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Walking Disaster

Walking Disaster

Titel: Walking Disaster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie McGuire
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müssen. Als ob wir das Theater durchhalten müssten, um Abby zu helfen, weiter in ihrer kleinen Blase aus Unwissenheit zu schweben, in der es keine zu extremen Gefühle gab und alles wohlgeordnet war.
    »Verdammt! Ist das Essen etwa immer noch nicht da?«, fragte ich und rutschte neben Abby auf die Bank. Ihr Telefon lag auf dem Tisch. Ich schnappte es mir, schaltete die Kamera ein, schnitt eine Grimasse und drückte den Auslöser.
    »Was zum Teufel tust du da?«, fragte Abby kichernd.
    Ich suchte nach meinem Namen und fügte dann das Bild hinzu. »Damit du, wenn ich dich anrufe, nicht vergisst, wie toll du mich findest.«
    »Oder was für ein Idiot du bist«, bemerkte America.
    America und Shepley redeten die meiste Zeit über ihre Fächer und den neuesten Klatsch, wobei sie sorgsam darauf achteten, niemanden zu erwähnen, der in den Vorfall verwickelt gewesen war.
    Abby hörte ihnen zu und stützte dabei ihr Kinn in die Faust. Sie lächelte und war dabei so selbstverständlich schön. Ihre Finger waren zart und schmal, und ich ertappte mich dabei, dass ich ihren Ringfinger irgendwie nackt fand. Sie warf mir einen Blick zu, lehnte sich herüber und stieß mich scherzhaft mit der Schulter an. Dann setzte sie sich wieder aufrecht hin und lauschte weiter Americas Geplauder.
    Wir lachten und scherzten, bis das Restaurant zumachte, danach quetschten wir uns wieder in den Charger und fuhren heim. Ich fühlte mich erschöpft, und obwohl mir der Tag schrecklich lang vorgekommen war, wollte ich nicht, dass er zu Ende ging.
    Shepley trug America auf dem Rücken die Treppe hoch, aber ich ließ mich zurückfallen und zog Abby am Arm. Ich sah unseren Freunden nach, bis sie in der Wohnung verschwunden waren und spielte nervös mit Abbys Hand. »Ich schulde dir noch eine Entschuldigung für heute. Also, es tut mir leid.«
    »Du hast dich doch schon entschuldigt. Es ist okay.«
    »Nein, ich habe mich für die Sache mit Parker entschuldigt. Aber ich will nicht, dass du mich für einen Psychopathen hältst, der Leute wegen irgendwelcher Kleinigkeiten attackiert. Aber ich muss mich auch bei dir entschuldigen, weil ich dich nicht aus dem richtigen Grund verteidigt habe.«
    »Und der wäre …«, unterbrach sie mich.
    »Ich bin ihm an den Kragen, weil er gesagt hat, er wolle der Nächste sein, der an der Reihe ist, nicht, weil er dich aufgezogen hat.«
    »Anzudeuten, es gäbe da eine Reihe, ist wohl Grund genug, mich zu verteidigen, Trav.«
    »Genau das meine ich ja. Ich war angepisst, weil ich es so verstanden habe, dass er mit dir schlafen will.«
    Abby überlegte kurz, dann packte sie mich links und rechts an meinem T-Shirt und presste ihre Stirn an meine Brust. »Weißt du was? Es ist mir egal«, sagte sie und schaute lächelnd zu mir hoch. »Mir ist egal, was die Leute reden oder dass du die Beherrschung verloren hast oder warum du Chris die Fresse poliert hast. Das Letzte, was ich mir wünsche, ist ein schlechter Ruf, aber ich bin es auch leid, jedem unsere Freundschaft zu erklären. Zur Hölle mit denen.«
    Meine Mundwinkel wanderten nach oben. »Unsere Freundschaft? Manchmal frage ich mich, ob du mir überhaupt zuhörst.«
    »Wie meinst du das?«
    Die Blase, mit der sie sich selbst umgab, war undurchdringlich, und ich fragte mich, was wohl passierte, falls es mir jemals gelang, sie zu durchdringen. »Lass uns reingehen. Ich bin müde.«
    Sie nickte und wir gingen zusammen die Treppe hinauf. America und Shepley hörten wir in seinem Zimmer zufrieden murmeln. Abby verschwand im Bad. Die Leitungen quietschten, dann hörte man das Wasser der Dusche prasseln.
    Toto leistete mir Gesellschaft, während ich auf sie wartete. Sie vergeudete keine Zeit. Die abendliche Routine absolvierte sie wie ein Uhrwerk.
    Dann lag sie im Bett, ihr nasses Haar auf meinem Arm. Sie stieß einen langen Seufzer aus. »Nur noch zwei Wochen. Was wirst du machen, damit es so aufregend bleibt, wenn ich erst wieder im Morgan bin?«
    »Keine Ahnung«, sagte ich. Ich wollte daran nicht denken.
    »Hey.« Sie berührte meinen Arm. »Ich hab doch nur Spaß gemacht.«
    Ich versuchte, mich bewusst zu entspannen, erinnerte mich daran, dass sie gerade direkt neben mir lag. Aber es funktionierte nicht. Nichts funktionierte. Ich brauchte sie in meinen Armen. Es war schon genug Zeit vergeudet worden. »Vertraust du mir, Täubchen?«
    »Klar, warum?«
    »Dann komm her«, sagte ich und zog sie an mich. Ich wartete auf ihren Protest, aber sie erstarrte nur kurz, bevor ihr

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