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Walden Ein Leben mit der Natur

Walden Ein Leben mit der Natur

Titel: Walden Ein Leben mit der Natur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry David Thoreau
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zu geben. Sie werden, in Himmel oder Hölle, selbst mit ihren Angelegenheiten fertig werden und vielleicht prächtiger bauen und verschwenderischer leben als
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    die Reichsten, ohne je zu verarmen und ohne zu wissen, wie sie leben - wenn es solche Traumnaturen überhaupt gibt. Noch rede ich zu denen, die sich, einerlei unter welchen Umständen, gut beschäftigen und die wissen, ob sie sich gut beschäftigen oder nicht, sondern ich wende mich hauptsächlich an die Masse derer, die unzufrieden sind, die sich vergebens über die Härte ihres Loses und der Zeiten beklagen, während sie doch beides selbst verbessern können. Dann gibt es manche, die sich am lautesten von allen beklagen und untröstlich sind, weil sie ihre Pflicht tun, wie sie selbst sagen. Ich denke auch an jene scheinbar Reichen, tatsächlich aber unendlich Armen, die wertlosen Plunder angehäuft haben und nicht wissen, was sie damit anfangen sollen; sie haben sich ihre eigenen silbernen oder goldenen Fesseln geschmiedet.
    Wenn ich versuchen wollte zu schildern, wie ich in den
    vergangenen Jahren mein Leben am liebsten verbrachte,
    würde das wahrscheinlich diejenigen meiner Leser, die mit seinem tatsächlichen Verlauf einigermaßen bekannt sind, überraschen, und mit Sicherheit jene, die nichts darüber wissen, in Erstaunen versetzen. Ich möchte hier nur einige meiner Unternehmungen, an denen ich meine Freude hatte, andeuten.
    Bei jedem Wetter, zu jeder Tages- oder Nachtstunde war ich ängstlich bestrebt, die Zeit richtig zu verwerten und eine Spur zu hinterlassen; genau dort zu stehen, wo zwei Ewigkeiten, die Vergangenheit und die Zukunft, einander berühren, nämlich im gegenwärtigen Augenblick. Man wird mir einige Unklarheiten dabei verzeihen, denn es gibt in meinem Handwerk mehr
    Geheimnisse als in dem der meisten Menschen. Sie sind
    jedoch nicht beabsichtigt, sondern ergeben sich aus seiner Natur. Wie gerne würde ich all mein Wissen diesbezüglich teilen, ohne jemals »Kein Zutritt« an meine Tür zu schreiben.
    Vor langer Zeit verlor ich einen Jagdhund, mein Pferd (einen Braunen) und eine Taube, und immer noch suche ich sie. Mit vielen, die herumkommen, habe ich ihretwegen gesprochen, habe ihnen ihre Spuren beschrieben und die Rufe, auf die sie hörten. Hin und wieder bin ich einem begegnet, der den Hund
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    gehört hatte und den Hufschlag des Pferdes, ja sogar die Taube hinter den Wolken verschwinden sah, und alle schienen so erpicht, sie wiederzufinden, als wären sie ihnen selbst verlorengegangen.
    Wir sollten nicht nur den Sonnenaufgang und die Dämmerung, sondern womöglich das Erwachen der Natur selbst erleben!
    Wie viele Morgenstunden, im Sommer wie im Winter, war ich bereits bei meiner Arbeit, noch ehe einer meiner Nachbarn sich zu der seinen erhob. So mancher meiner Landsleute, der
    Farmer, der sich im Morgengrauen nach Boston aufmachte, oder der Holzfäller, der an seine Arbeit ging, hat mich möglicherweise bereits von meiner Tätigkeit zurückkommen sehen. Es ist wahr, ich habe der Sonne nie sonderlich beim Aufgehen geholfen, doch war allein schon meine Anwesenheit bei diesem Ereignis von allerhöchster Wichtigkeit. So manchen Herbst- und Wintertag verbrachte ich außerhalb der Stadt, um dem Wind das seinige abzulauschen, es ihm abzulauschen und schnell weiterzutragen. Ich verschwendete darauf fast alles, was ich hatte, und verlor noch meinen eigenen Atem bei der Geschichte, wenn ich mich ihm entgegenstemmte. Hätten sich seine Botschaften auf eine der politischen Parteien bezogen, sie wären, verlaßt euch drauf, gleich in der ersten
    Morgenzeitung erschienen. Zuweilen machte ich von der Warte einer Felsklippe oder eines Baumes aus meine
    Beobachtungen, um jedes neue Ereignis weiterzugeben. Oder ich erwartete abends auf einem Hügel das Aufziehen der
    Dämmerung, um ein wenig von ihr einzufangen, doch fing ich nie viel dabei, und selbst das wenige zerschmolz wie Manna in der Sonne.
    Lange Zeit war ich Reporter bei einem Tageblatt mit begrenzter Auflage, dessen Herausgeber es bisher nicht für angebracht hielt, den größeren Teil meiner Beiträge zu drucken; und so wurden meine Mühen, wie es Schriftstellern so oft ergeht, mit nichts als Arbeit entlohnt. Und trotzdem barg in meinem Fall die Mühe selbst den Lohn in sich.
    Viele Jahre hindurch war ich aus eigener Berufung Inspektor der Schneestürme und Regenschauer und übte gewissenhaft
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    mein Amt; war Aufseher, wenn auch nicht der Landstraßen, so doch der

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