Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Walking Disaster

Walking Disaster

Titel: Walking Disaster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie McGuire
Vom Netzwerk:
mich an eines dieser Pin-up-Girls aus den Fünfzigerjahren. Nur hübscher. Viel … viel besser.
    Ich lächelte und musste mich nicht mal dazu zwingen. »Du … bist wunderschön.«
    »Danke«, antwortete sie ganz offensichtlich verblüfft.
    Es klingelte an der Tür, und sofort pulsierte Adrenalin in meinen Adern. Ich holte tief Luft und war entschlossen, cool zu bleiben.
    Abby machte die Tür auf, und Parker brauchte ein paar Sekunden, bevor er die Sprache wiederfand.
    »Du bist das schönste Geschöpf, das ich je gesehen habe«, säuselte er.
    Jawoll, ich würde definitiv erst noch kotzen, bevor ich ihm eine scheuerte. Was für ein Loser.
    America grinste von einem Ohr zum anderen. Shepley schien auch echt glücklich zu sein. Ich weigerte mich, mich umzudrehen und hielt die Augen auf den Fernseher gerichtet. Wenn ich Parkers schmierige Visage sähe, würde ich über die Couch klettern und ihm derart eine verpassen, dass er, ohne eine einzige Stufe zu berühren, ins Erdgeschoss segeln würde.
    Die Tür schloss sich, und ich setzte mich auf. Die Ellbogen auf die Knie, das Gesicht in den Händen vergraben.
    »Du hast dich tapfer gehalten, Trav«, sagte Shepley.
    »Ich brauche einen Drink.«

12. KAPITEL
    Jungfrau
    Keine Woche später hatte ich meine zweite Flasche Whiskey geleert. Ich versuchte, damit zurechtzukommen, dass Abby mehr und mehr Zeit mit Parker verbrachte und mich bat, ihr die Wettschuld zu erlassen. Dabei waren meine Lippen öfter am Flaschenhals als dass ich eine Kippe zwischen sie steckte.
    Parker hatte die Überraschung von Abbys Geburtstagsparty Donnerstag beim Mittagessen ruiniert, sodass ich alle Hebel in Bewegung setzte, um sie von Sonntag auf Freitagabend zu verschieben. Ich war zwar dankbar für die Ablenkung, aber das genügte nicht.
    Am Donnerstagabend plauderten America und Abby im Bad. Abbys Verhalten America gegenüber stand in scharfem Kontrast zu der Art und Weise, wie sie mit mir umging: Seit ich mich früher am Tag geweigert hatte, sie aus der Wette zu entlassen, hatte sie kaum noch ein Wort mit mir geredet.
    In der Hoffnung, die Wogen zu glätten, steckte ich den Kopf ins Bad. »Lust, irgendwo einen Happen zu essen?«
    »Shep möchte mal diesen neuen Mexikaner in Downtown ausprobieren, falls ihr Lust habt mitzukommen …« America kämmte sich weiter die Haare.
    »Ich dachte mir, Täubchen und ich könnten heute Abend alleine ausgehen.«
    Abby schminkte sich die Lippen fertig. »Ich gehe mit Parker aus.«
    »Schon wieder?« Ich spürte, wie sich mein Gesicht unwillkürlich verzog.
    »Schon wieder«, säuselte sie.
    Es klingelte an der Wohnungstür, und Abby stürmte aus dem Bad und durchs Wohnzimmer, um aufzumachen.
    Ich folgte ihr und blieb hinter ihr stehen, um Parker meinen tödlichsten Blick zu verpassen.
    »Siehst du jemals weniger gut als umwerfend aus?«, fragte Parker.
    »Wenn ich daran denke, wie sie zum ersten Mal hier aufgekreuzt ist, muss ich sagen, ja«, erwiderte ich trocken.
    Abby hob einen Finger in Parkers Richtung und drehte sich zu mir um. Ich rechnete damit, dass sie mir irgendeine Gemeinheit an den Kopf werfen würde, aber sie lächelte. Dann schlang sie die Arme um meinen Hals und drückte mich.
    Zuerst war ich wie erstarrt und dachte, sie wolle mich schlagen, aber als ich merkte, dass es eine Umarmung war, entspannte ich mich und zog sie fest an mich.
    Sie machte sich los und lächelte immer noch. »Danke dafür, dass du meine Geburtstagsparty organisierst«, und aus ihrer Stimme klang echte Wertschätzung. »Und kann ich für das Abendessen einen Gutschein bekommen?«
    In ihren Augen sah ich die Wärme, die ich vermisst hatte, aber vor allem überraschte mich, dass sie mir nach dem Schweigen am Nachmittag und Abend gerade um den Hals gefallen war.
    »Für morgen?«
    Sie drückte mich gleich noch mal. »Mit Vergnügen.« Dann winkte sie mir zu, während sie Parkers Hand nahm und die Tür hinter sich zumachte.
    Ich drehte mich um und rieb mir den Nacken. »Ich … ich brauche einen …«
    »Drink?«, fragte Shepley mit leicht besorgter Stimme. Er schaute in Richtung Küche. »Außer Bier haben wir nichts mehr.«
    »Dann muss ich wohl mal in den Schnapsladen fahren.«
    »Ich komme mit.« America war schon aufgesprungen, um sich ihre Jacke zu holen.
    »Warum fährst du ihn nicht mit dem Charger?«, sagte Shepley und warf ihr die Schlüssel zu.
    America schaute verständnislos auf das Metall in ihrer Hand. »Im Ernst?«
    Shepley seufzte. »Ich glaube, Travis

Weitere Kostenlose Bücher