Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Walisischer Sommer

Walisischer Sommer

Titel: Walisischer Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
Vom Netzwerk:
uns von etwas anderem reden”, bat sie ihn schließlich, denn das ernste Thema hatte ihr die euphorische Stimmung verdorben. Es gab noch zu viele Punkte in ihrer Beziehung zu Daniel, die ihrer Meinung nach keiner stärkeren Belastungsprobe standhielten, deshalb bewegte sie sich vorerst lieber auf sicherem Terrain. Sie wollte sich die Vorfreude nicht nehmen lassen, die sie kurz zuvor noch empfunden hatte. Und sie wollte nicht alles durch zu viele Fragen zerstören. Sie hatte sich entschieden, und so sollte es nun auch sein.
    Ich begehre ihn, dachte sie, ich begehre ihn so sehr, daß mein ganzer Körper sich schmerzlich nach ihm sehnt. Und plötzlich und völlig überraschend stiegen ihr Tränen in die Augen. Sie legte Messer und Gabel hin, der Appetit war ihr vergangen.
    „Christa, was hast du?” erkundigte Daniel sich besorgt. „Ist das Essen …”
    „Nein, damit hat es nichts zu tun”, erwiderte sie mit heiserer Stimme. Es hat nur mit dir zu tun, hätte sie hinzufügen können, wagte es jedoch nicht. „Hast du etwas dagegen, wenn wir jetzt gehen?” fragte sie statt dessen leise.
    Der Blick, den Daniel ihr zuwarf, während er den Stuhl zurückschob und auf sie zuging, ließ sie erbeben. Hitze breitete sich in ihrem Körper aus. Er weiß genau, was ich empfinde, er kennt meine Gedanken, dachte sie plötzlich.
    Draußen vor dem Pub atmete sie die reine, kühle Luft tief ein und versuchte, sich zu beruhigen. Ich habe die Kontrolle über mich, meinen Körper und meine Gefühle verloren, Daniel beherrscht mich völlig, überlegte sie.
    Er stand neben ihr und beobachtete sie. Seine Miene wirkte gelassen, aber in seinen Augen las sie so viel Sehnsucht und Verlangen, daß es ihr fast den Atem raubte. Gaben ihre Blicke etwa auch soviel preis wie seine?
    Schweigend ging sie neben ihm her zum Wagen. Sie war immer noch ein wenig schockiert über das Ausmaß seines Begehrens, besonders weil er ihr stets so besonnen und beherrscht erschienen war.
    Als Daniel dann die Beifahrertür des Landrovers aufschloß und Christa hineinhelfen wollte, hielt er unvermittelt inne. „Wenn ich dich jetzt anfasse …” begann er mit rauher Stimme.
    Christa wußte sogleich, was er sagen wollte, denn auch sie spürte, wie erotisch die Atmosphäre zwischen ihnen war.
    Auf der Heimfahrt sprachen sie nur wenig. Die Sonne ging langsam am Horizont unter, und die Berge zeichneten sich dunkel gegen den klaren Himmel ab. Christa konnte kaum glauben, daß sie am nächsten Tag dort herumwandern würde.
    Ja, morgen, aber was wird die kommende Nacht bringen? dachte sie und bekam Herzklopfen. Sie war ziemlich nervös und sogar leicht gereizt. Als Daniel dann den Wagen auf dem Hof parkte und den Motor abstellte, versteifte sie sich.
    Statt auszusteigen, drehte Daniel sich zu Christa um. „Es ist noch nicht zu spät, falls du es dir anders überlegt hast”, sagte er ruhig.
    Sie verstand ihn sofort. Tränen der Rührung traten ihr in die Augen. „Nein … ich habe meine Meinung nicht geändert”, versicherte sie ihm.
    Und es war die Wahrheit. Dennoch hatte sie ein wenig Angst, aber nicht vor Daniel, sondern vor sich selbst, ihrem Begehren und ihrer Liebe zu ihm.
    Während Christa ihre Einkäufe aus dem Landrover holte, hob Daniel einen Karton mit Lebensmitteln heraus, die er wahrscheinlich besorgt hatte, als sie im Pub auf ihn wartete. Und plötzlich klopfte ihr wieder das Herz zum Zerspringen, denn sie erinnerte sich an den Blick, den er ihr zugeworfen hatte, als er sagte, er müsse noch etwas erledigen. Sie konnte sich denken, was er gemeint hatte.
    Ein kalter Wind blies ihnen ins Gesicht, so daß Christa fröstelte und rasch in die warme Küche ging, nachdem Daniel die Tür aufgeschlossen hatte.
    „Ich bringe die Sachen in mein Zimmer”, sagte Christa ein wenig verlegen, während er den Karton auf den Tisch stellte.
    „Nein, noch nicht”, erwiderte er ruhig, nahm ihr die Tragetaschen aus der Hand und stellte sie ab.
    Christa war verwirrt über sein besonnenes Verhalten, das sie sich nicht erklären konnte. Sie wußte nicht, was los war. Doch dann breitete er die Arme aus und forderte Christa sanft auf: „Komm.”
    Bereitwillig ging sie auf ihn zu und erbebte, während er sie fest umarmte. Als er den Kopf neigte, um sie zu küssen, spürte sie, wie heftig auch sein Herz pochte. Und als er die Lippen auf ihre preßte, erschauerte er. Schließlich löste er sich widerstrebend von ihr.
    „Nein, ich wage es noch nicht”, meinte er und stöhnte

Weitere Kostenlose Bücher