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Walden Ein Leben mit der Natur

Walden Ein Leben mit der Natur

Titel: Walden Ein Leben mit der Natur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry David Thoreau
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guttatus. Alle diese Fische sind sehr kräftig und wiegen mehr, als ihre Größe vermuten läßt. Die Weißfische, die Lampreten und auch die Barsche, eigentlich alle Fische des Waldensees, sind reiner, schöner und fester im Fleisch als die des Flusses und der anderen Seen, weil sein Wasser klar ist; sie lassen sich leicht von allen übrigen unterscheiden. Ein Ichthyologe würde vielleicht manche von ihnen zu einer neuen Spezies erklären.
    Es gibt auch ein sauberes Geschlecht von Fröschen und
    Schildkröten, dazu einige Pfahlmuscheln. Bisamratten und Nerze hinterlassen ihre Spuren im See, und wenn ich morgens mit dem Boot abstieß, schreckte ich manchmal eine
    Sumpfschildkröte auf, die sich nachts unter dem Boot
    verkrochen hatte. Im Frühling und im Herbst suchen ihn
    Wildenten und Wildgänse auf, Schwalben mit weißem Bauch (Hirundo bicolor) gleiten über ihn hinweg, und Sandpfeifer (Totanus macularius) »wippen« den ganzen Tag das steinige Ufer entlang. Mitunter jagte ich auch einen Fischadler auf, der in den Zweigen einer Weißfichte über dem Wasser saß, aber ich glaube kaum, daß der See je von einem Möwenflügel
    entweiht wurde wie Fair-Haven. Höchstens einen Eistaucher im Jahr ließ er sich noch gefallen. Das sind alle wichtigen Tiere, die heute im Waldensee verkehren.
    Bei Windstille konnte man vom Boot aus in der Nähe des
    Sandstrandes im Osten, wo das Wasser acht bis zehn Fuß tief ist, und auch an anderen Stellen des Sees runde Kieshügel von ungefähr sechs Fuß Durchmesser und einem Fuß Höhe
    bemerken, die ganz von Sand umgeben waren. Die Kiesel
    hatten die Größe kleiner Hühnereier. Anfangs dachte man, Indianer könnten sie zu irgendeinem Zweck auf dem Eis
    aufgehäuft haben und sie seien, als das Eis schmolz, auf den Grund gesunken; doch dazu waren sie zu regelmäßig und
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    offensichtlich zu frisch. Man findet sie ähnlich in Flüssen; da es hier aber weder Lumpfische noch Sandpricken gab, weiß ich nicht, von welchen Fischen sie stammen könnten. Vielleicht waren es die Nester der Plötzen. Sie verliehen dem Grund einen geheimnisvollen Reiz.
    Das Seeufer ist unregelmäßig genug, um nicht monoton zu wirken. Ich sehe im Geist das westliche mit seinen tiefen Buchten vor mir, das steilere Nordufer und das schöne,
    ausgezackte Südufer, wo ein Vorsprung den anderen überragt und an unentdeckte Höhlen dazwischen denken läßt. Der Wald zeigt sich nie so schön, so ausgesprochen herrlich, wie von einem Boot aus gesehen, das in der Mitte eines kleines Sees in den Hügeln liegt, die sich vom Ufer aus erheben; denn das Wasser, in dem er sich spiegelt, bildet so nicht nur den besten Vordergrund, sondern stellt mit seinem geschwungenen Ufer auch die natürlichste, sanfteste Begrenzung für ihn dar. Keine Verunzierung oder Unvollkommenheit gibt es hier an seinem Rand, wie sonst dort, wo die Axt ein Stück gelichtet hat oder ein kultiviertes Feld direkt an ihn grenzt. Die Bäume haben reichlich Raum, sich gegen das Wasser auszubreiten, und jeder streckt seinen kräftigsten Ast in diese Richtung. Hier hat die Natur einen natürlichen Saum gewoben, und der Blick hebt sich, den regelmäßigen Abstufungen folgend, von den niedrigen Büschen am Ufer bis hinauf zu den höchsten Baumwipfeln.
    Es sind nur wenige Spuren von Menschenhand zu sehen. Das Wasser umspült das Ufer genau wie vor tausend Jahren. Ein See ist das Schönste, Ausdrucksvollste, was einer Landschaft zu eigen ist. Er ist der Erde Auge; wer hineinschaut, mißt die Tiefe seines eigenen Wesens. Die nach dem Wasser
    strebenden Bäume am Ufer sind die langen Wimpern, die es umrahmen, und die bewaldeten Hügel und Felsen im Umkreis seine vorstehenden Brauen.
    Wenn an einem windstillen Septembernachmittag die
    gegenüberliegende Seite des Sees in leichten Dunst gehüllt war und ich auf dem glatten Sandstrand an seinem östlichen Ende stand, dann begriff ich, woher der Ausdruck
    »spiegelglatte Wasserfläche« kommt. Wenn ich von dort den
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    See mit geneigtem Kopf betrachtete, sah er wie ein Faden feinsten Altweibersommers aus, der sich schimmernd von den Nadelwäldern in der Ferne abhob und eine atmosphärische Schicht von der anderen trennte. Fast glaubte man, trockenen Fußes unter ihm zu den Hügeln da drüben gelangen zu
    können, und die Schwalben, die ihn überflogen, könnten sich darauf niedersetzen. Manchmal allerdings tauchten sie wie aus Versehen unter die Linie und wurden dann eines Besseren belehrt. Blickte man

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