Wait for You: Roman (Wait for You-Serie) (German Edition)
Mitte ließ Schatten in seinem Gesicht tanzen. »Du musst nicht so nervös sein.«
»Bin ich gar nicht.«
Ungläubig zog er die Augenbrauen hoch.
Ich seufzte. »Okay. Bin ich. Tut mir leid.«
»Warum entschuldigst du dich? Das musst du nicht. Es ist schließlich dein erstes Date.«
»Danke auch, dass du mich noch mal dran erinnerst.«
Seine Lippen zuckten, als wolle er lächeln. »Das ist nicht schlimm. Es war klar, dass du nervös bist.«
»Du bist es nicht.«
»Weil ich einfach großartig bin.«
Ich verdrehte die Augen.
Er lachte, ein tiefes, wunderbares Geräusch. »Aber du musst nicht nervös sein. Ich will mit dir hier sein, Avery. Mach dir keine Gedanken darüber, wie du mich am besten beeindruckst oder begeisterst. Das hast du bereits geschafft.«
»Das ist…« Ich schüttelte den Kopf, ignorierte den Kloß in meinem Hals und starrte ihn an. »Du bist einfach so… Ich weiß nicht. Du weißt immer, was du…«
»Was ich?«
Ich schob eine Strähne hinters Ohr und ließ meine Hand dann in den Schoß fallen. Sie zitterte. »Du sagst immer das Richtige.«
»Das liegt daran, dass ich…«
»Dass du großartig bist«, beendete ich seinen Satz. »Das weiß ich.«
Cam lehnte sich zurück. »Das wollte ich gar nicht sagen, aber ich bin froh, dass du endlich meine Großartigkeit erkennst.«
»Was wolltest du dann sagen?«
»Dass ich nur die Wahrheit über dich gesagt habe und dass ich deshalb mit dir hier sein will.«
»Warum ich?«, brach aus mir heraus, dann schloss ich kurz die Augen. »Okay. Darauf musst du nicht antworten.«
Genau in diesem Moment kam das Essen – Gott sei Dank –, und das Gespräch wurde unterbrochen… für ungefähr zwei Minuten. »Ich werde diese Frage beantworten«, erklärte Cam dann, während er mich gesenkten Blickes musterte.
Ich wollte mein Gesicht einfach in meinem gefüllten Hühnchen vergraben. »Das musst du nicht.«
»Doch, ich glaube schon.«
Ich umklammerte mein Besteck, während ich tief Luft holte. »Ich weiß, dass es eine doofe Frage ist, aber du bist umwerfend, Cam. Du bist nett, und du bist witzig. Du bist klug. Ich weise dich seit zwei Monaten zurück. Du könntest mit jeder ausgehen, aber du bist hier. Mit mir.«
»Ja, das bin ich.«
»Mit dem Mädchen, das noch nie ein Date hatte«, fügte ich hinzu und sah ihm dabei unverwandt in die Augen. »Das ist irgendwie seltsam.«
»Okay.« Er schnitt ein Stück von seinem Steak ab. »Ich bin mit dir hier, weil ich das möchte – weil ich dich mag. Moment, lass mich ausreden. Ich habe es dir schon gesagt. Du bist anders – auf eine gute Weise, also schau nicht so.«
Ich kniff die Augen zusammen.
Er grinste. »Und ich gebe zu, manchmal, wenn ich dich um eine Verabredung gebeten habe, wusste ich, dass du mich abweisen würdest. Aber auch wenn vielleicht nicht jede Frage ernst gemeint war, wollte ich doch ernsthaft mit dir ausgehen. Verstehst du das?«
Ähm, eigentlich nicht, aber ich nickte trotzdem.
»Und ich hänge gern mit dir rum.« Er schob sich das Stück Fleisch in den Mund. »Und hey, ich glaube, für dein erstes Date bin ich ein verdammt guter Fang.«
»Oh mein Gott.« Ich lachte. »Ich kann nicht glauben, dass du dich gerade selbst als guten Fang bezeichnet hast.«
Er zuckte mit einer Schulter. »Bin ich doch. Und jetzt iss dein Hühnchen, bevor ich es tue.«
Lächelnd fing ich an, das Huhn zu zerteilen, um zuerst die Füllung zu essen. Abgesehen davon, dass ich eine dumme Frage gestellt hatte, lief mein erstes Date recht gut. Cam fing an, das Gespräch zu lenken, und ich saß nicht mehr nur schweigsam da. Ab und zu allerdings trafen sich unsere Blicke, und ich vergaß, was ich gerade tat, oder hörte überhaupt nicht mehr, was er gerade sagte. Aber ich amüsierte mich – hatte Spaß mit Cam. Und das Beste daran? Ich dachte nicht über die aktuelle Situation hinaus. Ich war einfach… hier , und hier war es schön.
Gegen Ende des Essens fragte Cam: »Und, was machst du über Thanksgiving? Fährst du heim nach Texas?«
Ich schnaubte. »Nein.«
Er runzelte die Stirn. »Du fährst nicht nach Hause?«
Ich aß den letzten Bissen Hühnchen, dann schüttelte ich den Kopf. »Ich bleibe hier. Fährst du nach Hause?«
»Schon, aber ich weiß noch nicht genau wann.« Er griff nach seinem Glas. »Du fährst wirklich gar nicht nach Hause? Wir haben über eine Woche frei – neun Tage. Du hast jede Menge Zeit.«
»Meine Eltern… machen eine Reise, also bleibe ich hier.« Das war keine
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