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WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)

WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)

Titel: WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa McMann
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»Bitte rede mit mir.«

06:29 Uhr
     
    Janie lächelt im Schlaf. In ihrem Traum wacht sie über sich selbst und taucht wieder hinein, geht ihn in verschiedene Richtungen und lässt ihn an verschiedenen Punkten lustig, sexy, schön oder verrückt werden.

27. November 2005, 08:05 Uhr
     
    Der Wecker klingelt. Mit geschlossenen Augen tastet Janie danach, um ihn auszuschalten. Sie liegt im Bett und geht den Traum noch einmal in allen Details durch, um ihn sich einzuprägen.
    Als er fest in ihrem Gedächtnis verankert ist, setzt sie sich auf und schreibt ihn in ihr Heft.
    Sie kann nicht aufhören zu lächeln.
     
    Es ist nur ein kleiner Schritt. Aber er gibt Janie Hoffnung.
    Den ganzen Tag liest sie in den Büchern, bis es Zeit ist, zur Arbeit zu gehen.

21:58 Uhr
     
    Im Pflegeheim ist es ruhig. Die Bewohner liegen alle in ihren Betten, bei geschlossenen Türen. Janie füllt am Empfang Listen aus. Sie ist allein.
    Die Schalttafel ist dunkel, bis plötzlich ein kleines Licht bei dem Zimmer aufleuchtet, in dem früher Miss Stubin gelegen hat. Dort liegt jetzt ein neuer Bewohner. Er heißt Johnny McVicker.
    Janie legt den Stift weg und geht ins Zimmer, um nachzusehen, was er braucht.
    Aber Mr McVicker schläft.
    Er träumt.
    Janie greift nach der Wand, als sie blind wird.

21:59 Uhr
     
    Sie befinden sich im Keller eines Hauses. Es ist halbdunkel und nicht sonderlich kalt. Draußen vor dem Lüftungsfenster sieht Janie graue Blätter wirbeln und liegen bleiben. Alles ist schwarz-weiß, wie sie nach einer Weile feststellt.
    Mr McVicker ist etwa zwanzig Jahre jünger. Er steht am Fuß der Treppe mit einem jungen Mann, den er Edward nennt.
    Sie schreien sich an.
    Grässliche Dinge.
    Mr McVicker sieht entsetzt aus, als Edward die Treppe hinauf und aus dem Haus stürmt, die Tür zuknallt.
    Der alte Mann versucht, ihm zu folgen, aber er kann sich nur in Zeitlupe bewegen. Er versucht zu sprechen, bringt jedoch kein Wort hervor. DasGewicht seiner Füße zieht ihn nach unten, er versinkt in den Treppenstufen.
    Er sieht Janie an, mit tränenüberströmtem, kummerzerfurchtem Gesicht. Dann sieht er an ihr vorbei.
    Janie dreht sich um.
    Hinter ihr steht Miss Stubin und beobachtet sie. Abwartend. Sie lächelt Mr McVicker aufmunternd zu.
    Seine Miene wirkt gequält.
    Neue Tränen laufen ihm über das Gesicht.
    Er sinkt in die Treppenstufen und kann sich jetzt gar nicht mehr bewegen.
    Miss Stubin steht geduldig, beobachtend, mitleidig daneben. Sie schließt die Augen und runzelt die Brauen. Sie steht ganz still.
     
    »Hilf mir«, ruft er schließlich, als ob die Worte mit Gewalt aus ihm herausgepresst würden.
     
    Miss Stubin gleitet zu Mr McVicker hinüber.
    Hält ihm die Hand hin.
    Hilft ihm aus den Stufen, die sich auf magische Weise selbst wieder schließen. Doch anstatt ihn die Treppe hinaufzubringen, führt sie ihn zurück zum Anfangspunkt des Traums.
    Miss Stubin sieht zu Janie und nickt, wendet sich dann wieder dem alten Mann zu und sagt ihm etwas, was Janie nicht hören kann.
    Ein paar Augenblicke stehen sie so, und Janie sieht nur zu. Dann beginnt der Traum von Neuem.
    Mr McVicker und Edward schreien sich an.
    Grässliche Dinge.
    Mr McVicker sieht entsetzt aus und Edward will die Treppe hinaufrennen.
    Miss Stubin sagt wieder etwas zu Mr McVicker. Die Szene wird angehalten.
    Mr McVicker greift nach Edwards Ärmel.
    »Geh nicht«, sagt er. »Bitte. Ich muss dir etwas sagen.«
    Edward dreht sich langsam um.
    »Mein Sohn«, sagt der alte Mann, »du hast recht. Ich habe unrecht. Und es tut mir so leid.«
    Edwards Unterlippe zittert. Er breitet seine Arme aus. Mr McVicker umarmt den jungen Mann.
    »Ich liebe dich«, sagt er.
    Miss Stubin flüstert Mr McVicker zum dritten Mal etwas zu, woraufhin er lächelnd nickt. Er legt seinem Sohn den Arm um die Schulter und sie gehen gemeinsam die Treppe hinauf.
    Miss Stubin lächelt Janie an und verschwindet. Einen Augenblick bleibt Janie im Keller stehen. Sie ist überrascht, dass sie nicht den Drang verspürt, dem alten Mann zu folgen. Sie sieht sich um und sieht vor dem Lüftungsfenster saftig grünes Gras und Petunien wachsen, und die Wände des Kellers sind blassgelb geworden.
    Merkwürdig.
    Janie schließt die Augen, konzentriert sich und kann sich ganz leicht aus dem Traum befreien.
    Sie steht immer noch aufrecht und blinzelt Mr McVickers dunkles Zimmer wieder klar. Ihre Finger kribbeln kaum.
    Wie bizarr.
    Aber es war nett, Miss Stubin zu sehen. So viel ist sicher.
    Sie will gehen. Aus

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