Wandel der Zeit - Savannah - Liebe gegen jede Regel
Millers für ihre Tochter bezahlt haben?‹‹
››Ja, das weiß ich. Aber woher weißt du es?‹‹
Mittlerweile hoffte ich, wenigstens äußerlich, noch einigermaßen ruhig zu erscheinen, innerlich nämlich, fühlte ich mich wie ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch. Und egal was ich auch sagte und dachte, Savannah blieb stumm, stumm und starr – vor Angst.
››Ich?‹‹ Sie klang sehr süffisant. ››Nun, Mr. Priest sitzt, genau wie ich, im Aufsichtsrat der Ältesten. Und dank euch, ist er um einiges reicher und sein Sohn… na ja… lassen wir das.‹‹
Für ihre selbstgefällige Art hätte ich sie am liebsten in der Luft zerrissen.
››Dir ist doch klar, dass du mit dieser Entscheidung die Enkelin deiner Freundin‹‹, ich deutete mit dem Kopf auf Sav’s Granny, ››wieder an ein Monster übergibst.‹‹
Als sie nicht antwortete, verlor ich meine Beherrschung. Mein Herz stotterte in meiner Brust und in meinem Schädel spürte ich plötzlich wieder diese tosenden Hammerschläge.
››IST dir das klar?‹‹, knurrte ich sie an, während der Schmerz wie in der Nacht zuvor, abwärts in meinen Kiefer zu rutschen schien.
Sie nickte.
››Das ist doch sicherlich vertraglich geregelt?‹‹, mischte sich Karl ein und zwinkerte mir zu. Ich begriff.
››Tja, dann sollten wir mal unseren Vertrag einsehen was ich dir bei Ungehorsamkeit zu entrichten habe. UPS, – wir haben ja gar keinen Vertrag, was ein Pech aber auch. Somit denke ich, kann die Summe nicht allzu groß sein. Also… ich höre.‹‹
Aber sie antwortete mir nicht. Stattdessen bückte sie sich, stellte ihren Stuhl wieder akkurat an den Tisch und kam auf mich und Savannah zu. Nun stand auch ich auf, stellte mich schützend vor Savannah und bleckte die Zähne. Ohne es diesmal nachprüfen zu müssen, wusste ich, dass sich meine Eckzähne wieder verlängert hatten. Nur das es diesmal nicht der Hunger war, der sie an die Oberfläche trieb, sondern die Sorge um Sav – ich musste sie beschützen.
Auch Brandy und Karl sahen mich so zum ersten Mal. Während Karl einen gefassten Eindruck auf mich machte, sah ich Brandy an, dass sie kurz vor einem Zusammenbruch stand. Ich war mir sicher, dass sie es spätestens ab diesem Moment bereute, mich hierher geschleppt zu haben.
Mitten in der Stille surrte plötzlich Sav’s Stimme durch meinen Kopf. ››Lass das, bitte. Verärgere sie nicht noch mehr. Sie ist im Rat – keine Chance, aber wir finden einen Weg, bitte… ich… ich…‹‹
››Sei still‹‹, knurrte ich.
Es galt Sav, obwohl ich immer noch unverwandt meine Grandma anstarrte, die nun direkt vor mir stand. Zum Sprung bereit, knurrte ich dieses gehässige Weibsbild an. Ich weigerte mich, sie weiter als meine Granny zu akzeptieren, geschweige denn sie noch näher an Savannah heranzulassen. Und dann begann sie zu lächeln. All ihre Gesichtszüge wurden immer weicher, und als sie sprach, klang sie besänftigt.
››Wenn Sie dich doch nur sehen könnte. Ihren Sohn – genau so stur wie Sie… Ich hätte meine wahre Freude daran gehabt, zu sehen, wer von euch beiden den größeren Dickschädel hat. Aber eines kann ich dir schon jetzt sagen – du schlägst Sie um Längen.‹‹ Dann nahm sie mein Gesicht in ihre Hände und küsste meine Wangen. ››Willkommen in der Familie – mein Sohn.‹‹ Und als sie mich aus ihrer Umarmung entließ, kullerte eine einsame Träne ihre Wange entlang.
Zugleich schob sich Sav’s Granny an ihr vorbei und drängte sie beiseite.
››Ich bin Sophia, Savannahs Grandma. Ich freue mich, dass meine Enkelin nun in den Drachenclan übergeht. Gib gut auf Sie Acht.‹‹ Und dann wurde ich auch von Savannahs jugendlicher Granny auf beide Wangen geküsst.
Am diesem Nachmittag führte mich meine Grandma an Nicola’s Grabmal. Es lag auf dem weitläufigen Areal ihres eigenen Grundstückes in der Nachbarschaft. Wir verbrachten während des Spaziergangs dorthin ein wenig Zeit zusammen. Allein. Auch wenn ich ihre Beweggründe von damals immer noch nicht nachempfinden konnte, verzieh ich ihr. Was sollte ich auch anderes tun… Sie war meine Granny – die Mutter meiner Mom.
Aus heiterem Himmel stoppte sie. Wir waren an unserem Ziel angekommen. Aufgrund unserer Unterhaltung hatte ich gar nicht auf den Weg geachtet…
Ich neigte den Kopf nach unten und blickte auf ein liebevoll hergerichtetes und gepflegtes Grab. Die goldene Inschrift auf dem tiefschwarzen,
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