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Wallander 05 - Die falsche Fährte

Wallander 05 - Die falsche Fährte

Titel: Wallander 05 - Die falsche Fährte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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Hause. Er rief ihn an. Sagte ihm, er solle in fünf Minuten vor dem Krankenhaus sein. Mit seiner Dienstwaffe. Hatte er die zu Hause? Er hatte. Wallander sagte nur kurz, daß sie Hans Logård festnehmen würden. Als Svedberg Fragen stellen wollte, unterbrach ihn Wallander. In fünf Minuten vor dem Krankenhaus. Bis dahin Telefonstille. Er |488| schloß seine Schreibtischschublade auf und nahm seine Pistole heraus. Es war ihm zuwider, sie in der Hand zu halten. Er lud sie und steckte sie in die Jackentasche. Ging zum Konferenzraum und winkte Ann-Britt Höglund zu sich. Nahm sie mit in sein Zimmer und informierte sie. Sie würden sich in wenigen Minuten vor dem Präsidium treffen. Wallander sagte ihr, sie solle ihre Waffe mitnehmen. Sie fuhren in Wallanders Wagen. Zu Hansson sagte er, er wolle nur kurz nach Hause fahren und duschen. Hansson nickte und gähnte. Svedberg wartete beim Krankenhaus. Er setzte sich auf die Rückbank.
    »Was ist eigentlich los?« fragte er.
    Wallander gab das Telefongespräch wieder. Wenn die Pistole nicht im Wagen läge, würden sie die Aktion abbrechen. Das gleiche galt für den Fall, daß die Tür nicht geöffnet war. Oder wenn Wallander fand, daß etwas an der Sache faul war. Sie sollten sich unsichtbar, aber bereit halten.
    »Du bist dir hoffentlich darüber im klaren, daß der Kerl eine zweite Pistole haben kann«, sagte Svedberg. »Er kann versuchen, dich als Geisel zu nehmen. Mir gefällt das alles nicht. Woher weiß er, wo Stefan Fredman sich befindet? Was will er von dir?«
    »Vielleicht ist er dumm genug zu glauben, er könne sich Strafmilderung verschaffen. Die Leute glauben, hier in Schweden sei es wie in Amerika. Aber ganz soweit sind wir noch nicht.«
    Wallander dachte an Hans Logårds Stimme. Etwas sagte ihm, daß er tatsächlich wußte, wo Stefan Fredman sich aufhielt.
    Sie stellten den Wagen außer Sichtweite des Hauses ab. Svedberg sollte die Strandseite bewachen. Als er dorthin kam, war er vollkommen allein. Außer einem Mädchen, das auf dem Ruderboot saß, unter dem sie Wetterstedt gefunden hatten. Sie schien ganz in die Betrachtung des Meeres und der schwarzen Regenwolken versunken zu sein, die rasch heranzogen. Ann-Britt Höglund stellte sich an die Außenseite der Garage. Wallander sah, daß die Haustür offen war. Er bewegte sich sehr langsam. In der Garage stand das Auto der Wachgesellschaft. Die Pistole lag im Handschuhfach. Er nahm seine eigene Pistole, entsicherte sie und bewegte sich vorsichtig zum offenen Hauseingang. Horchte. Alles war sehr still. Er schlich zur Tür. Dort drinnen im Dunkeln stand |489| Hans Logård. Er hatte die Hände auf dem Kopf. Wallander spürte ein plötzliches Unbehagen. Er wußte nicht, woher es kam. Instinktiv ahnte er eine Gefahr. Aber er ging hinein. Hans Logård sah ihn an. Dann ging alles rasend schnell. Logårds eine Hand glitt von seinem Kopf. Wallander erblickte ein klaffendes Loch von einem Axthieb. Logårds Körper fiel zu Boden. Hinter ihm stand die Person, die ihn aufrecht gehalten hatte. Stefan Fredman. Sein Gesicht war bemalt. Mit ungeheurer Schnelligkeit warf er sich Wallander entgegen. Mit erhobener Axt. Wallander hob die Pistole, um zu schießen. Doch zu spät. Instinktiv duckte er sich und rutschte auf einem Teppich aus. Die Axt verfehlte seinen Kopf, streifte jedoch mit der Seite der Schneide seine Schulter. Der Schuß ging los und traf ein Ölgemälde an der Wand. Im selben Augenblick tauchte Ann-Britt Höglund in der Tür auf, die Pistole im Anschlag. Stefan Fredman entdeckte sie, gerade als er wieder ausholte, um Wallander die Axt in den Kopf zu schlagen. Er warf sich zur Seite. Wallander lag in der Schußlinie. Stefan Fredman verschwand in Richtung der offenen Terrassentür. Svedberg, dachte Wallander. Der langsame Svedberg. Er schrie ihr zu, sie solle auf Stefan Fredman schießen.
    Aber er war bereits fort. Svedberg wußte nicht, was er tun sollte, als er den ersten Schuß hörte. Er schrie dem Mädchen auf dem Ruderboot zu, sie solle in Deckung gehen. Doch sie rührte sich nicht. Dann lief er zur Gartenpforte. Sie flog plötzlich auf und traf ihn am Kopf. Seine Pistole fiel zu Boden. Er sah ein Gesicht, das er sein ganzes Leben nicht vergessen würde. Der Mann hatte eine Axt in der Hand. Svedberg tat das einzige, was ihm übrigblieb. Er rannte davon und schrie um Hilfe. Stefan Fredman holte seine Schwester, die reglos auf dem Ruderboot saß. Er startete das Moped. Sie verschwanden in dem Moment, als Wallander

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