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Walking Disaster

Walking Disaster

Titel: Walking Disaster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie McGuire
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Parker die Türen zum Balkon.
    Abby verschwand, und ich kniff die Augen zu, während ich versuchte, das Geschrei in meinem Kopf auszublenden. Alles in mir verlangte danach, raufzugehen und sie mir zurückzuholen. Ich umklammerte das Treppengeländer, um mich davon abzuhalten.
    »Du siehst ziemlich angepisst aus.« America stieß mit ihrem roten Becher an meinen.
    Ich machte die Augen wieder auf. »Nein. Warum?«
    Sie verzog das Gesicht. »Lüg mich nicht an. Wo ist Abby?«
    »Oben. Mit Parker.«
    »Oh.«
    »Was soll das heißen?«
    Sie zuckte mit den Achseln. Wir waren erst seit gut einer Stunde hier, und sie hatte schon diesen typischen glasigen Blick. »Du bist eifersüchtig.«
    Ich verlagerte das Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Es war mir unangenehm, dass noch jemand außer Shepley so unverblümt mit mir redete. »Wo ist Shep?«
    America rollte mit den Augen. »Kommt seinen Verpflichtungen als Freshman nach.«
    »Wenigstens muss er hinterher nicht dableiben und aufräumen.«
    Sie hob den Becher an die Lippen und nippte daran. Ich begriff nicht, wie sie bei der Trinkweise schon so beschwipst sein konnte.
    »Bist du es also?«
    »Bin ich was?«
    »Eifersüchtig.«
    Ich runzelte die Stirn. America war sonst nicht so nervig. »Nein.«
    »Nummer zwei.«
    »Hä?«
    »Das war Lüge Nummer zwei.«
    Ich schaute mich um. Sicher würde Shepley mich bald erlösen.
    »Du hast es letzte Nacht echt verkackt.« Sie hatte plötzlich wieder einen ganz klaren Blick.
    »Ich weiß.«
    Sie kniff die Augen halb zu und starrte mich auf eine Weise an, dass ich fast zurückgeschreckt wäre. America Mason war eine zierliche Blondine, aber wenn sie es drauf anlegte, konnte sie einen verdammt einschüchtern. »Du solltest es sein lassen, Trav.« Sie schaute zum Treppenabsatz hinauf. »Er ist das, was sie zu wollen glaubt.«
    Ich biss die Zähne zusammen. Das wusste ich zwar schon, aber es war schlimmer, es aus Americas Mund zu hören. Zuvor hatte ich geglaubt, sie sei vielleicht mit mir und Abby einverstanden, und irgendwie hatte das bedeutet, kein totaler Idiot zu sein, weil ich mich um sie bemühte. »Ich weiß.«
    Sie hob eine Augenbraue. »Das glaube ich nicht.«
    Ich antwortete nicht und versuchte, ihrem Blick auszuweichen. Da packte sie mein Kinn mit einer Hand und drückte mir die Wangen zusammen.
    »Du etwa?«
    Ich versuchte zu sprechen, aber jetzt quetschten ihre Finger meine Lippen zusammen. Ich wich zurück und schlug ihre Hand weg. »Wahrscheinlich nicht. Ich bin nicht gerade berühmt-berüchtigt dafür, das Richtige zu tun.«
    America musterte mich noch ein paar Sekunden lang, dann lächelte sie. »Also gut.«
    »Hä?«
    Sie gab mir einen Klaps auf die Wange und zeigte mit dem Finger auf mich. »Du, Mad Dog, bist genau das, wovor ich sie hier beschützen wollte. Aber weißt du was? Wir sind ja alle nicht perfekt. Und trotz des ewigen Mists, den du dauernd baust, bist zu vielleicht genau das, was sie braucht. Du bekommst noch eine Chance.« Sie reckte ihren Zeigefinger drei Zentimeter vor meiner Nase in die Höhe. »Nur noch eine. Vermassel sie nicht … weißt du … nicht mehr als sonst auch.«
    America schlenderte davon und verschwand hinten im Flur.
    Sie war so was von seltsam.
    Die Party nahm ihren üblichen Verlauf: Dramen, eine Rauferei oder zwei, zankende Mädels, ein Paar oder zwei, die sich zerstritten, woraufhin der weibliche Part heulend abzog, und dann natürlich die Schwächlinge, die entweder in Ohnmacht fielen oder dorthin kotzten, wo es für alle am nervigsten war.
    Meine Augen wanderten öfter als sie sollten die Stufen hinauf. Und obwohl die Mädchen mich praktisch anbettelten, sie nach Hause zu bringen, hielt ich Wache und versuchte, mir nicht vorzustellen, wie Abby und Parker rummachten oder, noch schlimmer, er sie zum Lachen brachte.
    »Hey, Travis«, rief eine piepsige Singsang-Stimme nach mir. Ich drehte mich nicht mal um, aber es dauerte nicht lange, bis das Mädchen sich in mein Blickfeld geschoben hatte. Sie lehnte sich gegen das hölzerne Treppengeländer. »Du sahst so gelangweilt aus, da dachte ich mir, ich sollte dir Gesellschaft leisten.«
    »Bin nicht gelangweilt. Du kannst abzischen«, sagte ich und kontrollierte erneut den oberen Treppenabsatz. Abby stand dort, mit dem Rücken zu den Stufen.
    Das Mädchen kicherte. »Du bist so witzig.«
    Abby rauschte an mir vorbei und den Flur entlang, wo America stand. Ich folgte ihr und ließ das betrunkene Mädchen im Selbstgespräch

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