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Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Titel: Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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regten sich die schon bekannten Schmetterlinge. Was sie sagte, war jedoch: „Oh, ja, er versteht, dass ich mich hier in London amüsieren will, und ist es zufrieden. Weißt du, ich hielt es nur für fair, ihm das zu sagen, denn möglicherweise sucht er nach einer Gemahlin, wie so mancher, der während der Saison in die Stadt kommt.“
    „Nicole! Du hast das doch wohl nicht ihm gegenüber geäußert? Du nimmst einfach an, dass der Marquis – oder ein anderer Mann – dich sieht, dir ein wenig Aufmerksamkeit schenkt, und du schließt sofort daraus, dass er dich heiraten möchte? Liebes, ich weiß, dass du es nur gut mit ihm meintest, und wie ich dich kenne, ist dir nicht klar, wie schrecklich unschicklich es ist, auch nur anzudeuten, dass er … dass er dich …“
    „Dass er wild darauf ist, mich zu heiraten? Oder mich zumindest ins Bett haben möchte?“ Nicole unterdrückte ein leichtes Erbeben und hoffte, es möge von Entsetzen, nicht von freudiger Erwartung ausgelöst worden sein. „Hast du das etwa nicht schon bei unserem ersten Treffen gespürt? Solch ein Landei bin ich nicht, dass ich nicht weiß, was Männer denken, wenn sie mich ansehen. Denk nur an diesen Hobart. Er …“
    „Nein! Wir werden nicht von dem reden! Nie wieder. Er hätte dich beinahe umgebracht. Oder schlimmer.“
    „Lydia, es gibt nichts Schlimmeres als den Tod! Alles, was einem sonst geschieht, ist nur vorübergehend … und wenn auch unangenehm oder Angst einflößend, letztlich doch durchzustehen. Oder wäre es dir lieber gewesen, wenn ich mich nach dem, was mir an jenem Tag widerfuhr, in mich selbst zurückgezogen hätte, so wie du nach dem Tod des Captains. Oh, es tut mir leid, Liebes, ehrlich!“
    Sie sprang vom Bett, nahm ihre Schwester in die Arme und drückte sie fest an sich. „Du sorgst dich so um mich, weil ich immer gleich mit beiden Händen nach allem greife. Und ich sorge mich um dich, weil du nicht einmal mit einer Hand versuchst, nach dem Leben zu greifen. Ich habe dich so lieb. Nicht, dass du ein Karriol lenken sollst oder ein unmöglich hohes Gatter überspringen oder ganz unverschämt mit einem gefährlichen Mann flirten! All das begeistert dich nicht. Ich weiß, du bist anders als ich. Süß und sanft und liebevoll. Aber bitte, Lydia, liebe dich selbst genug, um endlich aus dem Schatten, in dem du dich verbirgst, herauszutreten. Lebe endlich. Das wünsche ich mir für dich, das hätte dir auch der Captain gewünscht.“
    Einen Moment verharrte Lydia, ihr Atem ging flach und abgerissen. Dann küsste sie Nicole auf die Wange und löste sich von ihr. „Ich verspreche dir, ich werde weniger vorsichtig sein, wenn du mir versprichst, vorsichtiger zu sein.
    „Meinst du im Allgemeinen?“, fragte Nicole. Sie kannte ihre Grenzen. „Oder meinst du den Marquis betreffend? Denn ich weiß nicht, ob ich …“
    „Oh, nein, ich würde nie verlangen, dass du aufgibst, was du und er aneinander gefunden haben mögt. Ein solches Landei bin auch ich nicht. Nur sei bitte vorsichtig, Nicole. Du hältst es natürlich nicht für möglich, aber selbst ein unabhängiges, starkes Herz kann brechen.“
    „Ja“, sagte Nicole mit gezwungen fröhlichem Lächeln, „und wir wollen doch nicht, dass das dem armen, ahnungslosen Marquis geschieht, nicht wahr?“
    „Du bist unverbesserlich!“, rief Lydia und drückte sie noch einmal herzhaft.
    „Das sagt jeder. Aber jetzt bin ich am Verhungern“, erklärte Nicole, als sie die Kammer verließen. Sie war überzeugt, ihre Schwester hatte gerade einen großen Schritt zurück in ihr Leben getan. „Komm, wir gehen hinunter; nur sag mir rasch noch, was du von Viscount Yalding hältst. Interessiert er dich? Er jedenfalls scheint dich sehr zu mögen.“
    „Nicole! Bestimmt nicht!“
    „Na gut, aber in Mayfair stolpert man ja förmlich über andere Kandidaten. Ich werde Ausschau halten!“
    Lydia versetzte ihr spaßhaft einen Klaps, was Nicole in helles Gelächter ausbrechen ließ. In dem Moment entdeckte sie unten am Fuß der Treppe Lucas, der sie erwartete.
    Sein dichtes blondes Haar war ein wenig zerzaust, und seine blauen Augen blitzten. Er schien ganz mit sich im Reinen und unglaublich lebendig. Und eben dieses Gefühl erzeugte er in ihr.
    Ob er glaubte, dass sie ihn anlächelte, seinetwegen so fröhlich lachte?
    Er reichte ihr die Hand, und sie ergriff sie, verwundert über den Schauer des Entzückens, der sie überlief.
    Und wenn er das wirklich annahm, was machte es schon? Wichtig war,

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