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Walzer der Liebe

Titel: Walzer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hazard
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er sich Kaffee einschenkte. „Hättest du die Güte, mir den Schinken zu reichen, Constance? Vielen Dank."
    „Paul hat gesagt, du solltest Lockwood meiden. Ein eingefleischter Spieler wie Lockwood bringe nur Pech. Paul meinte, du würdest in Schwierigkeiten geraten, wenn du bei Lockwood Schulden hättest. Schließlich geht es auch mich etwas an, ob wir im Armenhaus landen oder nicht. Ich warne dich, Cameron! Ich habe nicht die Absicht, irgendeinen Nabob zu heiraten, um dich zu retten. Also verlass dich nicht darauf."
    Lord Moreston legte das Messer hin und starrte Louisa an. Die Stille im Raum zog sich sekundenlang hin, und ich wünschte mir, irgendwo anders zu sein. Mit einem flüchtigen Blick auf Lord Moreston nahm ich sein Gesicht wahr, dessen Ausdruck finsterer und Unheil verkündender war, als die Miene seiner Schwester je ausgesehen hatte, und ich gebe zu, dass ich mich beunruhigt fühlte. Die Spannung und die verärgerte Stimmung, die in dem angenehmen, sonnigen Raum herrschten, waren auch so schon enervierend genug, und nun machte der Viscount auch noch den Eindruck, zu einem Mord bereit zu sein.
    „Das reicht jetzt", äußerte er schließlich, ohne den Blick von Louisas Gesicht zu wenden.
    „Und ich wäre dir dankbar dafür, wenn du meine Angelegenheiten nicht mit Paul diskutiertest, oder überhaupt jemandem. Die Angelegenheiten der Langleys gehen nur die Langleys etwas an. Und was deine Bemerkung betrifft, du würdest keinen Nabob heiraten, so befürchte ich, dass ich größte Schwierigkeiten hätte, einen zu finden, der willens wäre, dich zu nehmen, du kleiner Zankteufel. Auf Paul verlässt du dich besser auch nicht. Er will dich nicht, ganz gleich, wie sehr du ihm nachstellst. Er ist zu klug, um wachen Auges eine Ehe einzugehen, in der er nur unglücklich würde."
    Zu meinem Entsetzen sprang Louisa auf. Ihr Stuhl fiel krachend auf den Fußboden. Sie stemmte die Fäuste auf den Tisch und schrie: „Du irrst dich! Darüber weißt du gar nichts! Ich werde nicht auf dich hören! Nein, das tue ich nicht!"
    Ihre Worte hatten sich überschlagen, und ihre Stimme war schrill geworden. Ich war froh, als sie zur Tür rannte und sie hinter sich zuknallte.
    Nur kurze Zeit später entschuldigte ich mich und ließ mich für den vorgesehenen Spaziergang umkleiden. Als ich ins Parterre kam, wartete Louisa bereits mit Miss Hefferton in der Halle auf mich.
    Zu meiner Überraschung machte Miss Hefferton beim Spaziergang viel Aufhebens um mich, bewunderte mein Tageskleid und beteuerte, ich sehe wunderbar aus. Mir wurde bald klar, dass sie das nur tat, weil Louisa wütend auf sie war.
    Im Hyde Park blieb Louisa plötzlich stehen und wandte sich ihrer Freundin zu. „Ich weiß, wie beschäftigt du bist, Gloria. Ich glaube, Connie und ich möchten dich nicht länger aufhalten. Komm, Cousinchen."
    Miss Heffertons schmales Gesicht lief rot an, und ihr Mund öffnete und schloss sich mehrmals. „Aber, Louisa, Liebes, ich bin nicht beschäftigt", versicherte sie. „Oh, bitte, Miss Ames, treten Sie für mich ein. Es war nur ein Missverständnis von mir. Ich habe nie gemeint ... Wirklich, ich habe doch nur zu helfen versucht ..."
    Louisa war einige Schritte weitergegangen, drehte sich um und befahl mir, mich ihr anzuschließen. Glauben Sie mir, ich hätte mich geweigert, denn es gehörte sich nicht, Miss Hefferton allein zu lassen, sodass sie ohne Begleitung nach Haus gehen musste. Aber ich hatte keine andere Wahl.
    „Gehen Sie!" sagte Miss Hefferton und schubste mich auf Louisa zu. „Wenn Sie ihr nicht gehorchen, wird sie wütend sein, und ich möchte meine liebe Louisa um keinen Preis der Welt verärgern. Aber sagen Sie ihr bitte, Miss Ames, dass ich nur ihr Bestes im Sinn habe."
    Beim Sprechen rannen Miss Hefferton die Tränen über das Gesicht, und ihre Miene war so bekümmert, dass ich nickte. Als Louisa mich kommen sah, setzte sie sich wieder in Bewegung, und ich musste mich beeilen, um sie einzuholen.
    „Hättest du vielleicht die Güte, mir zu sagen, was das alles zu bedeuten hat, Louisa?" ,äußerte ich so verärgert, dass ich nicht an den Temperamentsausbruch dachte, den meine Worte auslösen mochten. „Es überschreitet alle Grenzen, dass du deine Freundin so behandelt hast! Warum hast du überhaupt eingewilligt, mit ihr spazieren zu gehen, wenn du böse auf sie bist? Und lauf endlich langsamer. Warum rennst du so? Ich begreife dich nicht."
    „Nein, das tust du nicht. Wahrscheinlich wirst du mich nie begreifen",

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