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Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Titel: Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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dem Feuer stellte, ließ Lucas sich Rafe gegenüber in einen Sessel sinken.
    „Ihr wart schneller hier als gedacht“, sagte Rafe und hob grüßend sein Glas. „Du siehst miserabel aus. Aber dafür ist vermutlich meine Schwester verantwortlich.“
    „Deine Schwester und ich, wir werden uns in Kürze unterhalten müssen, ernstlich unterhalten müssen“, entgegnete Lucas. Er schaute sich in dem nur spärlich besuchten Klub um. Seit Brummel wegen seiner wachsenden Schulden und seines Zerwürfnisses mit dem Prinzregenten fernblieb, hatte das Erkerfester bei White’s viel von seiner Faszination verloren und damit auch eine Menge Stammgäste.
    „Aber ihr wart beinahe zwei ganze Tage zusammen, da hattet ihr doch sicherlich Zeit dazu.“
    „Sie weist mich immer noch ab.“
    Rafe schnalzte leise mit der Zunge. „Was hattest du denn erwartet? Wenn ich meiner Frau glauben kann, hat Nicole nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass sie nicht heiraten will. Ich dachte, du hättest sie umstimmen können. Schwüre von ewiger Liebe und unsterblicher Anbetung sollen schon bei vielen gewirkt haben – sagt zumindest meine Frau.“
    Sein Glas halb erhoben, erstarrte Lucas in der Bewegung. „Gott im Himmel!“
    „Hast du das versäumt?“
    „Ich … also, ich habe doch bestimmt …“ Lucas raufte sich das Haar, als könnte er so seinen Verstand zurechtrücken. „Ich meine, ich hätte … ja, natürlich, irgendwann jedenfalls …“
    „Fern sei es mir, dich kritisieren zu wollen, mein Freund, aber falls du es ihr gesagt hast, kann es kein sehr denkwürdiger Augenblick gewesen sein, sonst könntest du dich wohl erinnern.“
    Hastig stellte Lucas sein Glas ab und sprang auf. „Ich muss gehen.“
    „Jetzt? Lucas, setzt dich wieder. Ich habe nur Spaß gemacht, was mir nicht zusteht, angesichts meiner eigenen, nicht gerade wegweisenden Historie in der Frage, wie man die geliebte Frau am besten umwirbt.“
    „Aber du verstehst nicht … Ich habe gesagt, sie soll mich heiraten, und das bestimmt ein Dutzend Mal. Hab es gefordert, geschrien … na, geschrien zumindest ein Mal, glaube ich.“ Verwirrt schüttelte er den Kopf. „Warum habe ich ihr nie gesagt, dass ich sie liebe? Dir habe ich es doch gesagt.“
    „Ja, ich erinnere mich. Ein herzergreifender, mir kostbarer Augenblick.“
    Mit einem hörbaren Plumps ließ Lucas sich zurück in den Sessel fallen. „Das ist wirklich nicht lustig, Rafe.“
    „Da irrst du dich, besonders, wenn du hier an meinem Platz sitzen würdest und dich sehen könntest. Aber ich hatte dich gewarnt. Nicole ist … meine Schwester ist … nun, einzigartig.“
    „Dein Schwester ist ein kleines … ich muss mit ihr reden. Wie viel Zeit bleib uns?“
    „Phineas – das ist mein Kammerdiener – sagt, sie versammeln sich um acht Uhr im ‚Broken Wheel‘, und jetzt ist es schon sechs durch. Und falls du dich wunderst, woher ich das weiß – eben diesem Phineas verdanken wir es. Er war nämlich, ehe er beschloss, für mich zu arbeiten, als Bow Street Runner beschäftigt. Die Feinheiten des Krawattenschlingens hat er zwar noch immer nicht verinnerlicht, aber peinlich sind meine Krawatten doch nicht, oder?“
    „Rafe, ich habe wenig geschlafen, also zum Teufel mit deinen Krawatten! Verdammt, ich muss mit Nicole sprechen! Können wir also zur Sache kommen? Wie viele werden erwartet?“
    „Entschuldige. Also, soweit Phineas erfuhr, geht man von mehr als hundert Männern aus, viele bewaffnet, und alle wild darauf versessen, über die Westminster Bridge zum Parlament zu marschieren und dort ihre Forderungen an die Türen zu nageln. Wenn du richtig vermutest und Frayne schon die Garde alarmiert hat, weiß ich nicht, wie wir ein Massaker vermeiden können.“
    „Hast du einen Vorschlag, wie wir sie aufhalten?“
    „Nun, ich kann mir einfach nicht in rosigen Farben ausmalen, wie wir zwei unangekündigt da auftauchen und ihnen erzählen, dass sie ein Haufen Dummköpfe sind, die von Regierungsspitzeln aufgestachelt und an der Nase herumgeführt werden. Das wäre die beste Methode, den Schädel eingeschlagen zu bekommen.“
    „Genau das sagte ich, als Nicole mir diese Frage stellte. Ihre Lösung war, wenn diese Männer schon wütend sind, sollen sie auf die richtige Person wütend sein.“
    „Das klingt vernünftig. Nur wie bewerkstelligen wir das?“
    Lucas stützte die Ellenbogen auf die Knie und beugte sich vor. Leise sagte er: „Ich habe da eine Idee.“
    Träge öffnete Nicole ein Auge, als sie

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