Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Titel: Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
Vom Netzwerk:
mögen?“
    „Das ist doch wohl nicht meine Art!“, protestierte Nicole. „Oder?“
    „Nein, wohl nicht, außer wenn es um Stickarbeiten geht oder um Rübchen. Aber manchmal bekümmerst du mich schon. Weißt du, du musst nicht jeden Mann erobern, der dir über den Weg läuft. Wenn du beschließt, dass Seine Lordschaft nicht deine erste … Eroberung, wie du es nennst … sein soll, dann fühl dich nicht gezwungen, ihn noch einmal zu treffen. Ich billige die Idee sowieso nicht.“
    „Als wenn ich jeden Mann erobern wollte, der … Weißt du was, Lydia? Manchmal mag ich mich selbst nicht besonders. Diese Saison sollte nichts als Vergnügen sein! Solange ich denken kann, habe ich nur darauf hingelebt. Eine andere Zukunft musste ich mir nie vorstellen, ich wollte nichts anderes. Und dann kam er. Wenn ich könnte, würde ich diese Ausfahrt absagen. Der Mann ist ungemein beunruhigend.“
    Lydia sah sie lange an, dann lächelte sie. „Also, Nicole, du magst ihn.“
    „Mach dich nicht lächerlich!“
    „Ich mache mich nicht lächerlich, aber ich glaube, hier steht jemand, der sich lächerlich macht. All deine Pläne, dein hochfliegendes Gehabe – und kaum kommt ein Mann daher, ist das alles in den Wind geschrieben. Verstehst du es jetzt? Nicht du hast die Wahl. Das Schicksal entscheidet für dich.“
    „Für andere vielleicht, doch nicht für mich. Ach, komm endlich. Vergiss nicht, die Pferde dürfen nicht zu lange stehen.“
    „Sollen sie auch nicht. Plötzlich bin ich auf diesen Nachmittag sehr gespannt“, sagte Lydia und wandte sich wieder der Treppe zu.
    Doch Nicole bemerkte, dass in den Augen ihrer Schwester, die seit dem vergangenen Juni wie betäubt durchs Leben gegangen war, mit einem Mal wieder ein winziger Funke sprühte.
    „Ich jedenfalls nicht“, grummelte sie, doch nur, um Lydia nicht zu enttäuschen.
    Verstohlen warf Lucas einen Blick auf Nicole, sah jedoch wegen der breiten Krempe ihres hübschen Strohhutes kaum mehr als ihr Profil.
    Sie hatte ihn ziemlich kühl begrüßt, sich so rasch auf den Sitz geschwungen, dass er ihr nur knapp noch eine hilfreiche Hand bieten konnte, und hatte kaum zehn Worte geäußert, seit er den Wagen gen Richmond gelenkt hatte.
    Hinter ihm fuhren ihre Schwester und Fletcher in dessen Karriol, und immer, wenn Lucas sich umschaute, um zu sehen, ob sie sich im dichten Londoner Verkehr nicht aus den Augen verloren, sah er die beiden in muntere Unterhaltung vertieft.
    Nicole benahm sich, als ob sie weder an sehenswürdigen Gebäuden noch an den flanierenden Passanten interessiert wäre, geschweige denn an ihm selbst. Ihre Hände im Schoß verschränkt, schaute sie geradeaus und antwortete auf seine Bemerkungen entweder einsilbig oder nur mit einem kurzen Nicken.
    Nach einer halben Stunde reichte es Lucas. „Hat Ihr Bruder Sie ermahnt, sich zu benehmen?“
    Offensichtlich empört wandte sie sich ihm zu. „Was? Wie kommen Sie darauf?“
    „Ich weiß nicht. Wenn ich Ihr Bruder wäre – was ich Gott sei Dank nicht bin, denn das wäre peinlich in Anbetracht der wenig brüderlichen Empfindungen, die ich für Sie hege –, würde ich Sie gar nicht erst aus dem Haus lassen.“
    Ihre Mundwinkel zuckten leicht, als ob sie mühsam ein Lächeln unterdrückte. „Das hätten Sie, glaube ich, nicht sagen dürfen, Mylord.“
    „Sicher. Aber wenn Sie sich entschieden haben, mich nicht zu mögen, kann ich genauso gut ehrlich sein.“
    „Das ist nicht der Fall“, entgegnete sie und hob trotzig das Kinn. „Sonst, Mylord, säße ich nicht hier neben Ihnen. Ich tue nie etwas, das ich nicht tun will.“
    Er musste sie einfach necken. „Ah, so möchten Sie heute also doch in meiner Gesellschaft sein. Ich bitte Sie um Verzeihung, weil ich annahm, Sie wünschten mich auf den Mond.“
    Da zeigte sie sich wieder, diese kleine Angewohnheit, sich auf die Unterlippe zu beißen! Dabei schaute Nicole wieder nach vorn und sagte erhaben: „Sie können ziemlich lästig sein.“
    Lucas konnte sich nicht erinnern, wann eine Frau etwas dergleichen zu ihm gesagt hatte. Höchstwahrscheinlich noch nie. Weder seine Mutter noch seine Kinderfrau und ganz bestimmt keine der jungen Damen des ton . Letztere meinten anscheinend sogar, dass sie, um ihn in die Ehefalle locken zu können, stets nett und charmant zu sein hätten – und langweilig.
    „Nochmals – verzeihen Sie. Sonst noch etwas?“ Da sie Londons Vororte langsam hinter sich ließen, gab Lucas den Pferden die Zügel frei.
    „Wie, sonst? Oh,

Weitere Kostenlose Bücher