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Walpar Tonnraffir und der Zeigefinger Gottes (German Edition)

Walpar Tonnraffir und der Zeigefinger Gottes (German Edition)

Titel: Walpar Tonnraffir und der Zeigefinger Gottes (German Edition)
Autoren: Uwe Post
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Mädchen entnervt. »Willste jetzt was bestellen oder nicht?«
Lang X ergreift das Wort: »Zweimal Ratespieß mit Gorgonzola.«
»Das ist leicht zu merken«, freut sich die Bedienung und eilt davon, bevor Mr. X Getränke ordern kann.
»Also«, beugt Nera sich vor, »wie gehen wir weiter vor?«
Lang X sieht nachdenklich nach draußen. Dann zeigt er auf ein Banner, das neben dem Zugang zum Tempel hängt. »Heute Abend große Zeremonie, Eintritt frei«, liest X vor. »Wir uns unauffällig mischen unter Zuschauer.
In richtige Moment entführen Hohepriester.«
»Einfach so?«
»Nein«, lächelt Lang X. »Mit Waffengewalt.«
Nera streicht sich über den Lederfummel. »Endlich.«
»Dann wir führen Befragung durch und bekommen alle Informationen, die wir suchen.«
»Einfach so?«
»Hier bitte, zwei Matschburger mit Geiler Soße. Guten Appetit. Ich find die Dinger ja nicht so lecker.«
Nera schaut fassungslos auf den Pappteller, den ihr die Bedienung hingestellt hat.
»Mademoiselle«, sagt Mr. X, »wir Ratespieße bestellt, nicht Matschburger.«
»Mist, schon wieder falsch«, schluchzt das Mädchen und stampft mit dem Fuß auf. »Jetzt muss ich wieder die Toiletten putzen.«
»Ist ja nicht so schlimm«, lügt Nera.
»Ist es wohl! Der Kindergeburtstag da vorne macht nämlich mit voller Absicht immer daneben!« Sie zieht Rotz hoch. »Zuerst lass ich mich auf diese Busfahrt ein, und jetzt muss ich hier arbeiten, um nicht zu verhungern.«
»Das klingt wirklich schlimm«, nickt Nera verständnisvoll, versteht allerdings rein gar nichts.
»Daran ist bloß dieser Philip Marlowe schuld. Wenn er zu Hause gewesen wäre, hätte Mama ihn erschießen können, und wir wären wieder gegangen.«
»Das Leben läuft eben nicht immer so, wie man …« Nera stutzt. »Augenblick. Hast du Philip Marlowe gesagt?«
»Ja. Der Privatdetektiv vom Mars. Der ist schuld. An allem.« Sie setzt einen Schmollmund auf und verschränkt die Arme vor der Brust.
»Hör zu«, sagt Nera, »ich mache dir einen Vorschlag. Wir verraten deinem Boss nicht, dass du uns Matschburger statt, äh …«
»Ratespieße«, hilft Lang X. So etwas wie Unzufriedenheit schwingt selten in seiner Stimme mit, aber jetzt ist das eindeutig der Fall.
»Ratespieße«, wiederholt Nera.
»Mit Gorgonzola.«
»Ja. Wir sagen niemandem was davon.«
»Was muss ich dafür tun? Doch nichts Unanständiges?«
»Nein nein, du musst dich nur kurz zu uns setzen und genauer erzählen, was passiert ist. Wirst du das tun?«
Das Mädchen schüttelt den Kopf. »Nee.«
Nera atmet hörbar aus. »Warum denn nicht?«
»Da hinten sitzt ein Mann, der die ganze Zeit auf seine Frösche mit Pommes wartet. Wenn ich den bedient habe, hab ich kurz Zeit.«
»Gut«, lacht Nera, »dann bis gleich.«
Als die Bedienung Richtung Küche verschwunden ist, fragt Lang X: »Philip Marlowe? Ist das nicht Figur aus sehr alte Film?«
»Stimmt«, nickt Nera und schaut sich nach dem Mädchen um. »Aber der Name ist mir in letzter Zeit schon einmal begegnet. Im Zusammenhang mit Walpars Neffen.«
»Verstehe«, nickt Lang X.
»Wirklich?«
»Ja. Neffe von Walpar Tonnraffir ist großer Fan von alte Filme.«
»Genau«, nickt Nera.
»Er so großer Fan, dass er seinen Onkel Marlowe nennt.«
»Scharfsinnig«, bestätigt Nera voller Respekt.
In diesem Moment taucht das Mädchen wieder auf und bringt dem anderen Gast sein Essen. Offenbar ist es nicht ganz verkehrt, jedenfalls gibt es keine Beschwerde. Mit einem Plastikstuhl im Schlepptau nähert sich die Bedienung und nimmt Platz. »Hat's geschmeckt?«
»Äh«, macht Nera. Sie hat völlig vergessen, ihren Matschburger zu probieren. »Ist noch zu heiß.«
»Mein Name Lang X«, stellt der Asiate sich vor. »Dies Madame Nera Zerhunnin. Und wie dein Name lauten?«
»Spricht der immer so komisch?«
»Das ist cool«, nickt Nera.
»Ich heiße Henriette. Meine Mama hat gesagt, ich darf mit dem Jungen spielen. Und jetzt bin ich hier und muss für den Rest meines Lebens Toiletten putzen.«
»Was für ein Junge?«
»Ach, der. Kerbil heißt der.«
Nera zuckt zusammen. »Du hast Kerbil getroffen?«
»Klar. Wir sind mit dem Bus geflogen.«
»Nur ihr beide?«
»Wir sind schon groß genug dafür!«, behauptet Henriette nachdrücklich.
»Wieso hast du so komische Ohren?«
»Die sind cool«, sagt Nera, in der Hoffnung, dass ein vielleicht 14-jähriges Mädchen das schon verstehen wird. »Ihr seid also mit dem Bus zur Erde geflogen. Und wieso?«
»Wegen Ermittlungen. Kerbil ist ja Assistent von Philip Marlowe, dem
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