Wald-Schrat
wenn jemand Unfreundliches sie erspähte. In ihrem Zustand konnten sie nichts abwehren und vor niemandem fliehen. Vielleicht ließ sich ein Angreifer mit einem weiteren Sturmpaket davontreiben, vielleicht aber auch nicht.
»Sag, mir ist noch nie aufgefallen, wie interessant Faune doch sind«, raunte Ghina ihm zu. »Glaubst du, wir könnten – «
»Nicht machbar«, erwiderte er.
Welchen Sinn hatte es schon, ihr zu erklären, welche Wirkung die Berührung eines Fauns auf weibliche Wesen ausübte?
»Oh«, sagte sie bedauernd.
Halb sprangen sie, halb schleppten sie sich voran, bis sie zu einem grünen Treibhaus kamen, von dem Eve meinte, dass es ihr Ziel sei. Statt an die Glastür zu klopfen und womöglich jemanden zu verschrecken, der sie erblickte, beschlossen sie, dass Imbri die Frau mithilfe eines kleinen Traums kontaktieren sollte.
»Jfraya!«, rief Imbris von allen wahrnehmbarer kleiner Traum. Er zeigte ihre Menschengestalt in einem grünen Kleid und aufrecht stehend. »Dürfen wir mit dir sprechen?«
Eine Frau trat in den Traum. Am ganzen Leibe war sie grün, wie es nicht anders zu erwarten war, besonders aber an den Daumen. Sie hielt eine grüne Gießkanne in der Hand. »Wer seid ihr denn?«
»Ich bin Mähre Imbrium und komme von einer anderen Welt. Meine Freunde und ich brauchen deine Hilfe, um die Hexenmeister aufzuhalten.«
»Aber die Hexenmeister tun uns doch nichts Böses«, wandte Jfraya ein.
»Anderen tun sie Böses. Sie berauben eine andere Welt«, erklärte Imbri ihr. »In unserer Gruppe sind zwei von dieser Welt, deren Bewohner schwer unter den Hexenmeistern leiden.«
»Und wie kommt ihr auf den Gedanken, ich könnte euch helfen?«
»Ida von der Welt Torus sagte, das könntest du.«
»Ida? Aber sie darf doch die Insel auf der blauen Seite nicht verlassen.«
»Ja. Sie ist Ida von Pyramid. Die Ida, die ich meine, lebt auf der Welt Torus, die deren Kopf umkreist.« Imbri zeigte ein Bild von Ida und ihrem kringelförmigen Mond.
»Das ist viel zu kompliziert, um etwas dagegen einzuwenden«, sagte Jfraya. »Also sollte ich euch wohl lieber helfen.«
»Sehr gut. Ich glaube, eure Welt ist am Ende besser dran, wenn sie nicht andere Welten ausplündert. Schließlich wollt ihr ja selbst auch nicht von anderen Welten ausgeplündert werden.«
»Das würde ich auch sagen.«
Dann stellte Imbri ihr im kleinen Traum die anderen vor.
»Warum sind sie denn alle zusammengebunden? Sind das etwa Sträflinge?«
Imbri erläuterte, welche Schwierigkeiten sie hatten, auf dieser Fläche zu gehen.
»Ach, da kann ich euch helfen«, sagte Jfraya. »Wohin wollt ihr gehen?«
»Zuerst zur Burg des Grünen Magiers.«
Jfraya kam aus ihrem Grünhaus hervor. Sie holte einen großen Bleistift hervor und zeichnete damit eine grobe Tür auf den Boden, die an einer Seite Scharniere hatte und an der anderen einen Griff. »Öffnet diese Tür«, sagte sie. Dann ging sie ins Haus zurück, um ihre Pflanzen zu Ende zu gießen.
Die Gruppe wälzte sich näher. Forrest fasste nach dem Türgriff und stellte halb überrascht fest, dass er ihn in die Hand nehmen konnte. Als er daran zog, öffnete sich die Tür und faltete sich aus dem Boden. Dahinter führte ein Gang nach unten. Er hatte einen Fußboden, zwei Wände und eine Decke. Ein schwaches grünes Leuchten herrschte darin, sodass es weiter unten nicht dunkel wurde. »Eigentlich könnten wir doch auf einer der Wände gehen«, schlug Forrest vor.
Einer nach dem anderen banden sie sich los und kletterten in den Gang hinab. Dawn ging zuerst und stellte sich auf die schräge Wand, die ungefähr die richtige Neigung hatte. Dann stellte sich Eve neben sie. Ihre Oberkörper zeigten leicht nach unten, sodass sie fast im rechten Winkel zur Wand standen. Ihre vier zierlichen Füße wiesen fast genau auf Forrest.
»In Röcken müssten wir doch besonders gut aussehen«, sagte Dawn.
»Ja, bei diesem Winkel«, meinte auch Eve.
Ihre roten Jeans wurden undeutlich und verwandelten sich in weite Röcke. Forrest schlug rasch eine Hand vor die Augen, bevor er zu weit über ihre vier hübschen Knie hinausblickte. »Aufhören!«, schrie er.
»Oooch!«, machten sie zusammen und lachten.
»Ich wünschte, ich könnte das tun«, murmelte Ghina.
Forrest reizte der Gedanke, obwohl er genau wusste, dass er sich das besser verkniffen hätte. »Könntest du das denn nicht, wenn du dir Strümpfe und Panty anziehen würdest?«
»Nein. Sie wären zu dicht an meinem Körper und müssten unsichtbar
Weitere Kostenlose Bücher