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Wald-Schrat

Titel: Wald-Schrat Kostenlos Bücher Online Lesen
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dem, was du für Neckerei hältst, ist einfach unsere natürliche Art.«
    Eve runzelte die Stirn. »Und in diesem besonderen Fall necken wir dich wirklich nicht. Wir wollten dich wirklich nur retten, und wir mögen dich sehr.«
    Verblüfft entgegnete Forrest: »Ich meine, ihr seid beide wirklich sehr hübsche und aufreizende junge Frauen, und ich – «
    »Wissen wir«, unterbrach Dawn ihn ernst. »Wir wissen, wie wir sind und welche Reaktion wir von Männern gleich welchen Typs zu erwarten haben.«
    »Und wir sind willens«, fügte Eve nüchtern hinzu, »unsere Bereitschaft deutlich zu machen, zu einem passenden Zeitpunkt auf diese Reaktion einzugehen.«
    Jedes Mal, wenn er versuchte, mit ihnen zu diskutieren, wurde es noch schlimmer! »Aber ich habe euch doch schon gesagt, diese Aufgabe – «
    »Das verstehen wir ja«, begann Dawn.
    »Aber wir verlieben uns in dich«, schloss Eve.
    Dann rannen ihnen aus allen vier Augen die Tränen.
    Forrest fiel die Kinnlade herunter. »Aber ihr habt doch nur mit mir geflirtet, das weiß ich genau. Es war nicht ernstgemeint. Ihr seid Prinzessinnen, und ich bin nur ein Faun.«
    »Wir sind Mädchen, die sich noch nie sicher sein konnten, ob ein Mann sich um unsertwillen oder wegen unserer königlichen Abstammung zu uns hingezogen fühlt«, sagte Dawn.
    »Oder wegen unseres Aussehens«, fuhr Eve fort.
    »Oder wegen unserer Talente von Zauberinnenkaliber.«
    »Oder wegen unserer Kuriosität als Morgen- und Abendzwillinge.«
    »Denn wir wollten all diese Arten von Anziehungskraft nicht.«
    »Wir möchten dafür geschätzt werden, wie wir sind.«
    »Aber ich weiß doch von eurer Abstammung, schätze eure Schönheit, eure Talente und eure Einzigartigkeit«, wandte Forrest ein. »Von alldem bin ich fasziniert und darum auch nicht besser als irgendeiner von den anderen, die euch schon über den Weg gelaufen sind. Und ich bin nur ein Faun ohne besondere Gaben oder Fähigkeiten oder Herkunft. Deshalb…«
    »Deshalb verfolgst du in Bezug auf uns keine Ziele«, sagte Dawn.
    »Nur ein gesundes Verlangen, mit uns auf deine anheimelnde Art zu feiern«, sagte Eve.
    »Und deine Aufgabe zu erfüllen.«
    »Und deiner Wege zu gehen.«
    »Ja. Ich kann nicht auf eurer Welt bleiben. Ich muss zurück zu meinem Baum. Und weil ich weiß, dass echte Menschen Liebeleien nicht um ihrer selbst willen betreiben, versuche ich solche Situationen zu vermeiden.«
    »Das meinen wir ja«, sagte Dawn. »Du kennst uns, du weißt uns in allen Punkten zu schätzen und hast trotzdem keine Hintergedanken.«
    »Du bist das erste männliche Wesen außerhalb unserer Familie«, sagte Eve, »dem wir bedingungslos trauen können. Dafür lieben wir dich.«
    »Vertrauen ist doch nur ein Element einer sinnvollen Beziehung«, widersprach Forrest. »Außerdem ist es eine Gabe der Faune, in allen Frauen, die sie berühren, das Bedürfnis nach einer kleinen Feier zu wecken. Eure Gefühle müssen also nicht echt sein oder zumindest nicht natürlicher Herkunft.«
    »Aber wir sind jung und wankelmütig. Unsere Liebe währt nicht ewig.«
    »Deshalb hoffen wir, sie mit dir genießen zu können, solange sie hält.«
    »Danach geht jeder seiner Wege«, sagte Dawn.
    »Und alle Teilnehmer behalten eine gewisse wehmütige Freude übrig«, sagte Eve.
    »Entzücken bei der Erinnerung an das Erfahrene.«
    »Unserer ersten Erfahrung dieser Art.«
    »Und keine Reue.«
    »Und keine Reue.«
    Forrest konnte es nicht fassen. Möglich, dass sie von seiner faunischen Wirkung auf Frauen beeinflusst waren, doch sie begriffen durchaus, was vor sich ging. »Das – das ist ein Angebot, das ich nicht ablehnen kann. Aber solange wir unsere Aufgabe nicht erfüllt haben…«
    »Wäre es ein Missbrauch des Vertrauens, das man in uns setzt, wenn wir uns diesen faunischen Spielchen hingäben«, sagte Dawn.
    »Denn solche Faunen-Spiele könnten der erfolgreichen Erfüllung unserer Aufgabe im Wege stehen«, meinte Eve.
    »Darum sollten wir bis auf weiteres so tun, als hätte dieses Gespräch noch gar nicht stattgefunden.«
    »Aber wir hegen keinen Zweifel, dass es schon sehr bald stattfinden wird.«
    »Äh – ja«, pflichtete Forrest ihnen bei. Er war tief gerührt, doch er wusste, dass sie sich nicht länger von ihrer Aufgabe ablenken lassen durften.
    Deshalb schauten sie sich um. Polly Morph war – in welcher Gestalt auch immer – verschwunden, und Imbri trottete langsam den Pfad entlang und drehte ständig den Kopf, als suchte sie etwas Verlorenes.
    Forrest ging

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