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Wald-Schrat

Titel: Wald-Schrat Kostenlos Bücher Online Lesen
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könnte uns alles darüber sagen, wenn sie nur hier wäre.«
    »Vielleicht sollten wir warten, bis die Zwillinge zu uns aufgeschlossen haben. Ich möchte sichergehen, dass mit ihnen alles in Ordnung ist, wenn der Wind bereit ist, so lange noch zu warten.«
    »Gut. Er kommt mir ganz wie eine schlaue Bö vor.« Dabei wurde der wirbelnde Wind dunkler; er errötete. Obwohl er nicht mit ihnen sprechen konnte, verstand er anscheinend jedes Wort, das sie sagten.
    Forrest kam dadurch eine Idee. »Während wir warten, du Bö – gibt es hier in der Nähe etwas zu essen?«
    Der Wind stob in Richtung einer Reklametafel am anderen Ende des Feldes, die eine große Auswahl verschiedener Obstsorten zeigte. Alle waren natürlich in unterschiedlichsten Blautönen gehalten, aber die Vielfalt war groß. Die Früchte sahen einfach köstlich aus.
    »Aber das ist nur ein Bild«, sagte Forrest.
    Der Windstoß wehte gegen das Bild, und fast schien es, als würden einige Früchte sich bewegen. Also hob Forrest die Hand und berührte einen blauen Apfel – nur um festzustellen, dass er rund war, nicht flach. Er nahm den Apfel und biss hinein. »Tafelobst!«, rief er aus. »Das hätte ich ahnen sollen.«
    Imbri trottete herbei. »Tafelobst? Das ist gesund.« Sie hob den Kopf zur Tafel und schlug die Zähne in die Früchte. Zuerst schmatzte sie genießerisch, doch dann spuckte sie etwas aus. »Es war leider auch ein Tafelschwamm darunter«, sagte Imbri und verzog das Gesicht.
    Forrest betrachtete das unansehnliche hellblaue Etwas am Boden. Offenbar war auch Tafelobst nicht mehr das Gleiche wie früher.
    Jemand tippte ihm auf die Schulter. Er fuhr auf und wirbelte herum. Hinter stand eine vage weibliche Gestalt, die schwach nach Morgen duftete. »Ach – Dawn«, sagte er erleichtert. »Ich habe dich gar nicht bemerkt.«
    »Wegen des Mantels des Vergessens«, hauchte ihre Stimme ihm ins Ohr. »Ich sehe dich ganz deutlich.«
    »Und ich auch«, murmelte Eve ihm ins andere Ohr. Dann knabberten sie ihm beide an den Ohrenspitzen.
    »Schluss damit!«, rief er.
    Imbri drehte sich um. »Habe ich dich mit meinem Schweif geschlagen? Das wollte ich nicht.«
    »Nein. Die Zwillinge sind hier.«
    Sie kniff die Augen zusammen. »Ja, tatsächlich, da sind sie. Dieses Vergessen ist sehr wirksam. Erst jetzt, da ich weiß, wonach ich an welcher Stelle zu suchen habe, sehe ich sie.«
    Forrest ebenfalls. »Eve, könntest du eins dieser Kreuze untersuchen und uns sagen, was es soll? Der Wind hat uns hierher geführt, also muss es damit irgendeine Bewandtnis haben.«
    »Mit Vergnügen.« Ihre vage Gestalt küsste ihn auf die Wange und verschwand.
    »Der Wind muss dich mögen«, sagte Dawn und küsste ihn auf die andere.
    »Ich glaube, er macht nur seine Arbeit. Vielleicht gefiel ihm, wie ich mit ihm kooperiert habe, um Lady Winter zu Todd zu schicken. Er war dabei sehr hilfreich.«
    »Eve gibt ein Zeichen. Wir sollten lieber zu ihr gehen.«
    Forrest blinzelte. Er sah Eve nicht mehr. Der Mantel hatte sie wieder völlig eingehüllt.
    »Ich führe dich«, sagte Dawn. Sie nahm seine Hand und drückte ihm in einer Weise die Finger, die ihn sehr deutlich daran erinnerte, wie weiblich sie war. Die Zwillinge mochten noch jung sein, aber sie hatten bereits eine Menge gelernt.
    Mit mehreren Schritten näherten sie sich einer immer deutlicher hervortretenden Gestalt, die ein Kreuz in der Hand hielt. Als Forrest sich konzentrierte, wurde Eve deutlich sichtbar. »Diese Kreuze erlauben es einem, Dinge zu überkreuzen«, sagte sie. »Seen, Berge, Flüsse – einfach alles.«
    »Dann könnten sie uns doch sehr nützlich sein«, sagte Forrest erleichtert, dass die Kreuze auf Pyramid tatsächlich anders funktionierten als auf Ptero.
    »Allerdings. Und sie stecken hier, sodass jeder sie nehmen und benutzen kann. Doch sobald eins benutzt wird, erhält ihr Hersteller den Vorteil eines erwiesenen Gefallens, und derjenige, der sie benutzt, verliert an Masse. Deshalb sollten wir nicht allzu viele davon mitnehmen.«
    »Kann ein großes Kreuz es mehr als einer Person ermöglichen, etwas zu überkreuzen?«
    »Ein großes schon. Ein kleines Kreuz ist auf eine Person und eine geringere Entfernung beschränkt. Vier kleine Kreuze würden es vier Leuten erlauben, einen Berg zu überqueren, während ein großes alle vier über ein ganzes Gebirgsmassiv bringen könnte. Andererseits nimmt ein großes Kreuz natürlich auch viel mehr Masse, sodass wir nicht mehr davon benutzen sollten als unbedingt

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