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WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)

WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)

Titel: WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa McMann
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nehmen ihre Rucksäcke und laufen los. Als sie ins Staatskunde-Klassenzimmer gehen, steckt er ihr einen Müsliriegel zu.
    Sie setzt sich an ihren Tisch und sieht den Riegel an, sieht Carl an und zieht eine Augenbraue hoch.
    »Protein«, wispert er und deutet eine Handbewegung wie beim Gewichtheben an.
    Sie muss lachen.
    Packt den Riegel aus.
    Und beißt heimlich ab, wenn der Lehrer nicht hinsieht.
    Nicht so gut wie Snickers.
    Aber es muss reichen.
     
    In Sport spielen sie Badminton.
    »Ich seh dich«, knurrt er beim Seitenwechsel. »Wage es ja nicht, ohne mich hier abzuhauen.«
    Sie grinst ihn verschmitzt an.
     
    Nach der Schule verlässt Janie den Umkleideraum, sieht sich um und geht zum Parkplatz. Er steht zwischen den Autos. An seinen tropfnassen Haaren hängen ein paar Eiszapfen.
    »Aha!«, sagt er, als er sie sieht, als hätte er soeben ihren Fluchtplan vereitelt.
    Sie verdreht die Augen. »Wohin, Traumjunge?«
    Carl zögert.
    Schiebt den Unterkiefer vor.
    »Zu mir«, sagt er dann. »Du fährst vor.«
    Sie erstarrt, ihr Herz klopft wild. »Ist … ist er …« Sie muss schwer schlucken.
    Er blinzelt ins fahle Sonnenlicht und liest die Frage in ihren Augen. »Keine Sorge, Janie, er ist tot.«

Der längste Tag
     

Immer noch 5. Dezember 2005
     
    Drei Uhr.
    Janie fährt langsam bei Carl vor. Er parkt hinter ihr und steigt aus dem Auto, nimmt seinen Rucksack und schließt sorgfältig die Tür. Sie fällt mit sattem Klicken ins Schloss. »Ich liebe diesen Sound«, meint er verträumt. »Na ja. Komm mit.«
    Er öffnet die windschiefe Nebentür an der Garage, quietschend und knarrend, schaltet das Licht an und nimmt Janie an der Hand. Die Garage ist aufgeräumt. Es riecht gut, nach altem Rasenschnitt und Benzin. Neben der Tür zum Haus hängt Carls Skateboard. Janie berührt es lächelnd.
    »Weißt du noch?«, fragt sie. »Das fand ich damals echt süß von dir. Ich hatte an dem Abend eigentlich nicht geplant, zu Fuß nach Hause zu laufen.«
    »Wie könnte ich das vergessen. Du hast mir den Griff von der Sporthallentür direkt in den Bauch gerammt.«
    »Das warst du?«
    Er grinst sie herablassend an. »Allerdings.«
    Sie gehen hinein.
    Das Haus ist ordentlich. Sauber. Abgewohnt.
    Als sie die Küche sieht, erschrickt sie. In seinen Träumen hat sie diesen Ort schon gesehen. Den Tisch. Die Stühle.
    »Mann!«, stößt sie hervor. Sieht auf. Der Deckenventilator ist auch da. »Oh Gott.« Sie sieht sich nach der Vordertür um, durch die der ältere Mann eingetreten ist, und entdeckt sie. Sie lässt den Rucksack auf den Boden fallen, schließt die Augen und schlägt die Hände vors Gesicht.
    Er fasst sie an den Schultern.
    Umarmt sie.
    Streichelt ihr Haar.
    Flüstert, die Lippen an ihrem Ohr: »Er ist nicht hier. Es ist nur ein Traum. Das ist nie passiert. Niemals.« Die Worte beruhigen sie. Sie atmet seinen Geruch. Nimmt die Hände vom Gesicht, findet seine Schultern, seine Brust. Berührt sie leicht, fragt sich, ob er unter dem Hemd Narben hat. Fragt sich, ob dieser Traum vielleicht wahr ist. Dann küsst er sie auf den Hals und sie lässt sich fallen, wendet den Kopf, um seinen Lippen zu begegnen, zeichnet seinen Kiefer mit den Fingerspitzen nach. Sie küsst ihn heftig, ihre Zungen erforschen einander, er drängt sich an sie wie sie sich an ihn, erschaudernd wie zwei verängstigte, verlorene Kinder, hungrig, hungrig nach Berührung, danach, festgehalten zu werden von jemandem, irgendjemandem, dem Erstbesten, der ihnen vertraut genug erscheint, sicher genug, stark genug, sie zu retten. Sie atmen schwer. Heftig. Ihre Finger zerren an Baumwolle.
    Dann werden sie plötzlich langsamer.
    Hören auf. Halten inne. Machen Pause.
    Dann plötzlich beginnt einer von ihnen, oder auch beide, zu weinen.
    Bevor sie noch etwas zerbrechen, was sie kitten müssten.
     
    Einen Moment stehen sie zusammen und versuchen, sich zu sammeln.
    Dann nimmt er ihre Hand, verschränkt seine Finger mit ihren und führt sie ins Wohnzimmer.
     
    Auf dem Couchtisch liegt ein Stapel Bücher.
    »Hier siehst du, wie«, meint er erstickt, mit einem Blick auf Janie. »Du kennst diese Bücher doch jetzt auch, oder?«
    »Ja«, sagt sie. Sie kniet sich neben den Tisch und breitet die Traumbücher aus.
    »Ich habe geübt«, sagt er. »Gehofft.«
    Geträumt , fügt sie leise hinzu. »Erzähl’s mir!«
     
    Er setzt sich mit zwei Softdrinks und einer Entschuldigung neben sie. »Ich habe nichts Stärkeres da. Aber egal. Ich habe dieses Buch über luzides Träumen

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