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Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Titel: Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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war, in Erwartung des aufrührerischen Mobs und des Aufstands, der nun nicht kommen würde, und der als Vorwand für noch schärfere Gesetze hatte herhalten sollen.
    Zurück zum „Broken Wheel“ schlich ein sehr stiller, verdrossener, jedoch dankbarer Trupp.
    Ausgerechnet der Wirt, dessen Kopf infolge seines Zusammenstoßes mit einem der Fässchen von einem schmuddeligen Verband geziert wurde, kam, diesem Handicap zum Trotz, auf die Frage, die Rafe und Lucas erwartet, ja, erhofft hatten und die sie andernfalls selbst gestellt hätten.
    „Welcher von den Mistkerlen im Parlament wollte, dass wir für ihn sterben?“
    Da Charlotte sich durch kein Argument der Welt davon überzeugen ließ, daheim zu bleiben, akzeptierten sie im Endeffekt ihre Begleitung.
    Phineas hatte Lord Fraynes Koch ausgehorcht und erfahren, dass sein Herr schon früh zu Abend speiste, jedoch nie vor zehn Uhr das Haus verließ, um in Gesellschaft zu gehen.
    Also hielt die Kutsche der drei Frauen um neun Uhr vor dem großen, ziemlich hässlichen Haus am Belgrave Square. Charlotte gähnte hinter ihrer behandschuhten Hand.
    „Langweilen wir dich vielleicht?“, fragte Nicole ihre Schwägerin.
    „Wohl kaum. Aber sonst gehe ich um die Zeit fast schon zu Bett, vor allem, da das Baby in letzter Zeit regelmäßig nachts um zwei munter wird und mich weckt, weil es tritt und stößt oder Schluckauf hat, das arme kleine Wesen. So, kennen wir alle unsere Rollen?“
    „Die hysterische werdende Mutter, die Stimme der Vernunft, ruhig, aber berechnend, und die verruchte Flirterin, die meint, mit ihrem Charme erreichen zu können, was den anderen nicht gelang“, zählte Nicole auf. Dann runzelte sie die Stirn. „Muss ich wirklich meine Mutter spielen? Ich hatte mir vorgenommen, das nie wieder zu tun.“
    „Du kannst wohl kaum die Stimme der Vernunft verkörpern, meine Liebe“, sagte Charlotte, was Lydia ein Kichern entlockte.
    „Und Phineas ist sich sicher, dass er das hinkriegt?“
    Inzwischen hatte ein Lakai den Schlag der Kutsche geöffnet und klappte die Trittstufen aus.
    „Nicole, frag nicht ständig das Gleiche“, verlangte Lydia in gedämpftem Ton, während sie warteten, bis Charlotte auf dem Gehweg stand. „Wenn Phineas sagt, er kann das, dann ist es auch so. Der Mann war schließlich ein Bow Street Runner.“
    „Was aber heißt, dass er ein Diebesfänger war und nicht selbst ein Dieb.“
    „Aber er fing sie schließlich, nicht wahr?“, konterte Lydia, worauf Nicole keine Antwort einfiel; also zog sie nur eine Grimasse und stieg aus dem Wagen.
    Sie blieben unten an der marmornen Freitreppe stehen, bis ein Diener oben auf das Klopfen ihres Lakaien das Portal öffnete, dann bedeutete Lydia ihrer Schwester mit einem kleinen Stoß, sie möge jetzt ihren nicht unbeträchtlichen Charme spielen lassen.
    Nicole tänzelte leichtfüßig die Stufen hinauf, wobei sie ihren Schal gekonnt über ihre bloßen Schultern hinabgleiten ließ, und lächelte den Diener, der kaum dem Jünglingsalter entwachsen war, strahlend an.
    „Ihre Gnaden, die Duchess of Ashurst, begleitet von ihren Schwägerinnen Lady Lydia und Lady Nicole Daughtry, verlangt sofort Lord Frayne zu sprechen, in einer ganz persönlichen Angelegenheit. Guter Gott, waren das eine Menge Wörter! Soll ich es wiederholen, damit Sie es sich besser einprägen können?“
    Der Adamsapfel des armen Burschen hüpfte auf und nieder, und es dauerte, bis eine Antwort kam. „Nein, Madam, äh, Miss, äh, Mylady.“
    Triumphierend grinste Nicole ihre Begleiterinnen an, denn sie wurden von einem Butler, der geschäftig herbeigeeilt war, umgehend in den Großen Salon geführt. Der Mann versprach, Erfrischungen und Lord Frayne herzubringen, und beides in Kürze.
    Während Charlotte natürlich auf das bequemste Sofa zusteuerte und schon ein feines, spitzengesäumtes Taschentuch aus ihrem Retikül zog, sah Nicole sich neugierig um und entwickelte sofort eine entschiedene Abneigung gegen den Raum.
    „Ziemlich überladen und protzig, nicht wahr? All diese Vergoldungen!“, sagte sie verächtlich. „Und ein Porträt von ihm persönlich über dem Kamin? Ich glaube, der Mann ist ziemlich selbstverliebt.“
    „Pst, Nicole“, warnte Lydia, die sich in einem Sessel neben dem Sofa niederließ. Die Platte des niedrigen runden Tisches davor ruhte auf den erhobenen Händen einer Dreiergruppe vergoldeter Engel. „Nimm einfach eine provozierende Haltung ein oder was du in dieser Situation für angemessen

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