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Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Titel: Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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bis zum Hals unter einer Decke stecken. Und nun komm her.“
    Sie blieb, wo sie war, reichte ihm aber die Hände. „Du hast recht. Weißt du, alles in allem wäre es für Frayne besser, wenn er dich einfach umbrächte.“
    Die Brauen hochgezogen, betrachtet er sie. „Erinnere mich daran, dass ich mich dir niemals zum Feind mache.“
    „Aber Lucas, es ist nur logisch, das musst du doch einsehen. Entweder du vernichtest ihn, oder er vernichtet dich.“
    „Ich weiß, mein Herz, aber törichterweise hoffte ich, du kämst nicht darauf.“
    Unterstützt dadurch, dass der Kutscher den Wagen eben erneut in eine scharfe Kurve lenkte, rutschte sie über den Sitz und kuschelte sich an Lucas. Was sie sowieso schon den ganzen Tag am liebsten getan hätte. Also wirklich, man sollte meinen, das müsse er doch auch wissen!
    Die Wange an seiner Jacke reibend sagte sie: „Du weißt schon, dass du von Frayne nun niemals erfahren wirst, wer deinen Vater verriet und hinterging? Genügt es dir und deiner Mutter, zu wissen, dass er unschuldig angeklagt wurde?“
    „Ich denke, wir werden uns damit zufriedengeben müssen. Über seinen Tod wurde geflüstert, doch dass er an dem Anschlag in irgendeiner Weise beteiligt war, hat nie jemand offen behauptet. Wenn mich bei meinem Eintritt in die Gesellschaft hier und da jemand schief ansah oder eine Bemerkung fiel, folgte doch nichts darauf … ich wurde akzeptiert. Die Gesellschaft lebt vom Skandal, vergisst aber auch schnell, da es immer neue prickelnde Skandale gibt. Der Selbstmord meines Vaters, das Tuscheln darüber, das ist lange her. Wirklich Leid zugefügt wurde nur meiner Mutter und mir. Deshalb ist es am besten, nichts zu unternehmen, die Vergangenheit ruhen zu lassen – sosehr ich wünschte, dass die schuldige Person angeprangert und bestraft würde.“
    Nicole schmiegte sich noch dichter an ihn. „Du bist ein guter Mensch, Lucas, ein guter Sohn. Wenn meine Mutter aus Italien zurückkommt, werde ich versuchen, eine bessere Tochter zu sein. Aber wie ich mich kenne und wie ich meine Mutter kenne, zweifle ich doch sehr, dass wir uns voller Güte und Verständnis in den Armen liegen werden. Zumindest nicht länger als vierzehn Tage.“
    Sie hatte ihn zum Lächeln bringen wollen, und als sie nun zu ihm aufblickte, lächelte er tatsächlich.
    Sanft zog er sie an sich, und sie spürte ihre unmittelbare körperliche Reaktion, als er ihre Brüste streichelte, anscheinend irgendwie gedankenverloren.
    Dann allerdings belehrte er sie eines Besseren, denn er sagte plötzlich: „Ich will dich lieben. Jetzt. Sag, wie lange habe ich wohl geschlafen, was meinst du? Sind wir weit gekommen?“
    Sie verbarg ihr Gesicht vor ihm. „Ich … ich weiß es nicht genau, aber nicht lange. Eine Viertelstunde vielleicht.“
    Er reckte sich und zog den Fenstervorhang auf seiner Seite dicht zu. Als er sie wieder anschaute, sah sie das Feuer in seinem Blick. „Dann haben wir noch mindestens eine Stunde bis zum nächsten Pferdewechsel. Sagtest du nicht, du magst Abenteuer?“ Sich vorbeugend, verdunkelte er auch das andere Fenster, sodass nun trübes Dämmerlicht im Wagen herrschte. „Dann komm, tun wir etwas Abenteuerliches.“
    Obwohl sie ein jähes Prickeln verspürte und sich unwillkürlich dichter an ihn schmiegte, fragte sie: „Du kannst doch unmöglich … meinst du, dass wir … dass wir …“
    „Warum nicht? Du hast auch daran gedacht.“
    „Habe ich nicht!“
    Er küsste sie auf die Nasenspitze. „Vielleicht nicht sofort, aber jetzt denkst du daran. Ich sehe es dir an. Ich jedenfalls denke schon den ganzen Tag daran.“
    Er umschlang sie und zog sie auf seinen Schoß und begann, mit einer Hand ihren Spenzer aufzuknöpfen.
    „Du … du hast … den ganzen Tag daran gedacht?“
    Gierig küsste er ihren Hals. „Hmmm … ja … anscheinend bin ich ein schlimmer Mann. Ein ganz, ganz schlimmer Mann. Und ich habe an das hier gedacht, seit ich dich aufs Pferd steigen sah. Du liebst es, im Herrensitz zu reiten?“
    „Lucas!“
    Jedes Rumpeln der Kutsche brachte sie London näher, wo die Wirklichkeit auf sie wartete. Doch jetzt und hier, in diesen Augenblicken, gab es nichts sonst, nicht die Vergangenheit, nicht die Zukunft, keine offenen Fragen, keine Diskussion darüber, wohin ihre Liebe, ihre Lust führen würde.
    Es gab nur zwei Menschen, ineinander verloren … und was immer sie in London erwartete, war endlos weit weg.

18. KAPITEL
    W ährend ein Lakai ein zweites Weinglas auf das Tischchen vor

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