Walking Disaster
Gedanken gewesen, dass ich gar nicht gemerkt hatte, wie viel ich rauchte. Ich schaute auf meine Uhr. Abbys Veranstaltung hätte eigentlich schon zu Ende sein müssen.
Gerade in diesem Moment rief sie meinen Namen.
»Hey, Täubchen.«
»Alles okay?«
»Jetzt schon«, sagte ich und zog sie an mich.
»Schön. Was ist los?«
»Ich habe nur gerade viel im Kopf.« Ich seufzte. Als sie mir zu verstehen gab, dass diese Antwort ihr nicht reichte, erklärte ich: »Diese Woche, der Kampf, dass du da sein sollst …«
»Ich hab ja gesagt, dass ich auch zu Hause bleiben kann.«
»Ich brauche dich dort, Täubchen«, stellte ich klar und trat meine Kippe aus, die in einem tiefen Abdruck im Schnee verschwand. Dann nahm ich Abbys Hand.
»Hast du schon mit Trent gesprochen?«, fragte sie.
»Ich warte auf seinen Rückruf.«
America kurbelte ihr Fenster runter und steckte den Kopf aus Shepleys Charger. »Beeilt euch! Es ist saukalt!«
Lächelnd öffnete ich Abby die Tür. Auf der Fahrt schaute ich zum Fenster raus, während Shepley und America die gleiche Unterhaltung wiederholten, die sie schon führten, seit sie erfahren hatte, dass sie seine Eltern kennenlernen sollte. Gerade als wir auf den Parkplatz vor der Wohnung bogen, klingelte mein Telefon.
»Zum Teufel noch mal, Trent!«, rief ich, sobald ich seinen Namen auf dem Display gelesen hatte. »Ich habe dich schon vor Stunden angerufen. Dabei ist es ja nicht so, dass du irgendeiner produktiven Arbeit nachgehst.«
»Das war nicht vor Stunden, und tut mir leid, aber ich war bei Cami.«
»Egal. Hör mal, du musst mir einen Gefallen tun. Ich habe nächste Woche einen Kampf. Da musst du mitkommen. Ich weiß nicht, wann das ist, aber wenn ich dich anrufe, musst du innerhalb einer Stunde da sein. Kannst du das für mich tun?«
»Keine Ahnung. Was springt denn dabei für mich raus?«, scherzte er.
»Ja oder nein, du Spinner? Ich brauche dich, damit du ein Auge auf Täubchen hast, Beim letzten Mal hat so ein Penner sie begrapscht und –«
»Ich höre wohl schlecht! Ist das dein Ernst?«
»Absolut.«
»Wer war das?«, fragte Trenton und hatte sofort einen ernsten Ton drauf.
»Ich hab mich drum gekümmert. Also, wenn ich dich anrufe …?«
»Klar. Ich meine, natürlich, Brüderchen. Ich werde da sein.«
»Danke, Trent.« Ich klappte mein Telefon zu und lehnte mich an die Nackenstütze.
»Erleichtert?«, fragte Shepley, der im Rückspiegel sah, wie meine Anspannung nachließ.
»Schon. Ich war mir einfach nicht sicher, wie ich es ohne ihn hätte machen sollen.«
»Ich hab’s dir doch gesagt –«, fing Abby an, aber ich unterbrach sie.
»Täubchen, wie oft muss ich dir das noch sagen?«
Sie schüttelte über meine Ungeduld den Kopf. »Ich verstehe es trotzdem nicht. Früher hast du mich dabei auch nicht gebraucht.«
Ich drehte mich zu ihr und strich mit einem Finger über ihre Wange. Sie hatte offensichtlich keine Ahnung davon, wie tief meine Gefühle für sie waren. »Da kannte ich dich ja auch noch nicht. Aber wenn du nicht da bist, kann ich mich nicht konzentrieren. Dann frage ich mich, wo du bist, was du gerade machst … wenn du da bist und ich dich sehe, kann ich mich konzentrieren … Ich weiß, das ist verrückt, aber so ist es eben.«
»Und verrückt ist genau das, was ich mag«, sagte sie und beugte sich zu mir, um mich auf den Mund zu küssen.
»Offensichtlich«, murmelte America halblaut.
Bevor die Sonne ganz hinter dem Horizont verschwand, machten America und Shepley sich mit dem Charger Richtung Süden auf.
Abby klimperte mit den Hondaschlüsseln und grinste. »Wenigstens müssen wir nicht auf der Harley frieren.«
Ich lächelte.
Abby zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht, aber vielleicht sollten wir uns überlegen, ein eigenes Auto anzuschaffen.«
»Nach dem Kampf ziehen wir los und kaufen eins. Wie klingt das?«
Sie sprang an mir hoch, schlang Arme und Beine um mich und bedeckte meinen Hals und mein Gesicht mit Küssen.
Ich trug sie die Treppe hinauf in die Wohnung und dort schnurstracks ins Schlafzimmer.
Die nächsten vier Tage verbrachten Abby und ich entweder kuschelnd im Bett oder zusammen mit Toto auf der Couch, wo wir uns alte Filme ansahen. Das machte das Warten auf Adams Anruf erträglich.
Am Dienstagabend, zwischen Wiederholungen von Das Leben und ich , leuchtete plötzlich Adams Nummer auf meinem Handydisplay auf. Abby und ich sahen uns an.
»Jaa?«
»Mad Dog. In einer Stunde bist du dran. Keaton Hall. Und setz
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