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Wallander 09 - Der Feind im Schatten

Wallander 09 - Der Feind im Schatten

Titel: Wallander 09 - Der Feind im Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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wie er die Straße hinauffuhr und verschwand.
    Dann ging er in sein Zimmer und dachte über alles nach, was er gehört hatte. Aber Håkan von Enke war weiterhin verschwunden, und Wallander schien der Lösung nicht einen Schritt näher gekommen zu sein.

 
8
     
    Am nächsten Morgen rief Linda an und fragte, wie es in Stockholm gehe. Er sagte wahrheitsgemäß, Louise sei überzeugt, dass Håkan von Enke nicht mehr lebe.
    »Hans weigert sich, das zu glauben«, sagte Linda. »Er ist überzeugt, dass sein Vater nicht tot ist.«
    »Ganz im Innersten ahnt er vielleicht, dass Louise recht haben könnte.«
    »Was glaubst du?«
    »Es sieht nicht gut aus.«
    Wallander fragte, ob sie mit jemandem in Ystad gesprochen habe. Er wusste, dass sie auch privat mit Kristina Magnusson verkehrte.
    »Der interne Ermittler ist wieder nach Malmö zurückgekehrt«, sagte sie. »Das heißt, dass in deiner Angelegenheit jetzt eine Entscheidung fällt.«
    »Vielleicht feuern sie mich«, sagte Wallander.
    Sie klang beinah empört, als sie antwortete. »Es war natürlich unglaublich dämlich von dir, deine Pistole mit ins Restaurant zu nehmen. Aber wenn das dazu führen sollte, dass sie dich feuern, dann müssten ein paar hundert schwedische Polizisten auf einen Schlag ihren Job verlieren. Wegen wesentlich schwerer wiegender disziplinarischer Vergehen.«
    »Ich rechne mit dem Schlimmsten«, sagte Wallander finster.
    »Wenn du dieses Selbstmitleid überwunden hast, können wir wieder miteinander reden«, sagte sie und legte auf.
    Wallander dachte, dass sie natürlich recht hatte. Wahrscheinlichwürde er eine Abmahnung bekommen, möglicherweise einen Lohnabzug. Er griff zum Telefon, um sie wieder anzurufen, ließ es aber bleiben. Die Gefahr, dass sie sich streiten würden, war zu groß. Er zog sich an, frühstückte und rief dann bei Ytterberg an, der ihm versprach, ihn um neun Uhr zu treffen. Wallander fragte, ob sie irgendwelche Spuren gefunden hätten, aber die Antwort war negativ.
    »Wir haben einen Hinweis erhalten, dass von Enke in Södertälje gesehen worden sei«, sagte Ytterberg. »Was er auch da zu suchen haben mochte. Aber es war eine Niete. Ein Mann in Uniform. Und die trug unser Freund nicht auf seinem langen Spaziergang.«
    »Aber es ist schon seltsam, dass ihn niemand gesehen hat«, sagte Wallander. »Wenn ich es recht verstanden habe, ist der Lilljansskog doch ziemlich beliebt bei Joggern und Hundebesitzern.«
    »Ganz deiner Meinung«, sagte Ytterberg. »Das macht uns auch Kummer. Aber es scheint ihn niemand gesehen zu haben. Komm um neun, dann reden wir weiter. Ich hol dich unten ab.«
     
    Ytterberg war groß und kräftig, und Wallander dachte unwillkürlich an die klassischen schwedischen Ringergestalten. Er warf einen Blick auf Ytterbergs Ohren, um zu sehen, ob sie die blumenkohlartige Deformation aufwiesen, die bei Ringern üblich ist, entdeckte jedoch keine Anzeichen für eine Ringerkarriere. Trotz seiner kräftigen Gestalt bewegte Ytterberg sich auf leichten Füßen. Er berührte kaum den Boden, als er mit Wallander durch die Korridore eilte. Schließlich gelangten sie zu einem chaotischen Büroraum, in dem ein riesiger aufblasbarer Delphin auf dem Fußboden lag.
    »Für mein Enkelkind«, sagte Ytterberg. »Anna Laura Constance bekommt ihn am Freitag zu ihrem neunten Geburtstag. Hast du Enkelkinder?«
    »Ich habe gerade das erste bekommen. Ein Mädchen.«
    »Und wie heißt es?«
    »Sie hat noch keinen Namen. Die Eltern warten darauf, dass er sich von selbst einfindet.«
    Ytterberg murmelte etwas Unverständliches und ließ sich schwer auf seinen Stuhl fallen. Er zeigte auf eine Kaffeemaschine in der Ecke, aber Wallander schüttelte den Kopf.
    »Wir gehen inzwischen davon aus, dass ein Gewaltverbrechen vorliegt«, sagte Ytterberg. »Er ist schon zu lange weg. Die ganze Sache ist sonderbar. Keine einzige Spur. Niemand hat ihn gesehen. Er hat sich im wahrsten Sinne des Wortes in Luft aufgelöst. Der Wald ist voller Menschen, aber niemand hat ihn gesehen. Das passt nicht zusammen.«
    »Das heißt also, dass er von seinem üblichen Verhalten abgewichen ist und gar nicht im Lilljansskog war?«
    »Zumindest dass etwas passiert ist, bevor er in den Wald kam. Was immer das gewesen sein mag, es ist schon seltsam, dass niemand etwas gesehen hat. Man tötet keinen Menschen auf dem Valhallaväg, ohne dass es bemerkt wird. Man zieht auch nicht so ohne weiteres einen Mann in ein Auto.«
    »Kann er sich freiwillig entfernt haben?«
    »Da er

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