Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Walking Disaster

Walking Disaster

Titel: Walking Disaster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie McGuire
Vom Netzwerk:
dein Pokerface auf, Süßer, der Typ ist wie Hulk Hogan auf Steroiden.«
    »Man sieht sich dort.« Ich stand auf und zog auch gleich Abby mit hoch. »Zieh dir was Warmes an, Baby. Das Keaton ist ein altes Gemäuer, und wahrscheinlich haben sie über die Ferien die Heizung abgestellt.«
    Abby machte ein paar Tanzschritte, bevor sie über den Flur ins Schlafzimmer lief. Meine Mundwinkel wanderten nach oben. Welche andere Frau würde sich so darauf freuen, zu sehen, wie ihr Freund sich schlägt? Kein Wunder, dass ich mich in sie verliebt hatte.
    Ich zog einen Kapuzensweater und meine Stiefel an und wartete an der Wohnungstür auf Abby.
    »Komme schon!«, rief sie und bog um die Ecke. Dann stellte sie sich in den Türrahmen und wackelte mit den Hüften.
    »Und, wie findest du das?«, fragte sie und verzog die Lippen zu einem Schmollmund.
    Mein Blick wanderte über die lange graue Strickjacke über einem weißen T-Shirt zu den engen blauen Jeans, die sie in hohe schwarze Stiefel gesteckt hatte. Sie hatte das wohl nicht ganz ernst gemeint, weil sie ihr Outfit bieder fand, aber mir verschlug es trotzdem den Atem.
    Sie entspannte sich und ließ die Arme fallen. »So schlimm?«
    »Nein«, sagte ich und suchte nach den richtigen Worten. »Überhaupt nicht schlimm.«
    Mit einer Hand öffnete ich die Tür, die andere streckte ich ihr hin. Abby lief durch das Wohnzimmer auf mich zu und verschränkte ihre Finger mit meinen.
    Der Honda gab nicht viel her, aber wir waren rechtzeitig am Keaton. Von unterwegs rief ich Trenton an und betete zu Gott, dass er wie versprochen käme.
    Abby und ich standen an der hohen, verwitterten Nordwand des Keaton und warteten auf Trenton. Die Ost- und die Westfassade waren eingerüstet. Die Universität verpasste gerade ihrem ältesten Gebäude ein Face-Lifting.
    Ich zündete mir eine Zigarette an, nahm einen Zug und blies den Rauch durch die Nase aus.
    Abby drückte meine Hand. »Er wird kommen.«
    Aus allen Richtungen strömten schon Leute herbei, die ein paar Blocks entfernt geparkt hatten. Je näher der Zeitpunkt des Kampfes rückte, desto mehr Menschen betraten das Gebäude durch einen kaum je gebrauchten Seiteneingang.
    Ich runzelte die Stirn. Die Wahl des Austragungsorts war nicht wirklich durchdacht. Der letzte Kampf des Semesters lockte immer mehr seriöse Kundschaft an, und die pflegte früh zu erscheinen, um ihre Wetten abzuschließen und sich einen guten Platz zu sichern. Und ein entsprechend großer Pott zog auch weniger erfahrene Zuschauer an, die erst spät auftauchten und sich dann eben an die Wände quetschen mussten. Der diesjährige Topf war außergewöhnlich gut gefüllt. Noch dazu lag Keaton günstig, nämlich am Rande des Campus’, doch sein Untergeschoss zählte zu den kleinsten.
    »Das ist eine der schlechtesten Ideen, die Adam je hatte«, brummte ich.
    »Jetzt ist es zu spät, daran noch etwas zu ändern«, sagte Abby und schaute an der Mauer hinauf.
    Ich klappte mein Handy auf, schickte Trenton die sechste SMS in Folge und klappte es wieder zu.
    »Du wirkst heute Abend nervös«, flüsterte Abby.
    »Ich werde mich besser fühlen, wenn Trent erst seinen faulen Hintern hierher bewegt hat.«
    »Bin schon da, du Heulsuse«, sagte Trenton in dem Moment halblaut hinter uns.
    Ich seufzte vor Erleichterung.
    »Wie geht’s denn so, Kleine?«, fragte Trenton Abby und legte ihr einen Arm um die Schulter, während er mir mit der anderen Hand einen Stoß gab.
    »Mir geht’s gut, Trent«, antwortete sie grinsend.
    An meiner Hand führte ich Abby auf die Rückseite des Gebäudes, dabei warf ich Trent, der hinter uns ging, einen Blick zu. »Falls die Cops auftauchen und wir getrennt werden, treffen wir uns am Morgan, okay?«
    Trenton nickte nur, als ich schon an einem offenen Kellerfenster stehenblieb.
    »Du willst mich wohl verarschen«, meinte Trenton und starrte auf das Fenster. »Da passt doch nicht mal Abby durch.«
    »Oh doch«, versicherte ich ihm und kroch in das stockfinstere Gebäude.
    An solche Einstiege gewöhnt, zögerte Abby nicht, sich auf den gefrorenen Boden zu begeben und rückwärts durch die Fensteröffnung zu schieben, bevor sie sich einfach in meine Arme fallen ließ.
    Wir warteten kurz, dann stieß sich auch Trenton grunzend von der Fensterbank ab, landete auf dem Boden und verlor dort fast das Gleichgewicht.
    »Du hast echt Glück, dass es um Abby geht. Für irgendjemanden würde ich diesen ganzen Scheiß nicht mitmachen«, brummte er und wischte mit den Händen

Weitere Kostenlose Bücher