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Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Titel: Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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dir, schmachtend, auf die Knie, wenn du das willst. Bis dahin benimm dich.
    Wortlos reichte sie das Blatt ihrer Schwester und kniete sich neben sie hin. „Ich kann nicht glauben, dass ich ihn liebe. Er macht mich wahnsinnig, und er lacht über mich, und er kann über mich so zornig werden und … und er nimmt mich, wie ich bin. Aber es ist wahr, ich liebe ihn so sehr. Verstehst du nun? Ich kann nicht einfach hier sitzen und warten, bis wir erfahren, wie es ausgegangen ist. Ich weiß, so sollte ich mich verhalten, weil man es von Frauen so erwartet, und es ist klar, dass Lucas es so möchte. Aber ich kann nicht … ich kann einfach nicht.“
    Langsam faltet Lydia das Papier wieder und legte es fort. „Es gibt Frauen … Ehefrauen, die ihrem Mann in die Schlacht folgen. Wusstest du das? Viele Ehefrauen, oder auch nur Frauen, die einen Soldaten liebten, sind im vergangenen Jahr nach Brüssel gereist, haben jede Mühe auf sich genommen. Und als die Kämpfe vorbei waren, suchten sie auf dem Schlachtfeld nach ihren Männern. Ich habe Berichte darüber gelesen.“
    „Liebes, nicht …“
    „Sie folgten den Männern, die sie liebten, in den Krieg. Ich bin auf Ashurst geblieben und habe dem Captain alberne Briefe geschrieben, über das Wetter und über unwichtige Haushaltsangelegenheiten.“
    „Ich weiß“, murmelte Nicole und wischte sich mit dem Handrücken über die feuchten Augen. „Aber Rafe hätte dich sowieso nicht gehen lassen, du warst siebzehn.“
    Doch Lydia schüttelte den Kopf. „Was bedeutet Alter, wenn es um Gefühle geht? Ich war eine liebende Frau, ich hätte ihm folgen, hätte alles wagen sollen. Du, Nicole, du an meiner Stelle hättest irgendwie eine Möglichkeit gefunden, nach Brüssel zu reisen. Das weiß ich. Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt. Wenigstens wäre ich dann … ich wäre am Ende bei ihm gewesen. Er starb mit der flehenden Bitte an den Duke, es uns zu übermitteln. Wenn der Captain schon sterben musste, hätte ich bei ihm sein, seine Hand halten müssen. Aber ich habe mich nicht getraut, ich hab nur da gesessen und gewartet. Ich … ich bin so feige, ein Mäuschen, genau, wie Mama sagte.“
    „Aber der Captain verstand es. Er liebte dich. Er hätte nicht gewollt, dass du dich in Gefahr begibst.“
    „So wie der Marquis die Vorstellung, dass du dich in Gefahr begibst, nicht ertragen kann?“, fragte Lydia und streichelte ihrer Schwester über das Haar. „Und schau, wie du dich an seine Wünsche hältst.“
    Zögernd hob Nicole den Kopf und sah ihre Schwester an. „Wenn du die Zeit zurückdrehen könntest, würdest du … würdest du gehen?“
    Die Uhr auf dem Kaminsims schlug, sieben langsame Schläge, ehe Lydia sich äußerte. „Ich möchte es gern denken. Deshalb versteh bitte, dass ich weiß, wie du dich fühlst. Aber den beiden Männern jetzt dort an der Schenke im Weg zu sein, würde niemandem nützen“, sagte sie endlich. „Wir müssen einfach glauben, dass es Rafe und dem Marquis gelingen wird, die Lage zu entschärfen. Einverstanden?“
    „Aber …“
    „Ich sagte, einverstanden?“
    „Ja, schon möglich.“
    „Und wenn es ihnen nicht gelingt, wenn schon im ‚Broken Wheel‘ etwas schiefgeht, dann bleibt ihnen kaum etwas anderes übrig, als zur Westminster Bridge zu gehen und zu sehen, ob noch etwas zu retten ist. Richtig?“
    „Richtig.“ Nicole seufzte. „Du sagst also, ich sollte gar nicht erst hingehen. Ich verstehe. Aber ich wollte einfach … einfach etwas tun.“
    Behutsam schob Lydia ihre Schwester fort. Sie stand auf und wanderte nachdenklich im Zimmer auf und ab. „Woraus folgt, dass wir beide uns Lord Frayne widmen werden.“ Jäh blieb sie stehen und wandte sich Nicole zu. „Euch allen ist sicher klar, dass Seine Lordschaft sehr, sehr wütend sein wird, wenn es Rafe und dem Marquis gelingt, den Marsch aufzuhalten?“
    „Ja, darüber haben Lucas und ich auch gesprochen. Schon morgen könnten Mamas Briefe weiß der Himmel wo sein. Und sie hat sie tatsächlich geschrieben! Sie hat es mir selbst gesagt. Innerhalb weniger Tage könnte ganz London wissen, dass unser Onkel und seine Söhne …“
    „Aber es ist ganz einfach! Ich weiß, was wir tun müssen. Seit gestern habe ich über diese Sache nachgedacht, und ich jedenfalls habe nur eine Antwort gefunden. Phineas auch. Er … er hat schon etwas in die Wege geleitet.“
    Nicole sah ihre Schwester fragend an. „Was müssen wir denn tun?“
    „Zieh diese lächerlichen Sachen aus und leg dein

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