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Walking Disaster

Walking Disaster

Titel: Walking Disaster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie McGuire
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Fixpunkt in meinem Leben war.
    Es schien, als hätte ich eine Aufgabe vollbracht, ein Hindernis überwunden. Ich musste an meine Mutter denken, und an die Worte, die sie vor fast einem ganzen Leben zu mir gesagt hatte. Da dämmerte es mir: Sie hatte mir aufgetragen, mich nicht abzufinden, sondern für den Menschen zu kämpfen, den ich liebte. Und ich hatte getan, was sie von mir erwartet hatte.
    Ich holte sehr tief Luft und legte eine Hand auf Abbys Knie.
    »Was ist denn?«, fragte sie.
    »Was soll sein?«
    »Du schaust so.«
    Ihr Blick ging zwischen der Straße und mir hin und her, und sie wirkte ausgesprochen neugierig. Ich stellte mir vor, dass mein Gesicht einen anderen Ausdruck angenommen haben musste, aber ich wollte jetzt nicht davon anfangen.
    »Ich bin einfach nur glücklich, Baby.«
    Abby lachte leise. »Ich auch.«
    Ich war zugegebenermaßen ein bisschen nervös, dass ich meinem Vater gleich von unserem ereignisreichen Trip nach Vegas erzählen sollte. Und zwar nicht, weil ich fürchtete, er würde sauer sein. Den Grund hätte ich gar nicht benennen können, aber die Schmetterlinge in meinem Bauch flatterten immer heftiger, je näher wir Dads Haus kamen.
    Abby fuhr in die Kieseinfahrt, die vom Regen aufgeweicht war, und parkte neben dem Haus.
    »Was glaubst du, wird er sagen?«, fragte sie.
    »Keine Ahnung. Aber er wird sich freuen, das weiß ich.«
    »Glaubst du?«, fragte Abby und griff nach meiner Hand.
    Ich drückte ihre Finger. »Ich weiß es.«
    Bevor wir die Haustür erreicht hatten, kam Dad auf die Veranda heraus.
    »Ach, hallo, Kinder!«, sagte er lächelnd. Seine Augen strahlten. »Ich wusste gar nicht, wer da kommt. Hast du dir ein neues Auto angeschafft, Abby? Es ist hübsch.«
    »Hallo, Jim!« Abby lächelte. »Das hat Travis gekauft.«
    »Es gehört uns«, sagte ich und nahm meine Kappe ab. »Wir dachten, wir schauen damit mal bei dir vorbei.«
    »Das freut mich … freut mich wirklich. Ich glaube, wir kriegen bald wieder Regen.«
    »Sieht danach aus«, meinte ich und hatte Mühe, mich auf den Small Talk zu konzentrieren. Aber eigentlich war ich gar nicht so angespannt, sondern eher voller Vorfreude, meinem Vater die Neuigkeit mitteilen zu können.
    Dad merkte schon, dass irgendwas nicht stimmte. »Hattet ihr schöne Ferien?«
    »Es war … interessant.« Abby lehnte sich an mich.
    »Ach?«
    »Wir waren verreist, Dad. Sind für ein paar Tage nach Vegas gefahren. Wir haben uns entschieden, äh … uns entschieden zu heiraten.«
    Dad schwieg ein paar Sekunden lang, und dann suchten seine Augen nach Abbys linker Hand. Sobald er den Beweis gefunden hatte, schaute er erst Abby, dann mich an.
    »Dad?«, fragte ich und war verwundert über seine ausdruckslose Miene.
    Da wurden die Augen meines Vaters feucht und seine Mundwinkel wanderten langsam nach oben. Er breitete die Arme aus und umarmte mich und Abby gleichzeitig.
    Grinsend spähte Abby zu mir herüber, und ich zwinkerte ihr zu.
    »Ich frage mich, was Mom sagen würde, wenn sie jetzt hier wäre«, meldete ich mich zu Wort.
    Dad ließ uns los und hatte jetzt Freudentränen im Gesicht. »Sie würde sagen, gut gemacht, mein Sohn.« Er schaute wieder Abby an. »Sie würde sich bei dir bedanken, weil du ihrem Jungen etwas zurückgegeben hast, das er verloren hat, als er sie verlor.«
    »Meinst du?«, sagte Abby und wischte sich über die Augen. Dads Gefühlsausbruch hatte sie sichtlich ergriffen.
    Er umarmte und drückte uns lachend. »Wollen wir wetten?«

 
    Epilog
    Es regnete in Strömen. Von der Straße rann das Wasser die schräge Einfahrt in kleinen Bächlein herunter, sammelte sich in tiefer werdenden Pfützen, als weinte es um ihn. Um diesen Bastard, der mitten in der Tiefgarage in einer Blutlache lag.
    Keuchend starrte ich auf ihn herab, allerdings nicht lange. Meine beiden Glocks zeigten in unterschiedliche Richtungen und hielten so Bennys Männer in Schach, bis der Rest meines Teams eintraf.
    Der Ohrstöpsel tief in meinem Gehörgang summte. »Voraussichtliche Ankunft zehn Sekunden, Maddox. Gute Arbeit.« Der Chef meines Teams, Henry Givens, sprach ziemlich leise. Er wusste so gut wie ich, dass mit Bennys Tod alles vorbei war.
    Ein Dutzend Männer, mit Schnellfeuergewehren und von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet, rannten herbei, und ich ließ meine Waffen sinken. »Das sind nur Schutzgeldeintreiber. Schafft sie verdammt noch mal weg.«
    Nachdem ich meine Pistolen weggesteckt hatte, riss ich das Klebeband von meinen Händen und

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