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Wald-Schrat

Titel: Wald-Schrat Kostenlos Bücher Online Lesen
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von mir in Gefahr?«
    »Das könnte sehr wohl sein. Dort gibt es sehr viele eventuelle Leute, und ganz gewiss sind einige davon mit dir verwandt.« Er wusste zwar nicht genau, ob er richtig damit lag, denn es schien auf allen Welten Eventuelle zu geben, doch kam es ihm sicher vor anzunehmen, dass es auf Ptero unsichtbare Riesen, Kobolde und Harpyien gab. Deshalb waren Ghinas Vorfahren dort gewiss repräsentiert.
    »Nun, dann sollte ich euch wohl besser helfen. Wenn ich aber meinen Verwandten helfe, dann tue ich in Wirklichkeit ihnen einen Gefallen, nicht aber euch.«
    »Du hast sehr gerechte Ansichten«, sagte Forrest erleichtert.
    »Also gut, ich helfe euch.« Sie verließ das Haus durch die Tür.
    »Aber musst du denn nicht wenigstens dein Haus abschließen?«
    »Es geht schon, bis Mom und Dad nach Hause geflogen kommen – oder bis mein Bruder Geddy kommt; er bezaubert die Frauen mit seinen Liedern. Wo sind deine Freunde?«
    »Hier, das sind sie.« Die anderen drei traten vor. »Das ist Mähre Imbri, die in kleinen Träumen spricht.«
    Imbri schickte den kleinen Traum eines Koboldmädchens mit Flügeln. »Hallo.«
    »Und das sind Dawn und Eve Mensch, deren Talent es ist, über alles Lebendige beziehungsweise Unbelebte Bescheid zu wissen.« Die Zwillinge, die rote Jeans trugen, nickten. Forrest bemerkte, obwohl es nicht wichtig war, dass Dawns Haar seine natürliche Flammenfarbe wiedererlangt hatte, während Eves Schopf nun mitternachtsrot geworden war. Beide waren sie nach wie vor höllisch attraktiv.
    Ghinas Kapuze musterte sie nachdenklich. »Seid ihr mit Magier Trent verwandt?«
    »Er ist unser Urgroßvater«, antwortete Dawn.
    »Er wurde verjüngt, sodass er jetzt in den Zwanzigern ist – nicht viel älter als wir«, fügte Eve hinzu.
    »Der ist es! Mutter kannte ihn.« Die Kapuze senkte den Blick, als würde sie erröten. »Um genau zu sein, hat Mutter ihn sehr gemocht. Wenn Trent sie gewollt hätte, dann hätte sie mich zusammen mit ihm bei den Störchen bestellt statt mit Graeboe, und dann wäre ich heute vielleicht sichtbar. Nicht dass ich etwas gegen Graeboe hätte; er ist ein guter Vater. Nur frage ich mich manchmal, wie ich ausgesehen hätte.«
    »So«, sagte Imbri. In dem kleinen Traum holte ihre Menschengestalt einen Eimer rote Farbe hervor und goss ihn über die kapuzenbedeckte Ghina aus. Die Farbe beschmierte sie von oben bis unten, spülte die Kapuze hinweg und ließ ein rotes, geflügeltes Koboldmädchen zurück.
    »Oh!«, rief Ghina voll Entzücken aus. »Bin ich schön!«
    »Ganz wie deine Mutter«, fand auch Imbri.
    Dann brachen sie auf. »Ich finde, wir sollten uns zuerst mit dem Roten Hexenmeister befassen, da wir schon einmal hier sind«, schlug Forrest vor. »Weißt du, wo seine Burg steht?«
    »Im Mittelpunkt des roten Dreiecks«, antwortete Ghina. »Aber ich kenne den günstigsten Weg dorthin nicht. Ich frage am Schachbrett.«
    »Schachbretter reden?«, fragte Forrest.
    Sie musste wohl lächeln. »Bist du lustig.« Sie führte sie durch den Wald, bis sie an eine Lichtung kamen, auf der verschiedene lebensgroße Rotholzfiguren von Männern, Frauen, Pferden, Türmen und Kindern standen. Der Boden der Lichtung war in hellrote und dunkelrote Quadrate unterteilt. Als sie näher kamen, sahen sie, wie die Figur eines hellroten Mannes mit spitzem Hut diagonal zur Seite glitt und eine dunkelrote Kinderfigur packte. Sie warf das Kind an den Rand der Lichtung, wo schon andere durcheinandergeworfene Figuren lagen.
    »Onkel Kerby!«, rief Ghina.
    Etwas rührte sich. »Ja, Nichte Ghina«, kam eine Stimme von oben aus der Luft.
    »Ach – natürlich ein unsichtbarer Riese«, murmelte Dawn.
    »Ein Onkel väterlicherseits«, fügte Eve hinzu.
    Imbri formte einen kleinen Traum, der das Tal mit den Holzfiguren zeigte. Darüber erhob sich der Umriss eines unsichtbaren Riesen, bereit, den nächsten Zug zu machen. Der Riese schien für seine Art durchschnittlich groß zu sein und hatte widerspenstiges braunes Haar und grüne Augen. Offenbar gestattete ihm seine Unsichtbarkeit normale Farben anstatt der Rottöne.
    »Wo geht’s zum Mittelpunkt des Dreiecks?«, fragte Ghina.
    »Alle Wege führen dahin«, antwortete Kerby und bewegte eine andere Figur.
    »Danke, Onkel!«
    »Wir haben etwas vergessen«, sagte Dawn.
    »Das stimmt: Jfraya«, sagte Eve.
    Tatsächlich, sie hatten zu übereilt gehandelt. Um ihre Aufgabe zu bewältigen, brauchten sie beide. »Dann müssen wir zuerst auf die grüne Fläche«, sagte

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