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Walter Ulbricht (German Edition)

Walter Ulbricht (German Edition)

Titel: Walter Ulbricht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Egon Krenz (Hrsg.)
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Anerkennung gebührt. Aus der internationalen Garde der alten kommunistischen Parteiführer war er der Einzige, der es vermochte, die Erschütterungen in der kommunistischen Bewegung nach dem XX. Parteitag der KPdSU durchzustehen und schließlich konstruktive Schlussfolgerungen daraus zu ziehen, weshalb er zu Recht auch hohes internationales Ansehen errang.
    1 Kurt Hager (1912-1998), Journalist, 1930 KPD , 1932 RFB , von 1937 bis 1939 in Spanien. Exil in Großbritannien, 1949 Professor für Philosophie an der Humboldt-Universität, 1952 Leiter der Abteilung Wissenschaften im ZK der SED . 1959 Kandidat und 1963 Mitglied des Politbüros des ZK der SED und Leiter der Ideologischen Kommission des Politbüros. Abgeordneter der Volkskammer von 1958 bis 1989, seit 1976 Mitglied des Staatsrates, seit 1979 des Nationalen Verteidigungsrates. Rückritt von allen Funktionen Ende 1989, Ausschluss aus der SED - PDS im Januar 1990. 1995 Eintritt in die DKP
    2 Alfred Neumann (1909-2001), Tischler, Mitglied der KPD 1929 und seit 1919 des Arbeitersportvereins »Fichte«, 1934 Emigration in die Sowjetunion,1938 dort ausgewiesen, Teilnehmer des Spanienkrieges, 1942 vom Volksgerichtshof zu acht Jahren Haft verurteilt, Flucht aus dem SS -Strafbataillon Dirlewanger, nach sowjetischer Kriegsgefangschaft 1947 Rückkehr nach Berlin. Von 1951 bis 1953 Stellvertretender Oberbürgermeister von Berlin, von 1953 bis 1957 1. Sekretär der SED -Bezirksleitung, Mitglied der Volkskammer von 1949 bis 1989, seit 1954 ZK -Mitglied, von 1957 bis 1961 Sekretär des ZK der SED , von 1961 bis 1965 Vorsitzender des Volkswirtschaftsrates und von 1965 bis 1968 Minister für Materialwirtschaft. Seit 1962 Mitglied des Präsidiums des Ministerrates, seit 1968 einer der beiden ersten Stellvertretenden Vorsitzenden des Ministerrates. Ende 1989 Rücktritt von allen Funktionen, im Januar 1990 Ausschluss aus der SED - PDS .

Gerald Götting
    Ich traf Adenauer und Ulbricht
    Gerald Götting, Jahrgang 1923, Besuch der Franckeschen Stiftungen in Halle, Arbeitsdienst, Nachrichtendienst bei der Luftwaffe, 1945 amerikanische Gefangenschaft. 1946 Mitglied der CDU, Studium der Philologie, Germanistik und Geschichte. 1949 bis 1966 Generalsekretär und von 1966 bis 1989 Vorsitzender der CDU. 1949 bis 1990 Abgeordneter der Volkskammer, bis 1958 als Vizepräsident und stellvertretender Präsident, bis 1963 Vorsitzender der CDU-Fraktion, von 1969 bis 1975 Präsident der Volkskammer. Präsident der Liga für Völkerfreundschaft seit 1976. Von 1960 bis 1989 Stellvertretender des Vorsitzenden des Staatsrates der DDR. Im Februar 1991 aus der fusionierten CDU ausgetreten.
    E s heißt, die Gründung der CDU geht auf eine Weisung Stalins zurück?
    Das trifft zu. Stalin war im Zweifel, ob die KPD nach dem Krieg die Masse der Deutschen würde erreichen können, was nach zwölf Jahren übler antikommunistischer Nazipropaganda und -hetze ja nicht abwegig war. Schließlich hatte die Partei auch vor 1933 keine Mehrheit gegen die Faschisten zustande gebracht, keine antifaschistische Einheitsfront mit den Sozialdemokraten zur Abwehr der Nazidiktatur und damit zur Verhinderung des Krieges.
    Was, mit Verlaub, nicht nur an den Kommunisten lag. Aber Entschuldigung, zurück zur CDU.
    Stalin hat, soweit ich weiß, noch vor Ende des Krieges verfügt, dass unmittelbar nach der Kapitulation vier Parteien wiedergründet werden sollten: die KPD, die SPD, für das Bürgertum und Mitläufer die Liberaldemokratische Partei und in der Nachfolge der früheren katholischen Zentrumspartei die CDU. Den Auftrag dazu hatte Legationsrat Tömmler 1 erhalten, der in seiner Petersburger Zeit Lenin kennengelernt hatte. Er sollte dem ehemaligen Zentrumspolitiker Andreas Hermes 2 , den die Rote Armee aus der Todeszelle in Plötzensee befreit hatte, die Wiederbelebung der Zentrumspartei nahelegen. Hermes meinte jedoch, dass in der sowjetisch besetzten Zone mehr Protestanten als Katholiken lebten, und schlug darum »Christlich-Demokratische Union« vor. Dieser Parteiname wurde von Stalin schriftlich genehmigt. Das Papier liegt in Moskau. Daraufhin haben Tulpanow 3 und Tömmler den Gründungsaufruf vom 26. Juni 1945 formuliert. Im Juli 1945 eröffnete Hermes die »Reichsgeschäftsstelle der CDU« in Berlin. In der Folgezeit wurde Hermes als CDU-Vorsitzender Zweiter Stellvertreter des Oberbürgermeisters von Berlin und Stadtrat für Ernährung. Im Dezember 1945 ging er jedoch wegen unterschiedlicher Aufassungen zur Bodenreform

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