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Walking Disaster

Walking Disaster

Titel: Walking Disaster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie McGuire
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brichst.«
    »Gute Idee.« Ich öffnete die Tür, und sofort vermischte sich Adrenalin mit dem Whiskey in meinem Blut. Der Porsche schaukelte ein bisschen, und die Scheiben waren beschlagen.
    Keine Ahnung, wie meine Beine sich in diesem Zustand so schnell bewegen konnten, aber irgendwie war ich plötzlich am Fuß der Treppe. America krallte sich in mein Hemd. Sie war zwar klein, aber erstaunlich kräftig.
    »Travis«, meinte sie halblaut. »Abby wird es nicht zu weit kommen lassen. Also versuch, dich erst mal zu beruhigen.«
    »Ich will mich nur davon überzeugen, dass sie okay ist«, zischte ich und ging die paar Schritte zu Parkers Wagen. Meine Handkante schlug so heftig gegen das Beifahrerfenster, dass ich mich fragte, warum sie nicht brach. Als sie die Tür nicht öffneten, riss ich sie auf.
    Abby zupfte an ihrem Kleid herum. Ihr Haar war zerzaust, der Mund ohne Schminke, ein vielsagender Hinweis darauf, was sie gerade getan hatten.
    Parkers Miene verfinsterte sich. »Was zum Teufel soll das, Travis?«
    Ich ballte die Fäuste, doch da spürte ich Americas Hand auf meiner Schulter.
    »Komm, Abby. Ich muss mit dir reden.«
    Abby blinzelte verwirrt. »Worüber?«
    »Jetzt komm einfach!«, fauchte America.
    Abby schaute zu Parker. »Tut mir leid, ich muss gehen.«
    Parker schüttelte verärgert den Kopf. »Geh nur.«
    Ich nahm Abbys Hand, als sie aus dem Porsche stieg und trat die Tür mit dem Fuß zu. Abby wirbelte herum und stand jetzt zwischen mir und dem Wagen. Sie stieß mich gegen die Schulter. »Was ist mit dir los? Lass das sein!«
    Mit quietschenden Reifen verließ Parker den Parkplatz. Ich holte die Zigaretten aus meiner Hemdtasche und zündete mir eine an. »Du kannst jetzt wieder reingehen, Mare.«
    »Komm, Abby.«
    »Warum bleibst du nicht noch, Abs?«, sagte ich. Der Spitzname klang so was von lächerlich. Wie Parker ihn mit ernster Miene aussprechen konnte, war ein Rätsel für sich.
    Abby bedeutete America mit einer Kopfbewegung, schon vorauszugehen, was sie widerstrebend tat.
    Ich sah ihr nach und nahm einen oder zwei Züge von meiner Zigarette.
    Abby verschränkte ihre Arme. »Warum hast du das getan?«
    »Warum? Weil er direkt vor meiner Wohnung über dich hergefallen ist!«
    »Ich mag zwar bei dir wohnen, aber was ich tue und mit wem ich es tue, das ist meine Sache.«
    Ich trat die Kippe aus. »Du bist viel zu gut dafür, Täubchen. Lass ihn dich doch nicht im Auto vögeln wie ein billiges Schulballmädchen.«
    »Ich wollte keinen Sex mit ihm haben!«
    Ich fuchtelte in Richtung der Stelle, wo Parkers Auto gestanden hatte. »Was wolltest du denn dann?«
    »Hast du noch nie mit jemandem geknutscht, Travis? Einfach nur rumgemacht, ohne dass es zum Äußersten gekommen wäre?«
    Das war das Dümmste, was ich je gehört hatte. »Wozu das denn?« Für blaue Eier und Enttäuschung. Das klang doch scheiße.
    »Das machen tatsächlich viele Leute … vor allem solche, die sich daten.«
    »Die Fenster waren beschlagen, der Wagen wackelte … woher sollte ich das denn wissen?«
    »Vielleicht solltest du mir nicht nachspionieren!«
    Ihr nachspionieren? Sie weiß, dass wir jedes Auto hören, das vor dem Haus hält, und da beschloss sie, dass direkt vor meiner Tür der richtige Ort war, um mit einem Typen, den ich nicht ausstehen kann, rumzuknutschen? Frustriert rieb ich mir das Gesicht und versuchte, cool zu bleiben. »Ich halte das nicht aus, Taube. Ich habe das Gefühl, verrückt zu werden.«
    »Du hältst was nicht aus?«
    »Wenn du mit ihm schläfst, will ich es nicht wissen. Ich werde für lange Zeit in den Knast gehen, wenn ich dahinterkomme, dass … Erzähl es mir einfach nicht.«
    »Travis«, fauchte sie. »Ich kann nicht glauben, was du da gerade gesagt hast! Das wäre ein Riesenschritt für mich!«
    »Das sagen doch alle Mädchen!«
    »Ich meine nicht die Schlampen, mit denen du dich abgibst! Ich meine mich!« Sie schlug sich mit der Hand an die Brust. »Ich habe noch nie … ach! Ist ja auch egal.« Sie ging ein paar Schritte, aber ich fasste sie am Arm und drehte sie so, dass sie mich ansehen musste.
    »Du hast was noch nie?« Selbst in meinem gegenwärtigen Zustand konnte ich mir die Antwort selbst geben. »Du bist noch Jungfrau?«
    »Na und?«, sagte sie und wurde rot.
    »Darum war America sich so sicher, dass es nicht allzu weit gehen würde.«
    »Ich hatte in den ganzen vier Jahren an der Highschool denselben Freund. Er war ein angehender baptistischer Jugendpfarrer! Da war das nie ein

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