Art von Nervosität. Ich stand kurz davor, mitten im Wohnzimmer fröhlich mit dem Hintern zu wackeln, als Cam auftauchte.
Er trat in meine Wohnung, und seine Augen begannen ganz oben an meinem Kopf eine Musterung, die sich bis zu den Spitzen meiner schwarzen Stiefel erstreckte. Erstaunlich, dass ein einziger langer Blick sich anfühlen konnte wie eine Berührung, und dann auch noch dafür sorgen, dass meine Aufregung in ganz neue Höhen kletterte.
Cam räusperte sich. »Du siehst… wirklich, wirklich toll aus.«
Ich wurde rot. »Danke. Du auch.«
Und das war die verdammte Wahrheit. Cam trug dunkle Jeans und einen schwarzen Pulli mit V -Ausschnitt, der seine breiten Schultern betonte. Mit den dunklen Haaren, die ihm in die Stirn fielen, und dem halben Grinsen auf dem Gesicht sah er einfach umwerfend aus. So sehr, dass ich mich fragte, wieso eigentlich ausgerechnet ich hier stand, kurz davor, mit ihm zu einem Date aufzubrechen.
»Bist du bereit? Hast du eine Jacke?«
Ich riss mich zusammen, nickte und rannte zurück in mein Schlafzimmer. Fast hätte ich mich auf die Fresse gelegt, als mein Absatz an einem Pullover hängen blieb. Ich packte mir meinen Mantel und schlüpfte beim Zurücklaufen in die Ärmel. In Cams Augen blitzte Belustigung auf, als er nach meiner Tasche auf der Couch griff. Ich fühlte mich total unbeholfen, als ich ihm dankte.
»Bereit«, sagte ich atemlos.
»Noch nicht ganz.« Cam streckte die Hände aus und fing an, die großen Knöpfe meines Mantels zu schließen. »Draußen ist es eiskalt.«
Ich stand einfach bewegungslos da. Diese einfache Handlung bezauberte mich. Er hatte unten angefangen und arbeitete sich langsam nach oben, während mein Puls raste. Als er sich meiner Brust näherte, hielt ich den Atem an. Seine Finger glitten über den Mantel, und ich erstarrte. Sämtliche Kleidungsschichten lösten sich in nichts auf, als die Hitze seines Körpers direkt in meine Brüste schoss.
»Perfekt«, murmelte er. Seine Augen hinter den langen Wimpern zeigten ein erstaunliches Kobaltblau. »Jetzt sind wir bereit.«
Einen Moment lang konnte ich Cam nur anstarren. Dann zwang ich meine Beine, die sich verdammt schwammig anfühlten, sich endlich zu bewegen. Kaum waren wir in den Flur getreten, wurde Cams Wohnungstür
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