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Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Titel: Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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Sie meinen, ob ich noch mehr an Ihnen auszusetzen habe?“
    Nur mühsam konnte Lucas die Fassung wahren. „Ganz so hätte ich es vielleicht nicht ausgedrückt, aber ja. Tun Sie sich keinen Zwang an, lassen Sie Ihren Ansichten freien Lauf, werfen Sie mir alle Beleidigungen auf einmal an den Kopf. Es wäre barmherziger.“
    Es hätte ihn nicht überrascht, Dampf aus ihren Nüstern stieben zu sehen, so sehr kochte sie. Doch sie atmete nur rascher, dann hob sie die Hand und zählte an ihren Fingern ab.
    „Erstens: Sie schauen mich seltsam an, was meinen gewöhnlich so stabilen inneren Frieden stört. Zweitens: Ich bin in London, um die Saison zu genießen, nicht, um mir einen Ehemann zu angeln, also ist es nicht wichtig, was Sie von mir halten. Drittens: Mir gefällt nicht, wie ich – nein, das war’s. Mehr nicht.“
    „Sind Sie ganz sicher? Ich würde, glaube ich, über Ihren dritten Grund gern mehr hören.“
    „Ah, so? Dann muss ich Sie leider enttäuschen“, erklärte Nicole entschieden. Sie seufzte. „Machen Sie manchmal Pläne, Mylord? Ich meine so, dass Sie lange Zeit voraus planen, über Monate und Jahre. Sich vorstellen, wie etwas sein soll? Und es entwickelt sich alles genau so, wie Sie geplant hatten, weil sie sich Ihrer selbst und Ihrer Gründe für diesen Plan so sicher sind. Und dann … dann kommt alles anders.“
    Offensichtlich hatte er unbewusst etwas angerührt, das ihr ungemein naheging, also antwortete er nur leichthin und ließ absichtlich seinen Vater, seine eigenen Pläne und Erwartungen aus dem Spiel, denn das war ein zu ernstes Thema für einen Tag wie diesen.
    „Nein, eigentlich nicht“, entgegnete er also, „ich habe, scheint es, bisher so etwas wie einen Schutzengel gehabt. Ich denke nie daran, dass meine Wünsche enttäuscht werden könnten, und da ich beinahe alles habe, was ich will, beschäftige ich mich nicht allzu oft mit neuen Wünschen, um nicht gierig zu erscheinen.“
    Scharf sah sie ihn an, sichtlich mit Schmerz im Blick. „Das hieße also, ich bin gierig? Nun, natürlich. Ich kümmere mich nur um mich selbst und mein eigenes Vergnügen. Ich denke nur an mein eigenes Glück. Ich will Spaß und Fröhlichkeit, Abenteuer, will … will mich … frei fühlen. Und … und ich finde Sie lästig, weil …“
    Und plötzlich verstand Lucas. Nicole war in London, um sich zu amüsieren, war – welch seltenes Vögelchen – nicht an Heirat interessiert. Und er war ihr in die Quere gekommen. Er fühlte mit ihr, denn – genauso war sie ihm in die Quere gekommen.
    Nun, wenn sie derart ehrlich sein wollte, würde er nicht tun, als ob er sie nicht verstünde.
    „Soll ich mich aus dem Staub machen? Vielleicht erst in zwei Jahren wieder auftauchen?“, fragte er, während er in eine weniger befahrene Straße einbog, die durch parkähnliche Landschaft führte. „Das käme auch mir eher zupass, um ehrlich zu sein.“
    „Ich glaube, man spricht sonst nicht so miteinander, nicht wahr? So ehrlich, meine ich. Wenn Lydia es wüsste, würde sie vermutlich in Ohnmacht fallen. Und Charlotte würde sich verzweifelt fragen, wie ich es immer wieder schaffe, mich durch mein Mundwerk oder durch mein Handeln in unmögliche Situationen zu bringen, und warum ich einfach nicht lerne, mich zu betragen. Und Rafe – nein, sie würde es Rafe nicht erzählen. Die Männer sind viel zufriedener, wenn man sie unwissend lässt.“
    Lucas unterdrückte ein Lächeln. „Und alle würden sagen, Sie seien unverbesserlich?“
    „Und nicht nur das. Aber Sie müssen nicht verschwinden, denke ich. Es ist sowieso schon zu spät, Sie haben mir längst den Spaß verdorben.“
    Wenn ich Fletcher von diesem Gespräch erzähle – was ich ganz bestimmt nicht vorhabe –, wird er womöglich sagen, dass Nicole sich Hals über Kopf in mich verliebt hat … was mir nur recht geschähe, weil ich überhaupt mit ihr geschäkert habe, ging es Lucas durch den Sinn.
    Doch er war zu klug, um zu glauben, dass Nicole ihn liebte. So schnell überkam einen die Liebe nicht. Beide hatten sie gleichzeitig und sofort die gegenseitige Anziehung gespürt, aber von Anziehung zu Liebe war es ein weiter Weg.
    Liebe kam in seinen Plänen ebenso wenig vor wie anscheinend in Nicoles. Sie war jung und unerfahren und erkannte in ihrer Unschuld nicht, dass diese Anziehung rein körperlicher Natur war. Und wenn er es aussprechen würde, geschähe es ihm nur recht, von ihr geohrfeigt und auf Nimmerwiedersehen fortgeschickt zu werden.
    „Wie

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