Wandel der Zeit - Savannah - Liebe gegen jede Regel
Nein, sie sah nicht gut aus, sie sah hammermäßig scharf aus.
Sie lachte leise auf und schritt majestätisch auf mich zu.
››Du bist mit deinen Gedanken nicht gerade konform… kann das sein?‹‹
››Nein‹‹, keuchte ich ertappt auf, schnappte sie mir und zog sie mit einem Ruck auf meinen Schoß. ››Du kleine, gierige Blutsaugerin belauschst mich?‹‹
Diesmal brach sie in schallendes Gelächter aus, rutschte von meinem Schoß herunter und winkte Richtung Bad. ››Geh, mach dich fertig Schatz, ich bin wirklich müde.‹‹ Dann kroch sie unter den Berg von Decken. Ich verzog beleidigt das Gesicht und trabte Richtung Badezimmer davon.
››Es ist gemein, einfach so heiß und verführerisch vor mir aufzukreuzen, auf meinen Schoß zu hüpfen und mich dann wegzuschicken‹‹, ließ ich sie gedanklich wissen, während ich die Klinke ergriff.
››Dann beeil dich – es gehört alles dir.‹‹
Wieder durchfuhr mich dieser wohlige Schauer bei dem Klang ihrer Stimme in meinem Innersten.
Als ich die Badezimmertüre öffnete, schlug mir ihr Duft schon massiv entgegen. Wohlig warm, noch intensiver als sonst und während ich ihn tief inhalierte, stieg ein brennendes Verlangen in mir auf. Ich hatte die Wahl. Sofort umkehren, und wie ein Tier über sie herzufallen oder ich tat es ihr gleich und reinigte mich zuerst von diesem überaus stressigen Tag. Ich versuchte, beides zu kombinieren. Also beeilte ich mich, um so schneller wieder bei ihr zu sein. Ich sprintete förmlich in Rekordzeit durch die Dusche. Auch die Zeit, die ich zum Haare waschen, rasieren und Zähne putzen brauchte, war meines Erachtens verschwindend gering.
Wo war…? Mist, ich hatte meine frischen Klamotten im Zimmer vergessen. Wieder in die alten Boxershorts steigen… nee, lieber nicht. Aber ich hatte eine andere Idee. Ich würde heute Nacht ohnehin keine weiteren Kleidungsstücke benötigen. Also schlang ich mir ein Handtuch lässig um die Hüften und zwang mich langsam und zivilisiert ihr Zimmer zu betreten.
Ups, ok. Ich hatte wohl trotz meiner Anstrengungen etwas zu viel Zeit im Badezimmer verbracht. Das Objekt meiner Begierde schlummerte nämlich schon selig in ihrem Bett, wenn auch an eines meiner Kissen geschmiegt. Ich trat, keineswegs enttäuscht darüber, näher. Sie lag seitlich in Richtung meiner Betthälfte gewandt. Eine Hand lag auf meinem zweiten Kissen und darunter befand sich ein Zettel. Ich zog ihn erstaunt hervor und begann zu lesen.
Nur für den Notfall…Falls ich schon im Schlummerland bin, wenn du zurückkommst, wecke mich bitte wieder auf – Ich liebe & küsse dich! Sav.
Ein leiser Seufzer entwich meinen Lungen. Ich liebte ihre verschnörkelte Handschrift mit diesen süßen kleinen Herzchen überall. Ich löste meinen Blick von ihrer Nachricht und sah auf sie herab. Sie sah wunderschön aus, wie sie so entspannt vor mir lag. Bestimmt hatte auch sie sich die Nacht, ihrem Outfit nach zu urteilen, etwas anders vorgestellt, aber sie deshalb aufwecken – niemals.
Mittlerweile zeigten die Zeiger der Wanduhr auf 3.00 Uhr morgens und so kroch ich, selbst todmüde, zu ihr ins Bett. Ich drehte mich ihr entgegen und beobachtete sie, durch das von außen hereinfallende Laternenlicht, bis mir irgendwann selbst die Augen zufielen.
Als ich am Morgen darauf immer noch schlaftrunken die Augen öffnete und in die Helligkeit blinzelte, war weder das einfallende Sonnenlicht noch der Wecker daran schuld, dass ich, obwohl immer noch todmüde, nicht mehr schlafen konnte. Savannah bedeckte schon seit einigen Minuten, jedes Körperteil oberhalb meiner Hüften, mit zärtlichen Küssen. Zuerst regte ich mich nicht, aus Angst sie könnte aufhören und die wundervollen Schauer unterbrechen, die sie mir mit ihren Küssen bescherte. Aber Sav war ja kein normaler Mensch, ich wusste sie hatte schon längst bemerkt, seit wann ich wach war.
››Ich weiß genau, dass du wach bist… also raus aus den Federn du fauler Hund‹‹, bestätigte sie meine Vermutung.
Wusste ich es doch. Und sie las auch schon wieder meine Gedanken. Dennoch küsste sie mich immer noch, und als sie wieder bei meinen Lippen ankam, schnellten meine Arme um sie herum, um sie genau in dieser Position auf mir zu fixieren.
››Guten Morgen, Prinzessin. Wieso bist du schon so früh wach?‹‹ Ich blickte auf die Uhr und stöhnte. ››Och nö, wir hätten noch dreißig Minuten schlafen können‹‹, murmelte ich
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