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Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Titel: Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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mache?“
    Anstatt darauf zu antworten, fragte sie: „Mylord? Stört es Sie, dass ich so aufrichtig zu Ihnen bin? Aufrichtigkeit ist nicht meine Stärke, vielleicht wende ich sie also nicht auf die rechte Art an.“
    „Lady Nicole, ich würde jede Wette eingehen, dass es wenig gibt, das Sie nicht auf die richtige Art tun. Vor allem gelingt es Ihnen großartig, einen Mann, der sich als unerschütterlich betrachtet, aus der Ruhe zu bringen.“
    „Oh.“ Wieder biss sie sich kurz auf die Unterlippe, dann nickte sie. „Gut. Das erscheint mir nur fair.“
    Lucas lachte laut auf. „So sind wir quitt? Bleibt nur noch die Frage, was als Nächstes zwischen uns beiden geschehen wird.“
    Inzwischen waren sie in den Hof der Gaststätte eingebogen, und der Viscount half Lydia vom Wagen. Nach einem raschen Blick dorthin sagte Nicole: „Ich denke, wir sollten Freunde sein, oder? Es wäre … es wäre wohl sicherer , wenn wir uns als Freunde betrachteten?“
    „Für wie lange?“, fragte Lucas unüberlegt, denn bestimmt hätte er das nicht gesagt, wenn er noch an etwas anderes hätte denken können, außer daran, wie sehr es ihn gelüstete, Nicoles volle, lockende Lippen zu küssen.
    „Also, äh … vermutlich, bis wir nicht länger Freunde sein wollen? Das ist wirklich eine außerordentlich merkwürdige Unterhaltung! Ich mag ja frisch vom Lande kommen, Mylord, Sie jedoch sollten es wahrhaftig besser wissen! Und ich verhungere! Meinen Sie, wir könnten Schinken bekommen? Schinken ist anbetungswürdig!“
    „Und ich finde, glaube ich, Sie anbetungswürdig“, lag ihm auf der Zunge, doch irgendwie gelang es Lucas, diese Antwort zu unterdrücken.
    Das Gasthaus konnte nur mit einem einzigen Privatsalon aufwarten, den der Marquis auch prompt mietete, während die beiden jungen Damen zu einem kleinen Gemach im Dachgeschoss geführt wurden, wo sie sich ein wenig frisch machen konnten. Noch während Lydia bedächtig ihre Handschuhe auszog, hatte Nicole schon ihren Hut abgesetzt und auf das Bett geschleudert; dann beugte sich über das Waschbassin und klatschte sich mit den Händen kaltes Wasser ins Gesicht, bis ihre Wangen brannten.
    „Wie hast du es angestellt, dass Lord Basingstoke dich seinen Wagen lenken ließ?“, fragte Lydia. „Obwohl, genau genommen – will ich das überhaupt wissen?“
    Nachdem Nicole sich mit dem groben Handtuch das Gesicht trocken gerubbelt hatte, lächelte sie ihre Schwester an. „Vermutlich nicht. Aber es war wunderbar! Nur konnte ich die Pferde nicht rennen lassen, wie ich es so gern getan hatte, denn dann hätte er mir die Zügel sofort wieder weggenommen. Er hat ein fantastisches Gespann, anders als das des Viscounts!“
    „Mir ist an den Pferden des Viscounts nichts Negatives aufgefallen. Übrigens habe ich mich mit ihm wieder sehr nett unterhalten. Er hat mehrere jüngere Geschwister, und seine Mutter ist verwitwet, deshalb konnte er es nicht riskieren, an den Feldzügen gegen Napoleon teilzunehmen, was ihn jedoch sehr belastet. Da erwähnte ich unseren Onkel und seine Söhne, die alle drei starben, obwohl sie nicht am Krieg teilnahmen. Wir waren uns einig, dass man nirgends sicher ist und überstürztes Handeln ebenso traurige Folgen haben kann, wie sich einem bekannten Feind zu stellen.“
    Nicole verdrehte die Augen. „Dass ich das verpasst habe!“, meinte sie, ihr Amüsement verbergend. „Auf der Rückfahrt könntet ihr euch die Zeit mit französischen Vokabeln vertreiben, das ist bestimmt genauso vergnüglich. Nur bitte ich dich, finde gleich beim Lunch ein leichteres Thema.“
    „Aber … mir schien, dass der Viscount sich gut unterhielt. Da du auf dem Gebiet ja eine solche Expertin bist, sag mir doch, über was du mit dem Marquis geredet hast.“
    Während Lydia sich die Hände wusch und abtrocknete und sich behutsam mit einem feuchten Tuch die Wangen abtupfte, hockte Nicole sich auf die Bettkante und beobachtete sie. Lydia, die perfekte Lady. Und ihre Anmut und Bedachtsamkeit waren für sie ganz selbstverständlich, so ganz anders als ihr eigenes wenig überlegtes Handeln.
    Lydia, stets vernünftig, ging wie auf Zehenspitzen durchs Leben, wohingegen sie selbst sich kopfüber hineinstürzte. Ja, so konnte man ihre Verschiedenheit beschreiben.
    „Der Marquis und ich“, sagte Nicole, ausnahmsweise einmal gut überlegt, „haben beschlossen, uns Freunde zu nennen. Wir … fühlen uns … recht wohl miteinander.“
    „Wirklich?“
    Himmel, nein, dachte Nicole, denn in ihrem Magen

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