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Walisischer Sommer

Walisischer Sommer

Titel: Walisischer Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Zimmer zu gehen. Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme, denn ich bin nicht feige und habe auch keine Angst vor mir selbst, redete sie sich ein.

7. KAPITEL
    Daniel kam erschöpft nach Hause und ging in die leere Küche. Er hatte sich viel länger als beabsichtigt bei seinem Nachbarn aufgehalten, weil er sich ernstlich Sorgen um dessen Gesundheitszustand machte.
    Das Scheitern seiner Ehe setzte Dai mehr zu, als er zugeben mochte. Daniel war überzeugt, daß Dai seine geschiedene Frau immer noch liebte. Offenbar hatte sie eine so große Lücke in seinem Leben hinterlassen, daß er sich in den Alkohol flüchtete.
    Daniel hatte versucht, Christa anzurufen. Doch da sie nicht antwortete, nahm er an, daß sie bereits ins Bett gegangen war.
    In ihr eigenes Bett. Dabei hätte sie eigentlich jetzt bei mir in meinen Armen sein sollen, dachte er. Er war etwas schockiert darüber, wie leicht er in ihrer Gegenwart die Kontrolle über sich und seine Gefühle verlor.
    Früher hatte er geglaubt, nicht fähig zu sein, tiefer zu empfinden und sich zu verlieben, weil er zu beherrscht war und alles zu sehr analysierte. Erst seitdem er Christa kannte, wußte er, wie sehr er sich geirrt hatte. Er war zuvor einfach noch nicht der richtigen Frau begegnet, das war alles. Und Christa war diese Frau, das hatte er sogleich gespürt. Aber sie … Er schüttelte den Kopf.
    Er hoffte, sie würde ihm eines Tages erzählen, warum sie so abweisend und stachlig wie ein Kaktus war und warum es ihr so schwerfiel, die Ängste und Bedenken zu ignorieren.
    Er runzelte die Stirn. Es entsprach seiner Überzeugung, daß gegenseitiges Vertrauen eine der Grundvoraussetzungen für eine intime Partnerschaft war. Dennoch war er jetzt im Begriff, mit Christa eine Verbindung einzugehen, obwohl ihm bewußt war, daß sie sich ihm verschloß. Manchmal gewann er sogar den Eindruck, sie würde nur darauf warten, einen Grund zu finden, ihm zu mißtrauen, um dann vor einer Beziehung fliehen zu können, von der sie sich nicht sicher war, ob sie diese überhaupt wünschte. Denn irgendwie schien sie sich vor der Intensität ihrer eigenen Gefühle zu fürchten.
    Heutzutage hüteten sich viele Frauen davor, die so mühsam errungene Unabhängigkeit aufzugeben, was Daniel gut verstehen konnte. Natürlich sollte Christa ihre Selbständigkeit beibehalten und sich nicht in seinem Schatten bewegen. Es verletzte ihn, daß sie überhaupt annahm, er erwarte von ihr völlige Selbstaufgabe.
    Er liebte sie, so wie sie war, er begehrte und brauchte sie. Er schloß die Augen. Als sie ihn am Nachmittag so angeschaut und ihm gestanden hatte, daß sie ihn auch begehre und nicht mehr länger warten wolle … Niemand, der ihn kannte, hätte die heftigen, leidenschaftlichen Gefühle in ihm vermutet, die er nun empfand, so ruhig und besonnen, wie er sonst handelte.
    Bestimmt wären meine Bekannten und Freunde schockiert, wenn sie meine Gedanken lesen könnten, dachte er leicht spöttisch. Er war sogar selbst entsetzt gewesen, als er sich am liebsten schon im Auto auf Christa gestürzt hätte.
    Aber so stellte er sich das erste Zusammensein mit ihr nicht vor. Vielleicht war er hoffnungslos romantisch, doch beim ersten Mal wollte er Zeit haben, es genießen, sie zu lieben. Plötzlich spürte er sein Herz so heftig pochen, als hätte er soeben einen Berg bestiegen.
    Er schaute auf die Uhr, es war kurz nach Mitternacht. Ob Christa wohl schon schlief?
    Er ging aus der Küche und leise die Treppe hinauf. Vor Christas Schlafzimmer blieb er stehen. Vorsichtig drückte er auf die Klinke und öffnete langsam die Tür. Christa lag auf der Seite, das Gesicht halb ins Kopfkissen gedrückt. Ihr langes Haar wirkte wie weiche Seide, allzugern hätte er die Hand ausgestreckt und es berührt. Der Mondschein, der durchs Fenster hereinfiel, hüllte Christas nackte Schulter und Arm in ein blasses sanftes Licht.
    Während Daniel sie betrachtete, wälzte Christa sich im Schlaf unruhig hin und her. Sie runzelte die Stirn, unter ihren Augen sah Daniel dunkle Ränder, als hätte sie geweint.
    Er hielt die Luft an, leidenschaftliche Gefühle erfaßten ihn. Hatte sie etwa seinetwegen geweint? Er wollte sie streicheln, sanft aufwecken, mit leisen Worten der Liebe und zärtlichen Küssen, und dann beobachten, wie sie überrascht die Augen öffnete, ihn liebevoll und voller Verlangen anschaute. Aber er wollte viel mehr von ihr als nur Sex, denn er liebte sie aufrichtig und wünschte sich, sie würde immer bei ihm bleiben. Er war

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