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Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Titel: Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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jetzt, werden wir wieder ein bisschen schneller.“
    Um zwei Uhr saßen sie in Rafes Wagen und hatten schon zweimal an Gasthöfen das Gespann wechseln lassen. Inzwischen hatte Nicole jeden Gedanken, dass sie unterwegs werde schlafen können, aufgegeben, so sehr wurden sie durchgeschüttelt, da der Kutscher die Mietpferde antrieb und ihnen auf den holprigen Straßen das Letzte abforderte.
    Auf dem Dach der Kutsche saß einer von Basingstokes Grooms und blies, wenn sie andere Fahrzeuge überholen wollten, wieder und wieder warnend in sein Posthorn, was Nicole anfangs schrecklich aufregend fand, sie jedoch mittlerweile nicht mehr davon ablenken konnte, dass ihr Magen nicht für das beständige Holpern und Rumpeln des dahinrasenden Wagens eingerichtet war.
    Als sie eine Kurve nahmen, drückte sie sich, an den Halteriemen geklammert, fest in die Ecke der Sitzbank, da ein Blick aus dem Fenster ihr zeigte, dass sie beinahe im Graben gelandet wären, dann schaute sie zu Lucas in der anderen Ecke, der, die langen Beine gegen die Bank auf der anderen Seite gestemmt, den Hut über die Augen gezogen, tief und fest und friedlich schlief – wie konnte er es wagen!
    Wie übel ihr war! An der letzten Station hatte die Wirtin ihr einen Trunk verabreicht, der dagegen helfen sollte. Doch trotzdem hatte sie das Gefühl, sie würde nie im Leben wieder etwas Festes zu sich nehmen können, und wenn man sie mit Gewalt zwänge.
    „Lucas? Schläfst du?“ Sie streckte die Hand aus und versetzte ihm einen nicht allzu sanften Rippenstoß. „Lucas?“
    „Jetzt jedenfalls nicht mehr“, murmelte er, hievte sich in eine aufrechtere Stellung und nahm den Hut vom Gesicht. „Stimmt etwas nicht?“
    „Ja, und wie!“, sagte sie gereizt. „Wie kannst du schlafen?“
    Er rieb sich die Wangen, um die Verschlafenheit zu vertreiben. „Na, wie man es so macht … ich setze mich bequem hin, schließe die Augen …“
    „Lass das!“
    „… obwohl ich hätte daran denken sollen, mir auch die Ohren …“, fuhr er fort, hob aber schnell einen Arm, um ihren nächsten Stoß abzuwehren. „Darf ich dich daran erinnern, dass du mir vorgeschlagen hast, zu schlafen?“
    „Da dachte ich noch, ich könnte auch schlafen. Aber es will mir nicht gelingen, und ich finde es sehr unhöflich von dir, zu schlafen, wenn ich kein Auge zutun kann.“
    „Ah, ich verstehe. Heißt das, dass ich auch hungrig sein muss, wenn du hungrig bist, und zufrieden, wenn du zufrieden bist, traurig …“
    „Und tot, wenn ich dich umgebracht habe“, sagte sie, unwillkürlich lachend. „Es ist schon gut. Geh, schlaf wieder. Ich werde still hier sitzen und mir eine Methode überlegen, wie du den Marsch zum Parlament aufhalten kannst, ohne zu Tode getrampelt zu werden, sofern sie dich nicht schon im ‚Broken Wheel‘ zu Brei geschlagen haben. Mach dir nur keine Sorgen.“
    „Komm her“, bat er und breitete die Arme aus.
    „Nein, ich lasse mich nicht beruhigen. Weißt du, was du da vorhast, ist eine ernste Angelegenheit!“
    „Und ich verspreche dir, Rafe und ich werden sie ernst nehmen.“
    Erstaunt sah sie ihn an. „Rafe? Er will dich begleiten?“
    „Ich denke, ja. Das geht alles zu schnell. Wir dachten beide, es bliebe uns mehr Zeit. Du weißt schon, dass, wenn es uns gelingt, diesen Marsch aufzuhalten, Frayne umso wütender sein wird? Das heißt, dass wir irgendwie auch Frayne in Zaum halten müssen. Und zwar heute Nacht noch, ehe er den Trumpf ins Spiel bringen kann, den ihm deine Mutter in ihrer Naivität in die Hand gegeben hat. Mit Gegenmaßnahmen wird er jetzt noch nicht rechnen, da er glaubt, alle guten Karten in der Hand zu haben.“
    „Nun, so ist es ja auch“, erinnerte sie ihn.
    „Ja, Liebste, aber wird er sie jetzt schon benutzen wollen? Ich glaube nicht. Denn wenn er diese Karte erst ausgespielt hat, hat er nichts mehr in der Hand, mit dem er mich unter Druck setzen könnte – glaubt, mich unter Druck setzen zu können, damit ich über seine Pläne Stillschweigen bewahre.“
    „Aber Rafe …“
    „Ja, zugegeben, Rafe wäre dann sein nächstes Opfer, denn meinen Vater öffentlich zu schmähen, kommt vielleicht ein wenig zu spät. Also wird er sich Rafe, deine Familie, vornehmen, und so kann ich ungestört zu Liverpool und Sidmouth gehen und ihnen von den Plänen des sauberen Lords berichten.“
    „Du würdest dich unmittelbar an den Premierminister wenden und an den Innenminister?“
    „Ja, sicher, wobei ich beten müsste, dass sie nicht mit Frayne

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