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WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)

WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)

Titel: WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa McMann
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Uhr
     
    Stöhnend öffnet Janie die Augen. Ihr Kopf liegt auf dem Lenkrad. An der Lippe hat sie einen blutenden Schnitt. Und Ethel steht entschieden zu schief. Als sie wieder sehen kann, schaut sie aus dem Fenster undsobald sie sich wieder bewegen kann, steigt sie vorsichtig aus, geht um das Auto herum und stellt fest, dass nichts beschädigt ist, sie nicht festsitzt. Sorgfältig schließt sie die Motorhaube, steigt ein und setzt langsam zurück.
    Als sie zu Hause ankommt, seufzt sie erleichtert auf und prägt sich dann die genaue Position der Handbremse ein. Sie betrachtet den Schlüssel im Zündschloss. Puh , denkt sie.
    Nächstes Mal ist sie darauf vorbereitet.
    Vielleicht hätte sie sich einen Automatikwagen kaufen sollen.
    Sie kann nur zu Gott beten, dass es ihr nie auf dem Highway passieren wird.

00:46 Uhr
     
    Janie liegt wach im Bett. Sie hat Angst.
    Im Hinterkopf hört sie deutlich, wie Messer geschärft werden. Je stärker sie versucht, nicht daran zu denken, wessen Traum das wohl gewesen sein mag, desto mehr denkt sie darüber nach. Diese Straße kann sie nie wieder entlangfahren.
    Sie fragt sich, ob sie so enden wird wie ihre Freundin Miss Stubin aus dem Pflegeheim, ganz allein.
    Oder bei einem Autounfall, wegen dieses blöden Traum-Fluchs.

25. August 2005
     
    Als Carrie Janie die Post bringt, wird sie in T-Shirt und Boxershorts empfangen. Es ist schwül.
    »Die Stundenpläne sind da«, verkündet Carrie. »Unser letztes Jahr, Baby! Es ist so weit!«
    Aufgeregt öffnen sie die Briefe gemeinsam, legen sie nebeneinander auf den Couchtisch und vergleichen.
    Ihr Gesichtsausdruck wechselt von Aufregung zu Enttäuschung und wieder zu freudiger Erregung.
    »Also, erste Stunde Englisch und fünfte Stunde im Lesesaal. Das ist gar nicht mal so schlecht«, meint Janie.
    »Und wir haben zur gleichen Zeit Mittag«, stimmt Carrie zu. »Ich will mal sehen, was Melinda hat. Ich bin gleich zurück!« Sie springt auf, um zu gehen.
    »Du kannst sie doch auch von hier aus anrufen«, bietet ihr Janie an und verdreht die Augen.
    »Ja, schon … aber …«
    Janie wartet auf eine Erklärung. Dann dämmert es ihr.
    »Oh, ich verstehe schon. Rufnummernanzeige. Mann, Carrie!«
    Carrie betrachtet angelegentlich ihre Schuhspitzen und schlüpft dann hinaus. Janie holt sich Eis aus dem Gefrierschrank, das sie gleich aus der Packung isst. Sie fühlt sich beschissen.

6. September 2005, 07:35 Uhr
     
    Carrie und Janie fahren getrennt zur Schule, weil Janie ab 15 Uhr arbeiten muss. Als sie Carries Autohupe hört, winkt sie ihr vom Fenster aus zu. Es ist so weit , denkt sie.
    Sie ist nur mäßig erfreut darüber, ihr letztes Jahr an der Highschool zu beginnen. Und überhaupt nicht erfreut, direkt nach dem Mittagessen in den Lesesaal zu müssen.
    Sie putzt sich die Zähne, schnappt sich ihren Rucksack und wirft noch einen prüfenden Blick in den Spiegel, bevor sie geht. Die roten Bremslichter ihres alten Schulbusses zwingen sie zum Anhalten, und grinsend beobachtet sie, wie die Kinder einsteigen. Die meisten tragen Sachen, die vor fünf Jahren in waren – Erbstücke oder Secondhand-Kleidung. »Sucht euch einen Job und verschwindet so schnell wie möglich aus Fieldridges Südstadt«, murmelt Janie. Zumindest sind sie in der Überzahl.
    Ethel schnurrt.
    Als die roten Lichter erlöschen, fährt Janie weiter. Einen Block vor dem »schlimmen« Haus in der Waverly Road biegt sie ab und fährt einen Umweg. Sie will kein Risiko eingehen. Plötzlich sieht sie jemanden mit einem schäbigen Rucksack auf der Straße gehen und wird langsamer. Zuerst weiß sie nicht, wer es ist.
    Doch dann erkennt sie ihn.
    Er sieht anders aus.
    Er trägt kein Skateboard.
    »Du hast ihn verpasst«, ruft Janie durch das offene Fenster. »Spring rein, ich nehme dich mit!«
    Carl sieht sie misstrauisch an. Er ist reifer geworden, trägt jetzt eine Brille, eine von den coolen, randlosen. Sein Kiefer ist ausgesprochen kantig. Er sieht sowohl schlanker als auch muskulöser aus. Sein Haar, das leicht gewellt bis auf die Schultern fällt, ist nicht mehr blauschwarz und fettig, sondern hellbraun. Der lange Pony, der ihm letztes Jahr in die Augen fiel, ist jetzt hinter die Ohren zurückgestrichen. Anscheinend sind die Haare frisch gewaschen. Er zögert, bevor er die Beifahrertür öffnet.
    »Danke.« Seine Stimme klingt tief und rau. »Verflixt«, bemerkt er, als er versucht, seine Knie unterzubringen.
    Janie greift sich zwischen die Beine und empfiehlt ihm: »Fass mit

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