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Walisischer Sommer

Walisischer Sommer

Titel: Walisischer Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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sich jedoch nicht sicher, ob sie genauso empfand. Irgend etwas stand immer noch zwischen ihnen.
    Wäre Dai nicht so unvermutet aufgetaucht, dann wären sie jetzt ein Liebespaar, dessen war Daniel sich sicher. Doch nun hatte Daniel Zeit, alles noch einmal zu überdenken. Sein ursprünglicher Entschluß zu warten, bis der Kurs beendet war, erschien ihm immer noch sehr vernünftig. Besonders auch deshalb, weil er vermutete, daß Christas zwiespältige Gefühle für ihn auch oder vor allem mit ihrem Vorurteil und ihrem hartnäckigen Widerstand zu tun hatten, die sie seiner Arbeit entgegenbrachte.
    Er hoffte nur, sich bis dahin beherrschen zu können. Morgen wird es mir wahrscheinlich gelingen, dachte er ein wenig traurig, während sein Blick auf ihre neuen Wanderschuhe fiel. Denn sie würden den ganzen Tag unterwegs und deshalb abends sehr müde sein.
    Es erschien ihm wie Ironie des Schicksals, daß er die Übung, die darauf abzielte zu lernen, sich aufeinander zu verlassen, ausgerechnet mit der Frau durchführen würde, an deren Vertrauen ihm am meisten lag und die sich, wie er vermutete, innerlich gegen ihn sperrte.
    Vorsichtig beugte er sich zu ihr hinunter und küßte sie sehr sanft und federleicht auf die nackte Schulter. Als er sich wieder aufrichtete, wurde ihm bewußt, wie angespannt er war. Denn tief in seinem Herzen spürte er, daß Christa noch nicht wirklich bereit war, eine über das Sexuelle hinausgehende Verbindung mit ihm einzugehen. Und das reichte ihm nicht, auch wenn die körperliche Liebe mit ihr wunderschön sein würde, wovon er zutiefst überzeugt war.
    „Ist tatsächlich alles in Ordnung?”
    Ärgerlich wandte Christa sich von Daniel ab, während sie den Becher mit heißem Kaffee umfaßte. Wie konnte er es wagen, sich so liebevoll besorgt zu zeigen, da sich doch inzwischen herausgestellt hatte, daß alles nur Show und zweckbedingt war?
    „Natürlich”, erwiderte sie deshalb nicht ganz wahrheitsgemäß und mied immer noch seinen Blick. „Was sollte denn sein?” fügte sie herausfordernd hinzu.
    Der hinter ihr liegende Abend war schon schlimm genug gewesen, doch am Morgen glaubte sie, aus einem Alptraum zu erwachen.
    „Es tut mir leid wegen gestern. Ich habe noch dich anzurufen versucht, aber du hast nicht abgenommen, wahrscheinlich warst du schon im Bett”, hatte Daniel sich entschuldigt, als sie nach langem Zögern doch hinunter in die Küche gegangen war.
    Sie schüttelte den Kopf, als Daniel sie fragte, was er ihr zum Frühstück zubereiten solle.
    „Du mußt unbedingt etwas essen”, insistierte er. „Wir haben einen langen Tag vor uns, und zum Lunch gibt es nur heiße Suppe und ein Sandwich. Wenn wir einmal unterwegs sind, wirst du einsehen, wieviel Energie das Bergwandern dir abverlangt.”
    „Ja, so wird es wohl sein, wenn du es sagst, nicht wahr?” gab sie bissig zurück.
    Am liebsten hätte sie hinzugefügt, daß sie nicht mitkommen wolle, aber sie entschloß sich, den Ausflug zu wagen. Das würde sie wenigstens von dem ganzen Kummer und Schmerz ablenken.
    Sie verstand jedoch nicht, woher Daniel den Nerv nahm, so zu tun, als wäre nichts geschehen.
    „Hattest du nicht gesagt, wir wollten ganz früh aufbrechen?” fragte sie kühl. Dann trank sie den Kaffee aus und stand auf. Dabei drehte sie Daniel den Rücken zu, um ihn nicht anschauen zu müssen. Mühsam kämpfte sie gegen die aufsteigenden Tränen an.
    „Christa …”
    „Ich ziehe mich jetzt um”, erklärte sie mit versteinerter Miene, ohne ihn zu beachten.
    Als sie eine halbe Stunde später wieder die Treppe hinunterging, war ihr schwer ums Herz, viel zu schwer.
    Außer Zorn und Bitterkeit verspürte sie auch Panik. Trotz allem, was sie nun über ihn wußte, befürchtete sie, daß sie nicht stark genug sein würde, ihre Gefühle für ihn völlig zu verleugnen. Denn wenn sie ihn nur ansah, erinnerte sie sich sogleich daran, wie glücklich sie in seinen Armen gewesen war. Und irgendwie sehnte sie sich immer noch nach ihm. Allzugern hätte sie die Wahrheit einfach ignoriert und geglaubt, daß er sie nicht belogen und getäuscht hatte.
    Ich habe Angst davor, noch mehr verletzt zu werden, dachte sie, als sie Daniels fragendem Blick auswich.
    „Komm, setz dich”, forderte er sie unvermittelt auf. Und noch ehe sie begriff, wie ihr geschah, schob er sie in einen Sessel.
    Dann kniete Daniel sich hin, umfaßte einen ihrer Füße und bewegte ihn hin und her. Während Christa seinen gesenkten Kopf betrachtete, quoll ihr das Herz

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