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WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)

WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)

Titel: WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa McMann
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mal«, meint sie schließlich, nimmt sein Hemd und faltet es so, dass die Knöpfe nach innen zeigen. »So kriegst du keine Abdrücke ins Gesicht«, erklärt sie.
    »Vielen Dank.« Immer noch sieht er sie an. Prüfend, mit gerunzelten Brauen.
    Janie räuspert sich leicht. »Also, soll ich Carrie die Neuigkeit mitteilen, dass du kein Neuer bist?«
    Carl blinzelt. »Was?«
    »Die Hälfte der Mädchen an der Schule halten dich für einen neuen Mitschüler. Komm schon, Carl. Du siehst ganz anders aus als letztes Jahr …«
    Auf einmal klingen die Worte in ihren eigenen Ohren ganz falsch.
    Er sieht sie verwirrt an.
    »Wie hast du mich genannt?«
    Janie rutscht das Herz in die Hose. »Äh, Carl?«
    Er lächelt nicht. »Für wen hältst du mich?«
    Vielleicht ist sie in irgendeinem verrückten Traum und weiß es gar nicht!
    Janie bekommt Panik.
    »Oh Gott, nein …«, flüstert sie, steht abrupt auf und versucht, an ihm vorbeizugehen. Er hält sie am Arm fest.
    »Hey! Halt!«, befiehlt er. »Setz dich.«
    Tränen steigen Janie in die Augen und sie hält die Hand vor den Mund.
    »He, Janie. Ich habe doch nur ein bisschen Spaß gemacht. Es tut mir leid, wirklich«, sagt er. Er hält sie sanft am Handgelenk fest.
    Janie kommt sich vor wie ein Trottel.
    »Komm schon, Hannagan. Sieh mich an, ja? Hör mir zu.«
    Doch Janie kann ihn nicht ansehen. Sie sieht, wie Carrie halb aufsteht und über die Bücherregale hinweg besorgt zu ihr hinübersieht. Janie winkt sie fort und Carrie setzt sich wieder.
    »Janie.«
    »Was noch?«, fragt sie hitzig. »Und lass mich gefälligst los, bevor ich die Security rufe!«
    Er lässt ihr Handgelenk fallen wie eine heiße Kartoffel. Reißt die Augen auf.
    »Vergiss es.« Er seufzt. »Ich bin ein Idiot.« Er sieht weg.
    Janie geht zu ihrem Tisch zurück und setzt sich niedergeschlagen hin.
    »Was war das denn?«, zischt Carrie.
    Janie sieht sie an, bringt ein ruhiges Lächeln zustande, schüttelt den Kopf. »Nichts. Der Neue hat mir nur gerade gesagt, dass … dass …« Sie hält inne und tut so, als müsse sie einen Stift suchen. »Dass, äh, ich die Mathegleichungen für Fortgeschrittene völlig falsch gemacht habe. Ich … du kennst mich doch. Ich hasse es, etwas falsch zu machen. Mathe ist doch mein bestes Fach.« Sie holt ein Blatt Papier hervor und schlägt ihr Mathematikbuch auf. »Jetzt muss ich alles noch einmal machen.«
    »Mensch, Janie, du hast ausgesehen, als ob er gedroht hätte, dich umzubringen oder so.«
    Janie lacht. »Blödsinn.«

13:30 Uhr
     
    Im Politikunterricht versucht Carl, Janies Blick einzufangen. Sie ignoriert ihn.

14:20 Uhr
     
    Sport. In diesem Jahr gemischt. Die Schüler spielen abwechselnd in Fünfermannschaften Basketball, Jungen gegen Mädchen.
    Janie begeht das gemeinste Foul, das die Fieldridge Highschool je gesehen hat. Als er sich wieder aufrappelt,beharrt der Neue darauf, dass es seine Schuld gewesen sei.
    Die Sportlehrer beraten sich und kommen zu dem Schluss, dass Mädchen gegen Jungen bei Kontaktsportarten keine gute Idee ist. Trainer Crater sieht Janie böse an. Sie sieht doppelt so böse zurück.

14:45 Uhr
     
    Hastig trocknet sich Janie nach dem Duschen ab und schlüpft in ihre Arbeitskleidung. Es läutet. Sie nimmt ihre Sachen und springt ins Auto, damit sie nicht zu spät zur Arbeit kommt.

20:01 Uhr
     
    Im Heather-Heim ist es an diesem Abend angenehm ruhig. Janie ist früh mit ihrem Papierkram und den anderen Pflichten auf dem Gang fertig, daher besucht sie Miss Stubin. Sie scharrt mit den Füßen und räuspert sich, damit Miss Stubin weiß, dass sie da ist.
    »Ich bin es, Janie. Haben Sie Lust auf ein paar Kapitel Jane Eyre ?«
    Miss Stubin lächelt herzlich und wendet das Gesicht in die Richtung, aus der Janies Stimme kommt. »Gerne, wenn du Zeit hast.«
    Janie zieht den Besucherstuhl näher zum Bett und fängt an, wo sie das letzte Mal aufgehört haben. Sie merkt nicht, wie Miss Stubin einschläft.

20:24 Uhr
     
    Janie steht auf der Hauptstraße einer Kleinstadt. Alles ist schwarz-weiß wie in einem alten Film. In der Nähe macht ein Paar Arm in Arm einen Schaufensterbummel. Janie folgt ihnen. In den Schaufenstern liegen ganz einfache Dinge. Sägen und Hämmer, Garn und Nähutensilien, Backbleche und Blechschachteln, Kurzwaren.
    Als das Pärchen an einer Ecke anhält, erkennt Janie, dass die junge Frau geweint hat. Der junge Mann trägt eine Militäruniform.
    Er zieht die junge Frau sanft um die Ecke des Gebäudes und sie küssen sich

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