Walking Disaster
Mundwinkel in die Mitte ihrer Lippen rollen, legte den Kopf in den Nacken, um es zu leeren, rollte es bis zum anderen Mundwinkel und ließ es von dort in ihre andere Hand fallen. Noch nie hatte ich etwas gesehen, das so sexy war.
»Ach du Scheiße!«, rief ich erregt.
»Das ist aber wirklich Verschwendung, Brazil«, meinte Abby und wischte sich den Mund ab. »Du solltest eher Cuervo ausschenken, keinen Patrón .«
Das verschlagene Grinsen in Brazils Gesicht verblasste. Er schüttelte den Kopf und zuckte mit den Achseln. »Dann mal ran. Ich habe hier die Geldbörsen von zwölf Footballspielern, die behaupten, du würdest keine zehn schaffen.«
Ihre Augen wurden schmal. »Sagen wir, ich krieg das Doppelte, wenn ich fünfzehn schaffe, und sonst geh ich komplett leer aus.«
Ich musste grinsen, und gleichzeitig fragte ich mich, wie ich mich in Gottes Namen anständig benehmen sollte, wenn sie sich weiterhin aufführte wie eine abgebrühte Nutte aus Vegas. Das war so was von scharf.
»Boah!«, rief Shepley. »Du darfst dich an deinem Geburtstag nicht krankenhausreif trinken, Abby!«
»Sie schafft das«, sagte America und schaute Brazil an.
»Vierzig Bucks pro Shot?«, fragte Brazil verunsichert.
»Hast du etwa Angst?«, fragte Abby.
»Verdammt noch mal, nein! Ich gebe dir zwanzig pro Shot, und wenn du fünfzehn schaffst, verdopple ich deine Gesamtsumme.«
Sie kippte das nächste Glas. »So feiern die Leute aus Kansas Geburtstag.«
Die Musik war laut, und ich tanzte mit Abby zu jedem Stück, bei dem sie tanzen wollte. Die ganze Wohnung war voll mit lächelnden Collegekids, alle mit einem Bier in der einen und einem Shotglas in der anderen Hand. Gelegentlich seilte Abby sich ab, um einen weiteren Shot zu kippen, doch danach kehrte sie mit mir wieder zu der improvisierten Tanzfläche im Wohnzimmer zurück.
Die Geburtstagsgötter mussten mir gewogen sein, denn gerade als Abby schon ganz gut beschwipst war, fing ein langsamer Song an. Eines meiner Lieblingsstücke. Ich ging mit meinen Lippen ganz nah an ihr Ohr, um ihr vorzusingen, und lehnte mich an den wichtigen Stellen zurück, damit sie verstand, dass der Text mir aus der Seele sprach. Das kriegte sie wahrscheinlich nicht so mit, aber es hielt mich nicht davon ab, es wenigstens zu versuchen.
Ich ließ sie hintenüber sinken, und sie ließ die Arme fallen, sodass sie fast den Boden berührten. Dabei lachte sie laut. Dann richteten wir uns wieder auf und schaukelten vor und zurück. Sie schlang die Arme um meinen Hals und seufzte. Sie roch geradezu absurd gut.
»Wenn ich schon bei den zweistelligen Shots bin, darfst du so was nicht mehr machen.« Sie kicherte.
»Habe ich dir schon gesagt, wie unglaublich du heute Abend aussiehst?«
Sie schüttelte den Kopf, umarmte mich und lehnte den Kopf an meine Schulter. Ich drückte sie an mich und vergrub das Gesicht an ihrem Hals. In dieser Situation, schweigend, glücklich und die Tatsache ignorierend, dass wir eigentlich nur gute Freunde sein sollten, hätte ich nirgendwo anders sein wollen.
Da ging die Tür auf und Abby ließ mich abrupt los. »Parker!«, kreischte sie und lief auf ihn zu, um ihn zu umarmen.
Er küsste sie auf den Mund, und ich wurde durch jemanden, der sich wie ein König fühlte, zu einem Beinahe-Mörder.
Parker hob ihre Hand, lächelte und sagte irgendwas über dieses alberne Armband.
»Hey«, meldete America sich laut in mein Ohr. Obwohl sie deutlich lauter sprach als sonst, konnte niemand außer mir sie hören.
»Hey«, antwortete ich und starrte unverwandt auf Parker und Abby.
»Bleib cool. Shepley hat gesagt, Parker kommt nur kurz vorbei. Er hat morgen Früh irgendwas vor, deshalb kann er nicht lange bleiben.«
»Ach ja?«
»Ja, also reiß dich zusammen. Hol tief Luft. Bevor du dich versiehst, wird er wieder weg sein.«
Abby zog Parker in die Küche, nahm sich das nächste Shotglas vor, leerte es und knallte es verkehrt herum auf die Theke, wie bei den fünf Malen davor. Brazil reichte ihr einen weiteren Zwanziger, und sie tanzte zurück ins Wohnzimmer.
Ohne zu zögern, schnappte ich sie mir, und wir tanzten mit America und Shepley.
Plötzlich schlug Shepley ihr auf den Po. »Eins!«
America besorgte den zweiten Klaps, und dann machten auf einmal alle mit.
Vor der Nummer neunzehn rieb ich mir die Hände und ließ sie glauben, ich würde ordentlich zuschlagen. »Ich bin dran!«
Sie rieb sich das Hinterteil. »Sei nett! Mein Hintern tut schon weh!«
Ich amüsierte mich
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