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Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Titel: Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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hältst.“
    „Als Nächstes wird sie meine Reize am Covent Garden zum Verkauf feilbieten“, flüsterte Nicole in Charlottes Ohr. Die war gerade dabei, ein paar Tränen hervorzuquetschen, und musste ihr aufsteigendes Lachen nun rasch in ein Schluchzen umwandeln, da Lord Frayne den Salon betrat.
    „Euer Gnaden“, sagte er und schritt ohne Umwege auf Charlotte zu, die ihm, das Taschentuch noch vorm Mund, wie abwesend eine Hand reichte, „welch unerwartetes Vergnügen.“ Er beugte sich über die ihm entgegengestreckte Hand. „Eine Ehre und eine ganz reizende Überraschung, muss ich sagen.“
    Charlotte murmelte etwas Unverständliches und zog ihre Hand rasch fort, dann ließ sie sich vorsichtig zurück in das Sofa sinken.
    „Myladies“, fügte er mit einer Verbeugung zu Nicole und Lydia hinzu. „Wie kann ich Ihnen helfen? Stimmt etwas nicht?“
    „Unsere reizende, indiskrete Mutter segelte letzte Nacht Richtung Italien, Ihnen zu Dank, Sir“, sagte Lydia mit eisiger Stimme. „Unser Bruder, der Gemahl der armen Charlotte und Vater ihres ungeborenen Kindes, ist allein Ihrer Barmherzigkeit ausgeliefert, Mylord, und meine Schwester und ich können jeden Moment in Schande aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden, sodass wir als alte Jungfern sterben oder zumindest tief unter unserem Stand heiraten müssen. Von daher, Mylord, haben Sie recht mit der Annahme, dass etwas nicht stimmt.“
    „Und das alles, weil dieser dumme Basingstoke sich, entgegen unseren Hoffnungen, nicht erklären mochte. Aber er enttäuschte Sie ja ebenso, nicht wahr?“, sagte Nicole von ihrem Platz vor dem Kamin her. „Nun denn, Mylord, wie … wie können wir das regeln? Hmm?“ Sie versuchte sich an der verführerischsten Haltung, die sie sich vorstellen konnte.
    Frayne schaute von einer zur anderen und verharrte bei der offensichtlich schwangeren und immer noch in ihr Taschentuch weinenden Duchess of Ashurst, ehe er sich wieder Nicole zuwandte, wobei sein Blick mehr auf ihrem Busen als auf ihrem Gesicht haftete.
    „Verzeihung, ich verstehe nicht. Ihr Bruder? Und was hat Basingstoke damit zu tun? Ich fürchte, die Damen wissen mehr als ich.“
    Nicole musste sich beherrschen, dem verlogenen Schurken nicht an die Gurgel zu springen, Lydia aber hatte eine passende Antwort parat.
    „Mylord, Sie brauchen nicht zu schauspielern. Wir wissen von den Briefen meiner Mutter, die sich in Ihrem Besitz befinden. Wir sind hier, um sie Ihnen abzukaufen. Was verlangen Sie dafür?“
    Langsam fuhr sich Nicole mit einem Finger am Ausschnitt ihres offenherzigen Kleides entlang und streichelte dann wie in Gedanken die zarte Haut dort. Meine Güte, mir wird gleich übel, dachte sie, ließ sich aber nichts anmerken, sondern zeigte dem Mann einen sündigen Schmollmund und grub dann die Zähne in ihre Unterlippe, wie um deutlich zu machen, dass sie bereit waren, jeden Preis zu zahlen.
    Jeden Preis.
    Wie man es von der willigen, aber noch jungfräulichen Tochter einer unmoralischen Mutter erwarten konnte. Frayne musste sich doch fragen: Wie die Mutter so die Tochter?
    Genau diese Frage las Nicole in den durchtrieben blickenden Knopfaugen des Mannes, zusammen mit der Überlegung, wie er die Tochter haben und die Briefe behalten könnte. Wie könnte er es anstellen, an sein Vergnügen zu kommen und den Marquis of Basingstoke dennoch in seiner Gewalt zu behalten? Also zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen?
    „Ich …“ Frayne räusperte sich, wandte sich von Nicole ab, nur um sich ihr sofort wieder zuzukehren und sie noch einmal lüstern zu betrachten, ehe er an Lydia gerichtet sagte: „Möglicherweise habe ich eine vage Ahnung, worauf Sie sich beziehen. Aber … äh … äh … ich habe Pflichten, wenn mir etwas von Mord … von mehreren Morden … zu Ohren kommt.“ Wieder sah er Nicole an, und sie neigte kaum merklich den Kopf, klimperte mit den Wimpern und schenkte ihm einen stumm flehenden Blick. „Sie … Sie sehen, dass ich in einer Zwickmühle stecke.“
    „Ich sehe, dass Sie ein fürchterlicher Mensch sind“, sagte Lydia streng. „Ich sehe, dass wir verzweifelt sind und dass Ihnen das durchaus bewusst ist. Der Marquis hat uns enttäuscht, ist vor Ihnen aufs Land geflohen und liefert uns Ihrer Gnade aus, Sir, und wir können unseren Bruder nicht um Hilfe bitten, da wir fürchten, dass er sehr drastische Maßnahmen ergreifen würde. Sie … Sie sind unsere einzige Hoffnung.“
    „Basingstoke ist abgereist?“
    Nicole trat dicht an den Mann

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