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Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Titel: Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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Leben haben wollen, was Sie mir ja sehr klargemacht haben. Und trotzdem, hier stehen wir, und ich möchte Sie immer noch küssen, und ich bin mir vollkommen sicher, Sie möchten, dass ich es tue. Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass wir beide an etwas anderes werden denken können, bis …“
    Fast hätte sie ihn umgestoßen, so abrupt lehnte sie sich zu ihm, umfing seine Wangen mit ihren Händen, stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte ihre Lippen auf die seinen. Dabei hielt sie die Augen so fest geschlossen, als ob sie Schmerzen empfände.
    Genauso abrupt ließ sie ihn los und trat zurück. Ihr Busen hob und senkte sich heftig. „So! Nun brauchen wir daran nicht mehr zu denken.“
    Ehe er etwas sagen konnte, raffte sie ihre Röcke und hastete an ihm vorbei zurück zum Gasthof.
    Nachdenklich zündete er sich ein Zigarillo an. Es war wohl besser, er blieb noch eine Weile hier und ließ ihr Zeit, sich von ihrer impulsiven Tat zu erholen.
    Herrgott, sie ist einfach herrlich, fantastisch!
    Während er, in sich hineinlächelnd, rauchte und die Szene noch einmal vor seinem geistigen Auge ablaufen ließ, kam ihm eine Idee. Eine verrückte Idee, die jedoch umso vernünftiger klang, je länger er darüber nachdachte …
    Wann würde sie lernen, weniger impulsiv zu sein? Wann endlich würde sie erst nachdenken und dann handeln?
    Doch Nicole hatte verzweifelt gewünscht, er würde schweigen, würde einfach aufhören, Dinge zu sagen, die sie nicht leugnen konnte, ohne wie ein Gänschen zu klingen.
    Es hatte doch alles so sehr vernünftig geschienen. Und wie sich herausgestellt hatte, auch vergnüglich.
    Aber sie hätte daran denken müssen, dass sie den ganzen Weg zurück nach London noch neben ihm sitzen würde.
    Sie war den Pfad zurückgelaufen und hatte erst vor der Tür des Gasthofs innegehalten, um zu Atem zu kommen, ehe sie sich zu ihrer Schwester und Lord Yalding gesellte, denen allerdings ihre Rückkehr kaum auffiel, da sie immer noch so sehr in ihr Gespräch vertieft waren.
    Eine Weile später kam auch Lucas herein. Er habe die Rechnung beglichen, erklärte er, und sie sollten sich besser langsam auf den Rückweg machen, da das zurzeit so unzuverlässige Wetter umschlagen könne.
    „Sagen Sie nichts“, warnte Nicole ihn, als sie neben ihm, der ihr galant hinaufgeholfen hatte, auf dem Karriol Platz nahm, „nicht ein einziges Wort.“
    „Nicht einmal im Traum“, entgegnete Lucas. „Aber darf ich Ihnen zumindest danken? Das war ein sehr … interessanter Kuss. Ihr erster vermutlich? Ich fühle mich geschmeichelt.“
    „Das tut nichts zu Sache.“ Aus zusammengekniffenen Augen sah sie ihn an. „Und wenn ich hinzufügen darf, das meinte ich auch nicht, als ich Sie zu schweigen bat. Ich hielt Sie für einen Gentleman.“
    „Ich bin ein Gentleman. Ein Mann mit niederer Gesinnung hätte Sie gepackt und Ihnen gezeigt, wie man richtig küsst. In der Tat bin ich sehr stolz auf meine Selbstbeherrschung, wenn nicht sogar auf mein edles Betragen im Angesicht der Versuchung.“
    „Wie sehr Sie das befriedigen muss, Mylord. Von mir kann ich das nicht sagen.“ Sie atmete tief ein und widmete sich angelegentlich der Landschaft. „Wir sollten uns nicht wiedersehen, wenigstens nicht absichtlich. Wahrscheinlich werden wir uns sowieso, ob gewollt oder nicht, immer wieder einmal begegnen, dann werden wir natürlich höflich miteinander umgehen, besonders, wenn Lydia oder Rafe dabei sind. Werden Sie Lady Cornwalls Ball besuchen?“
    „Jetzt schon“, sagte Lucas, was sie wütend machte, sah man von der kleinen, verräterischen Stimme in ihrem Kopf ab, die diese Neuigkeit mit Entzücken zur Kenntnis nahm. „Aber ich denke, ich werde mich so eben davon zurückhalten können, Sie während des Scottish Reel zu Boden zu werfen und Ihnen die Unschuld zu rauben, falls das Ihre Sorge ist. Was Ihr Betragen angeht, nun, da bin ich mir nicht so sicher. Immerhin war nicht ich es, der … äh … zum Angriff überging.“
    „Ja, und ich bin froh, dass ich es tat“, sagte sie mit zur Schau gestellter Tapferkeit, „denn nun, da ich meine nur zu verständliche Neugier befriedigt habe, sind Sie für mich, wie ich finde, bei Weitem nicht mehr das Problem, für das ich Sie gehalten hatte.“
    „Der Kuss war ein Reinfall?“
    Als wenn sie ihm etwas anderes sagen würde – er war sowieso schon viel selbstgefälliger, als sie für gut befand. Und sie würde gewiss nie zeigen, wie froh sie war, dass er sie, wie es aussah, weiterhin

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