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Walking Disaster

Walking Disaster

Titel: Walking Disaster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie McGuire
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ABERNATHY ? MEINE FRESSE !«
    Die Worte hallten in meinem Kopf wider, aber ich brauchte ein paar Sekunden, um sie zu verarbeiten. Drei meiner Brüder sprangen auf und ab und schrien, aber für mich war der ganze Raum wie eingefroren und die Welt verstummt.
    Meine Freundin, die zufällig auch mein bester Freund war, war die Tochter einer Pokerlegende – jemand, den meine Brüder, mein Vater und einst sogar mein Großvater verehrten.
    Abbys Stimme holte mich in die Gegenwart zurück. »Jungs, ich hab euch doch gesagt, dass ich lieber nicht mitspielen sollte.«
    »Ich glaube, wenn du erwähnt hättest, dass du Mick Abernathys Tochter bist, hätten wir die ganze Sache ernster genommen«, entgegnete Thomas.
    Abby schielte unter ihren Wimpern zu mir hin und wartete auf meine Reaktion.
    »Du bist Lucky Thirteen?«, fragte ich wie benommen.
    Trenton stand auf und zeigte mit dem Finger auf sie. »Lucky Thirteen in unserem Haus! Das gibt’s nicht! Das kann ich verdammt noch mal nicht glauben!«
    »Das war der Spitzname, den die Zeitungen mir gegeben haben. Und die Story stimmte auch nicht so wirklich«, sagte Abby abwehrend.
    Selbst in dem ganzen Wirbel, den meine Brüder veranstalteten, war das Einzige, was ich denken konnte, wie verdammt scharf es war, dass das Mädchen, das ich liebte, praktisch ein Promi war. Und noch besser: Sie war berühmt für etwas dermaßen Krasses.
    »Ich muss Abby nach Hause bringen, Jungs«, verkündete ich.
    Dad musterte sie über seine Brillengläser hinweg. »Inwiefern stimmte die Story nicht?«
    »Ich habe meinem Dad nicht sein Glück geklaut. Ich meine, das ist doch lächerlich.« Sie lachte und wickelte sich nervös eine Haarsträhne um den Finger.
    Thomas schüttelte den Kopf. »Nein, Mick hat dieses Interview gegeben. Darin hieß es, um Mitternacht an deinem dreizehnten Geburtstag habe ihn sein Glück verlassen.«
    »Und deins hat begonnen«, fügte ich hinzu.
    »Du wurdest von Gangstern aufgezogen!«, sagte Trent aufgeregt und grinste.
    »Äh … nein.« Sie lachte wieder. »Die haben mich nicht aufgezogen. Sie waren nur … viel da.«
    »Das war eine verdammte Schande, dass Mick deinen Namen in allen Zeitungen so durch den Dreck gezogen hat. Du warst schließlich noch ein Kind«, meinte Dad kopfschüttelnd.
    »Es war höchstens Anfängerglück«, meinte Abby.
    Ich sah ihrem Gesichtsausdruck an, dass die ganze Aufmerksamkeit ihr zu viel zu werden begann.
    »Mick Abernathy hat dich spielen gelehrt«, stellte Dad ehrfürchtig fest und schüttelte den Kopf. »Du hast Profispiele gemacht und gewonnen, mit dreizehn, du meine Güte.« Dann sah er mich lächelnd an. »Wette niemals mit ihr, mein Sohn. Sie verliert nicht.«
    Ich musste sofort an den Kampf denken, als Abby mit mir gewettet hatte, obwohl sie wusste, sie würde verlieren und danach einen Monat bei mir leben müssen. Die ganze Zeit hatte ich mir gedacht, sie habe sich damals noch nichts aus mir gemacht. Doch jetzt wurde mir klar, dass das nicht gestimmt haben konnte.
    »Äh … wir müssen dann mal los, Dad. Bye, Jungs.«
    Ich raste durch die Straßen und schlängelte mich durch den Verkehr. Je weiter die Nadel auf dem Tacho ausschlug, desto fester umklammerte mich Abby mit ihren Oberschenkel. Das machte mich noch heißer darauf, endlich die Wohnung zu erreichen.
    Abby sagte kein Wort, nachdem ich die Harley geparkt und mit ihr nach oben gegangen war. Auch nicht, als ich ihr aus der Jacke half.
    Sie öffnete ihr hochgebundenes Haar, und ich stand nur da und sah sie ehrfürchtig an. Es war fast, als sei sie eine andere Person, und ich konnte es gar nicht erwarten, sie anzufassen.
    »Ich weiß, dass du sauer bist«, meinte sie mit niedergeschlagenem Blick. »Tut mir leid, dass ich es dir nicht gesagt habe, aber das ist nichts, worüber ich normalerweise spreche.«
    Ihre Worte überraschten mich. »Sauer auf dich? Ich bin so aufgekratzt, dass ich kaum geradeaus gucken kann. Du hast gerade meinen Scheißkerlen von Brüdern ihr Geld geraubt, ohne mit der Wimper zu zucken, bist für meinen Vater zur Legende geworden, und ich weiß mit Sicherheit, dass du unsere Wette vor meinem Kampf absichtlich verloren hast.«
    »Das würde ich so nicht sagen …«
    »Hast du etwa gedacht, du würdest gewinnen?«
    »Also … nein, nicht unbedingt.« Sie schlüpfte aus ihren hochhackigen Schuhen.
    Ich konnte ein Lächeln kaum zurückhalten. »Dann wolltest du also hier bei mir sein. Ich glaube, ich habe mich gerade noch mal neu in dich

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