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Wallander 03 - Die weisse Löwin

Wallander 03 - Die weisse Löwin

Titel: Wallander 03 - Die weisse Löwin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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Immobilien. Besucherstühle standen um einen Tisch herum, auf dem Aktenordner lagen. Hier konnten Interessenten sich in die Einzelheiten der Objekte vertiefen. An der Wand hingen zwei Generalstabskarten, gespickt mit farbigen Stecknadeln. Hinter dem eigentlichen Büro gab es eine kleine Kochnische.
    Sie hatten das Haus vom Hof aus betreten. Trotzdem war Wallander das handgemalte Schild am zur Straße hin gelegenen Kundeneingang nicht entgangen: Heute geschlossen.
    »Welcher Schreibtisch ist Ihrer?« fragte Wallander.
    Robert Åkerblom zeigte auf den einen. Wallander setzte sich auf den Stuhl vor den anderen Schreibtisch. Abgesehen von einem Kalender, einer Fotografie der Töchter, einigen Aktenordnern |40| und einem Schreibset, war er leer. Wallander hatte den Eindruck, daß er erst kürzlich abgewischt worden war.
    »Wer macht hier sauber?« fragte er.
    »Wir haben eine Putzfrau, die dreimal in der Woche kommt«, antwortete Robert Åkerblom. »Aber wir wischen täglich selbst Staub und leeren die Papierkörbe.«
    Wallander nickte. Dann sah er sich im Zimmer um. Ihm fiel bis auf ein kleines Kruzifix neben der Tür zur Küche nichts Ungewöhnliches auf.
    Dann nickte er in Richtung des Anrufbeantworters.
    »Es geht gleich los«, sagte Robert Åkerblom. »Es war der einzige Anruf nach drei Uhr am Freitag nachmittag.«
    Der erste Eindruck ist entscheidend, dachte Wallander wieder. Jetzt aufgepaßt!
    »Hej, ich schau mir nur noch ein Haus bei Krageholm an, dann fahre ich nach Ystad. Es ist jetzt Viertel nach drei. Um fünf bin ich zu Hause.«
    Fröhlich, dachte Wallander. Sie klingt eifrig und fröhlich. Nicht bedroht, nicht ängstlich.
    »Noch einmal«, bat Wallander. »Aber zuerst möchte ich hören, was Sie selbst auf dem Band sagen. Wenn es noch drauf ist.«
    Robert Åkerblom nickte, ließ das Band zurücklaufen und drückte auf einen Knopf.
    »Guten Tag. Hier Åkerbloms Immobilienvermittlung. Leider sind wir gerade geschäftlich unterwegs. Aber ab Montag morgen, acht Uhr, haben wir wieder geöffnet. Sie können nach dem folgenden Signal gern eine Mitteilung hinterlassen oder ein Telefax senden. Vielen Dank für Ihren Anruf.«
    Wallander konnte hören, daß Robert Åkerblom Hemmungen gehabt hatte, in das Mikrofon des Anrufbeantworters zu sprechen. Seine Stimme klang gepreßt.
    Dann ließ er sich Louise Åkerbloms Mitteilung noch einmal vorspielen. Wieder und wieder mußte der Mann das Band zurückspulen.
    Wallander versuchte, eine Botschaft herauszuhören, die sich hinter den Worten verbarg. Er hatte keine Ahnung, worum es |41| sich dabei handeln konnte. Trotzdem suchte er. Als er das Band etwa zehnmal gehört hatte, nickte er Robert Åkerblom zu, daß es nun genug sei.
    »Ich muß die Kassette leider mitnehmen«, sagte er. »Im Labor können wir die Hintergrundgeräusche verstärken.«
    Robert Åkerblom nahm die kleine Kassette aus dem Gerät und reichte sie Wallander.
    »Sie könnten mir einen Gefallen tun, während ich mir ihre Schreibtischschubladen vornehme«, sagte Wallander. »Schreiben Sie mir bitte alles auf, was sie am Freitag getan hat. Wen sie treffen wollte, und wo. Notieren Sie auch, welchen Weg sie gefahren ist oder gefahren sein könnte. Und die Uhrzeiten dazu. Und dann brauche ich noch eine genaue Wegbeschreibung zu dem Haus, das sie sich bei Krageholm ansehen wollte.«
    »Damit kann ich nicht dienen«, sagte Robert Åkerblom.
    Wallander sah ihn fragend an.
    »Louise hat den Anruf der Frau angenommen, die das Haus zum Verkauf angemeldet hat«, erklärte Robert Åkerblom. »Erst heute wollte sie die Unterlagen in einer Akte zusammenfassen. Wenn wir die Vermittlung übernommen hätten, wären sie oder ich noch einmal hingefahren und hätten das Haus fotografiert.«
    Wallander dachte einen Augenblick nach.
    »Mit anderen Worten, bisher weiß nur Louise, wo das Haus liegt.«
    Robert Åkerblom nickte. »Wann wollte die Anruferin wieder von sich hören lassen?« fragte Wallander.
    »Heute im Laufe des Tages«, antwortete Robert Åkerblom. »Deshalb wollte Louise sich das Haus ja noch am Freitag ansehen.«
    »Wichtig ist, daß Sie hier sind, wenn sie anruft«, sagte Wallander. »Sagen Sie ihr, daß Ihre Frau das Haus besichtigt hat, heute aber leider krank sei. Bitten Sie sie, den Weg noch einmal zu beschreiben, und lassen Sie sich ihre Telefonnummer geben. Rufen Sie mich an, sobald sie sich gemeldet hat.«
    Robert Åkerblom nickte. Er hatte verstanden. Dann setzte er sich, um aufzuschreiben, worum ihn

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