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Wald-Schrat

Titel: Wald-Schrat Kostenlos Bücher Online Lesen
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kommen.«
    »Vielleicht sollte ich den Mantel des Vergessens doch noch einmal wecken«, sagte Forrest und holte die Dose aus dem Rucksack.
    »Nein, geht einfach auf die rote Fläche«, widersprach Dawn gehetzt. Eve und sie waren bereits dabei, während Imbri wachsam daneben stand.
    Ein barscher Laut ertönte gleich neben Forrest aus dem See. Er zuckte zusammen – und ließ die Büchse fallen. Mit einem Platsch fiel sie ins Wasser, und ein großer Fisch verschluckte sie.
    »O nein!«, schrie Dawn auf. »Das war ein Großmaulbarsch. Jetzt hat er die Dose.«
    Währenddessen kam der Unglücksrabe immer näher. Forrest suchte eilig ein Sturmpaket heraus und öffnete es. Finstere Wolken wirbelten heraus. Plötzlich regnete es in Strömen und donnerte. Der Rabe bekam einen Regenguss in den Schnabel geweht, nieste, geriet leicht ins Trudeln, fing sich, dachte nach und flog dicht über ihnen vorbei, ohne anzugreifen. »So ein Pech«, sagte Forrest.
    »Das ist es eben mit einem Unglücksraben«, sagte Dawn. »Wohin er fliegt, folgt das Desaster. Deshalb mussten wir vor ihm fliehen.«
    Und das hatte er nicht getan, weil er nicht gewusst hatte, was sie meinte. Nun hatten sie ihren wichtigen Schutz vor unwillkommener Aufmerksamkeit, den Mantel des Vergessens, endgültig verloren. Wenn er nur rechtzeitig begriffen hätte!
    Es gab nichts zu tun, als sich abzutrocknen und weiterzumachen in der Hoffnung, auch ohne den Vergessenszauber auszukommen. Forrest wechselte auf die rote Fläche und kroch an die Stelle, wo die Linge waren. Rasch war ein Handel mit ihnen geschlossen. Die kleinen Wesen hockten gleich an der Kante und behandelten jeden, der sie überquerte. Imbri führte die Verhandlung, und deshalb verlor sie einiges von ihrer Substanz und wurde zu einem kleineren Pferd. Doch dafür konnten sie nun im rechten Winkel gehen und waren außerdem rot; auch das hatten sie ausgehandelt. Es ging ihnen nun wieder besser, aber dafür hatten sie einen Preis gezahlt. Wenn sie nur ihre Hauptverteidigung nicht verloren hätten! Handelten sie unbesonnen, nachdem sie die Wortliste des Guten Magiers verloren hatten?
    Dawn berührte die Pflanzen, Eve berührte die Gegenstände, und bald hatten sie eine Vorstellung, wo sie nach einer schlafbegabten Frau suchen mussten. Wachsam folgen sie ihrer Spur, und bald wussten sie, wo Ghina wohnte.
    Doch als sie dort eintrafen, sahen sie niemanden. Sie standen vor einem hübschen Häuschen aus roten Ziegeln, aber fanden keine Spur von einer Frau. Eigentlich neigten sie alle nicht zur Verschlagenheit, doch ihr Gefahrengespür machte sie vorsichtig, deshalb spähten sie zuerst durch ein Fenster. Aber sie sahen niemanden.
    »Sie muss da sein«, beharrte Imbri. »Ich spüre ihre flüchtigen Träume.«
    Dann begriff Forrest. »Sie ist die Tochter von Graeboe Riese. Ist sie eine unsichtbare Riesin?«
    »Nicht mehr«, antwortete Imbri. »Sie ist nun eine geflügelte Koboldfrau.«
    »Aber sie hat unsichtbares Erbe. Sie ist unsichtbar!«
    Eve berührte das Haus. »Ja, das stimmt. Das ist das Haus einer unsichtbaren Frau.«
    »Am besten klopfen wir einfach an die Tür und stellen uns vor«, meinte Forrest, »anstatt ständig neue Komplikationen zu erschaffen.«
    Verlegen stimmten die anderen zu. Also klopfte Forrest an die Tür – und kurz darauf öffnete sie eine Frau in einem roten Umhang. »Ja?«, fragte sie aus den Tiefen ihrer Kapuze.
    »Ich heiße Forrest Faun und bin gekommen, um Ghina um einen Gefallen zu bitten.«
    »Das bin ich. Ich erweise gern Gefallen, denn sie vergrößern meine Statur. Was wünschst du?«
    »Meine Freunde und ich brauchen deine Hilfe, um die vier Hexenmeister von Pyramid zu entmachten.«
    »Oje!«, rief sie aus. »Das ist aber ein gefährliches Unterfangen.«
    »Ja. Aber wenn wir Erfolg haben, endet die Tyrannei der Hexenmeister, und ihr seid wieder frei.«
    »Wieder frei? Wir sind doch frei. Die Hexenmeister haben uns viele Gefallen erwiesen.«
    Hoppla. Er hatte ganz vergessen, dass die Hexenmeister zwar die Bewohner Pteros in Bedrängnis brachten, den Leuten auf Pyramid aber durchaus wohlwollend erscheinen mochten. Vielleicht weigerte sich Ghina sogar, mit ihnen zusammenzuarbeiten.
    Er überlegte so rasch er konnte und beschloss, dass es am besten sei, die Wahrheit zu sagen, auch wenn sie gefährlich sein konnte. »Wir kommen von einer anderen Welt. Die Hexenmeister schädigen sie, damit sie hier Gefallen erweisen können.«
    Sie dachte nach. »Geraten dadurch irgendwelche Freunde

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