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Walden Ein Leben mit der Natur

Walden Ein Leben mit der Natur

Titel: Walden Ein Leben mit der Natur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry David Thoreau
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Früchte werden durch sie tischfertig geliefert. Die Nahrung ist im allgemeinen abwechslungsreicher und leichter erreichbar, Kleidung und Wohnung oft ganz oder teilweise
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    unnötig. An zweiter Stelle stehen bei uns heutzutage, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, ein paar Geräte: ein Messer, eine Axt, ein Spaten, ein Schubkarren etc. und für den Studierenden eine Lampe, Schreibzeug und der Zugang zu einigen Büchern.
    Das alles ist für wenig Geld zu haben. Und doch gibt es Leute, die unklugerweise, um zu leben, das heißt, um sich angenehm warm zu erhalten, in ungesunde, barbarische Gegenden auf der anderen Seite des Erdballs ziehen, dort zehn bis zwanzig Jahre Handel treiben, um schließlich in Neuengland zu sterben.
    Besonders Reiche halten sich nicht nur angenehm warm,
    sondern unnatürlich heiß; sie lassen sich kochen, wie ich bereits erwähnte, das allerdings á la mode.
    Fast jeder Luxus und viele der sogenannten Bequemlichkeiten der Lebens sind nicht nur entbehrlich, sondern ein
    ausgesprochenes Hindernis für die Höherentwicklung der
    Menschheit. Die Weisesten haben in dieser Beziehung seit jeher dürftiger und einfacher gelebt als die Armen. Die alten Philosophen: Chinesen, Hindus, Perser und Griechen bildeten eine Klasse, die an äußeren Gütern ärmer, aber an inneren reicher war als jede andere. Wir wissen sehr wenig von ihnen, doch ist es erstaunlich, daß wir so viel von ihnen wissen. Das gleiche trifft auf die Reformer und Wohltäter späterer Völker zu.
    Nur freiwillige Armut verleiht die Überlegenheit unparteiischer und weiser Betrachtung des menschlichen Lebens. Die Frucht eines Lebens in Luxus ist Luxus, ob in der Land-. Wirtschaft, im Handel, in der Literatur oder in der Kunst. Wir haben heute Professoren der Philosophie, aber keine Philosophen. Wie man einst trefflich sein Leben verbrachte, davon hört man heute trefflich dozieren. Philosoph sein heißt nicht nur, tiefsinnige Gedanken zu haben, nicht einmal eine eigene Schule zu
    gründen; es heißt vor allem, die Weisheit so sehr zu lieben, daß man ihren Erkenntnissen gemäß ein Leben der Einfachheit, Unabhängigkeit, Großmut und Zuversicht führt, und es heißt, einige Probleme des Lebens nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis zu lösen. Der Erfolg großer Gelehrter und Denker ist doch für gewöhnlich ein höfischer Erfolg, kein königlicher oder männlicher. Sie bringen es gerade fertig, nach
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    dem Prinzip der Anpassung zu leben, ebenso wie ihre Väter; doch sind sie keinesfalls die Erzeuger eines edleren
    Geschlechts. Wie kommt es eigentlich, daß wir Menschen
    degenerieren? Warum sterben Familien aus? Welcher Art ist die Verschwendung, die ganze Völker schwächt und zugrunde richtet? Sind wir sicher, daß sich nichts davon in unserem eigenen Leben findet? Der Philosoph ist seiner Zeit voraus, selbst in der äußeren Lebensform. Er nährt, kleidet und wärmt sich nicht wie seine Zeitgenossen, er wohnt auch nicht wie sie.
    Wie kann er auch Philosoph sein, wenn er seine Lebenswärme nicht auf bessere Art zu erhalten weiß als die anderen?
    Wenn ein Mensch nun auf die verschiedenen von mir
    beschriebenen Arten erwärmt ist, was wird er als nächstes benötigen? Doch sicher nicht mehr Wärme der gleichen Art, also mehr und besseres Essen, größere und schönere Häuser, feinere und reichere Kleidung, länger anhaltendes und heißeres Feuer und dergleichen. Wenn er einmal die Dinge erlangt hat, die zum Leben notwendig sind, gibt es noch eine andere
    Möglichkeit, als nach dem Überflüssigen zu trachten: sich an das Leben selbst zu wagen, wenn der reine Existenzkampf nicht mehr seine ganze Kraft beansprucht. Der Boden scheint für die Saat geeignet; sie hat ihre Wurzeln tief in die Erde gesenkt - nun darf sie auch vertrauensvoll in die Höhe schießen. Warum hat der Mensch so tief in der Erde Wurzel gefaßt, wenn nicht, um sich ebensohoch himmelwärts erheben zu können! Denn die edleren Pflanzen werden ihrer Früchte wegen geschätzt, die sie schließlich weit vom Boden entfernt dem Licht und der Luft entgegenhalten; sie werden nicht wie die bescheideneren Nährpflanzen behandelt, von denen selbst die zweijährigen nur so lange kultiviert werden, bis ihre Wurzeln völlig ausgewachsen sind, und deren oberer Teil oftmals gerade zu diesem Zweck ganz abgeschnitten wird, so daß man sie in ihrer Blütezeit meistens nicht erkennt.
    Ich habe nicht die Absicht, starken und kühnen Naturen
    Verhaltensmaßregeln

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