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Wallander 08 - Die Brandmauer

Wallander 08 - Die Brandmauer

Titel: Wallander 08 - Die Brandmauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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hin- und zurückgefahren.«
    »Dann wissen wir, daß sie nicht zu Fuß gegangen ist. Sie muß also abgeholt worden sein. Sie hat demnach als erstes nach dem Verlassen des Präsidiums ein Telefon gesucht. Oder sie ist zu jemandem nach Hause gegangen. Ich hoffe, Ann-Britt hat daran gedacht, Eva Persson zu fragen.«
    »Wonach?«
    »Sonja Hökbergs übrige Freunde und Freundinnen. Jeden, der sie gefahren haben kann.«
    »Hast du mit Ann-Britt gesprochen?«
    »Dazu bin ich noch nicht gekommen.«
    Es entstand eine Pause. Wallander entschied sich dafür, selbst |106| die Initiative zu ergreifen. »Das ist kein schönes Bild in der Zeitung.«
    »Nein.«
    »Die Frage ist, wie ein Fotograf auf unsere Flure gelangen konnte. Bei Pressekonferenzen lotsen wir sie doch gruppenweise hinein.«
    »Komisch, daß du kein Blitzlicht bemerkt hast.«
    »Bei den Kameras heutzutage ist das kaum noch nötig.«
    »Was war denn eigentlich passiert?«
    Wallander sagte, wie es gewesen war. Er benutzte exakt die Worte wie bei Lisa Holgersson. Ließ nichts weg und fügte nichts hinzu.
    »Und es gibt keinen Außenstehenden, der das Ganze gesehen hat?« fragte Hansson.
    »Niemanden außer dem Fotografen. Der wird natürlich lügen. Sonst hat sein Bild ja keinen Wert.«
    »Du mußt wohl öffentlich erklären, wie es sich tatsächlich abgespielt hat.«
    »Das tue ich ja gerade.«
    »Du mußt mit der Zeitung reden.«
    »Wie stellst du dir das vor? Ein alter Polizist gegen eine Mutter und ihre Tochter? Das kann doch nicht gutgehen.«
    »Du vergißt, daß das Mädchen immerhin einen Mord begangen hat.«
    Wallander fragte sich, ob das helfen würde. Wenn ein Polizist sich an einem Inhaftierten verging, war das eine ernste Sache. Der Meinung war Wallander auch selbst. Da half es kaum, daß ganz besondere Umstände vorgelegen hatten.
    »Ich werde darüber nachdenken«, sagte er und bat Hansson, ihn mit Nyberg zu verbinden.
    Nyberg kam erst nach einigen Minuten ans Telefon. Wallander hatte noch ein paar Schlucke aus der Whiskyflasche genommen. Er fing an, sich betrunken zu fühlen. Aber der Druck war weg.
    »Nyberg.«
    »Hast du die Zeitung gesehen?« fragte Wallander.
    »Welche Zeitung?«
    »Das Bild. Von Eva Persson?«
    |107| »Ich lese keine Abendzeitungen, aber ich habe davon gehört. Obwohl, wenn ich die Sache richtig verstanden habe, hatte sie ihre Mutter angegriffen.«
    »Das geht aus dem Bild aber nicht hervor.«
    »Und was hat das mit der Sache zu tun?«
    »Ich werde deswegen Probleme bekommen. Lisa will eine Untersuchung vornehmen.«
    »Es ist doch gut, wenn die Wahrheit ans Tageslicht kommt.«
    »Die Frage ist nur, ob die Zeitungen die Geschichte auch kaufen. Wem liegt denn was an einem alten Polizisten, wenn eine flotte junge Mörderin in der Nähe ist?«
    Nyberg klang verwundert. »Du hast dich doch noch nie darum gekümmert, was die Zeitungen schreiben.«
    »Vielleicht nicht. Aber es ist auch noch nie ein Bild veröffentlicht worden, aus dem hervorgeht, daß ich ein junges Mädchen niedergeschlagen habe.«
    »Aber hat sie nicht einen Mord begangen?«
    »Ich finde es trotzdem äußerst unangenehm.«
    »Das geht vorüber. Ich wollte ansonsten nur bestätigen, daß einer der Reifenabdrücke von Mobergs Auto stammt. Das bedeutet, wir haben alle Abdrücke bis auf einen identifiziert. Aber der Reifen des unbekannten Autos ist ein Standardfabrikat.«
    »Damit wissen wir, daß jemand sie hingefahren hat. Und dann wieder weggefahren ist.«
    »Noch etwas«, sagte Nyberg. »Ihre Handtasche.«
    »Was ist damit?«
    »Ich habe versucht zu begreifen, warum sie dort am Zaun lag.«
    »Er hat sie wohl dahin geworfen.«
    »Aber warum? Er kann ja kaum geglaubt haben, wir würden sie nicht finden.«
    Nyberg hatte recht. Und was er sagte, war wichtig.
    »Du meinst: Warum hat er sie nicht mitgenommen? Wenn er anderseits hoffte, daß der Körper nicht zu identifizieren wäre?«
    »So ungefähr.«
    »Und wie lautet die Antwort?«
    »Das ist dein Job. Ich stelle nur fest, wie es war. Die Tasche lag fünfzehn Meter vom Eingang des Transformatorhauses entfernt.«
    |108| »Sonst noch was?«
    »Nein. Andere Spuren haben wir nicht gefunden.«
    Das Gespräch war zu Ende. Wallander griff zur Whiskyflasche. Aber er stellte sie sogleich wieder hin. Es reichte jetzt. Wenn er weitertränke, würde er eine Grenze überschreiten, und das wollte er nicht. Er ging ins Wohnzimmer. Es war ungewohnt, mitten am Tage zu Hause zu sein. Würde es so sein, wenn er einmal in Pension ginge? Der

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