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Walking Disaster

Walking Disaster

Titel: Walking Disaster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie McGuire
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machte keinen Höflichkeitsbesuch.
    Schritte auf dem Flur, dann wurde meine Tür aufgerissen. Parker stand im Türrahmen. Er sah erst mich, dann Abby an und sein Kiefer mahlte.
    Ich wusste, was er dachte, und es kam mir in den Sinn, ihm zu erklären, warum Abby in meinem Bett lag, aber ich tat es nicht. Stattdessen streckte ich den Arm aus und legte eine Hand auf Abbys Hüfte.
    »Mach die Tür hinter dir zu, wenn du damit fertig bist, deine Nase in meine Angelegenheiten zu stecken«, sagte ich und legte meinen Kopf näher neben Abbys.
    Parker ging wortlos und knallte auch meine Zimmertür nicht zu. Dafür ließ er seine ganze Wut an der Wohnungstür aus, die er zudonnerte.
    Kurz danach spähte Shepley herein. »Scheiße, Junge. Das war nicht gut.«
    Aber es war passiert, jetzt konnte ich nichts mehr daran ändern. Im Moment brauchte ich mich um die Folgen noch nicht zu sorgen, doch während ich so neben Abby lag und mein Blick über ihr absolut zufriedenes, wunderschönes Gesicht glitt, da beschlich mich die Panik. Sobald sie herausfand, was ich getan hatte, würde sie mich hassen.
    Die Mädchen brachen am nächsten Morgen hektisch zum Unterricht auf. Täubchen hatte kaum Gelegenheit, mit mir zu sprechen, bevor sie ging, also war ich mir über ihre Gefühle bezüglich des vergangenen Tages ungewisser denn je.
    Ich putzte mir die Zähne, zog mich an und traf in der Küche auf Shepley.
    Er saß auf einem Hocker vor der Frühstückstheke und schlürfte Milch von einem Löffel. Er trug ein Kapuzenshirt und die pinkfarbenen Boxershorts, die America ihm gekauft hatte, weil sie sie »sexy« fand.
    Ich nahm mir ein Glas aus der Spülmaschine und füllte es mit Orangensaft. »Sieht aus, als hättet ihr beide euch vertragen.«
    Shepley grinste und sah vor lauter Zufriedenheit wie besoffen aus. »Haben wir. Und habe ich dir jemals erzählt, wie America im Bett ist, wenn wir uns gerade gestritten haben?«
    Ich schnitt eine Grimasse. »Nein. Und bitte tu’s auch nicht.«
    »Mit ihr zu streiten, macht mir zwar eine Scheißangst, aber wenn wir uns danach jedes Mal so versöhnen, ist es auch wieder verlockend.« Als ich nichts dazu sagte, redete Shepley einfach weiter. »Ich werde diese Frau heiraten.«
    »Ja, ja. Und wenn du mit dieser Weicheinummer fertig bist, dann sollten wir langsam mal los.«
    »Sei du ganz still, Travis. Und glaub bloß nicht, ich würde nicht mitkriegen, was mit dir los ist.«
    Ich verschränkte die Arme. »Und was ist mit mir los?«
    »Du bist in Abby verliebt.«
    »Pah. Du hast dir anscheinend irgendwelchen Scheiß ausgedacht, um dich von America abzulenken.«
    »Willst du es leugnen?« Shepley ließ mich nicht aus den Augen, während ich versuchte, seinem Blick auszuweichen.
    Nach einer geschlagenen Minute trat ich nervös von einem Fuß auf den anderen, sagte aber noch immer nichts.
    »Na, wer von uns ist jetzt das Weichei?«
    »Ach, leck mich.«
    »Gib’s zu.«
    »Nein.«
    »Nein, du leugnest nicht, dass du in Abby verliebt bist, oder nein, du wirst es nicht zugeben? Denn wie auch immer, du Penner, du liebst sie.«
    »… und wenn schon?«
    » ICH WUSSTE ES !«, rief Shepley und stieß seinen Hocker so heftig zurück, dass er über den Holzboden bis zum Wohnzimmerteppich schlitterte.
    »Ich … ach … halt einfach die Klappe, Shep«, meinte ich und kniff die Lippen zusammen.
    Shepley zeigte auf mich, während er in sein Zimmer ging. »Du hast es gerade zugegeben. Travis Maddox ist verliebt. Dass ich das noch erleben darf!«
    »Zieh jetzt endlich deine Hosen an und lass uns fahren!«
    Shepley kicherte in seinem Zimmer weiter, und ich starrte auf den Fußboden. Es laut auszusprechen – vor jemand anderem –, machte es wirklich, und ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte.
    Keine fünf Minuten später drehte ich schon am Radio des Charger, während Shepley vom Parkplatz unserer Wohnanlage fuhr.
    Er schien außerordentlich gut gelaunt, während wir uns durch den Verkehr schlängelten und das Tempo nur verlangsamten, um keine Fußgänger auf die Motorhaube zu nehmen. Schließlich hatte er auch den passenden Parkplatz gefunden, und wir beeilten uns zu Englische Literatur II, dem einzigen Kurs, den wir gemeinsam besuchten.
    Seit ein paar Wochen saßen Shepley und ich neuerdings in der letzten Reihe, um die Horde williger Mädels abzuwimmeln, die sich üblicherweise um meine Bank scharten.
    Dr.   Park kam hereingerauscht, knallte eine Einkaufstüte, ihre Aktentasche und einen Becher Kaffee

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