Wandel der Zeit - Savannah - Liebe gegen jede Regel
daran zu ziehen.
››Du erinnerst dich an sie?‹‹
››Klar…, ich liebte es, Sie an ihren verlockend langen Haaren zu ziehen. Als Entschuldigung musste ich dann immer ihre Sandkuchen essen… echt ekelig.‹‹ Der Gedanke daran lies mich erschaudern und irgendwie dachte ich, den erdigen Geschmack von damals auf meinen Lippen zu spüren.
››Ekelig?‹‹, fragte sie leise.
››Ja, wirklich ekelig… aber damals fand ich es… irgendwie… ich weiß auch nicht. Ich konnte einfach nie Nein sagen. Na ja, meine Mom meinte früher immer, dass mich dieses Mädchen praktisch in Nullkommanichts um den Finger wickeln konnte. Sie war wohl etwas ganz besonderes.‹‹
››War?‹‹
››Hmmm‹‹, bestätigte ich mit einem Nicken, meinen Blick immer noch fest auf das Mädchen geheftet. ››Sie sind noch vor Schulbeginn weggezogen, ich habe Sie nie wieder gesehen…‹‹
››Willst du wissen, wie Sie heißt?‹‹, flüsterte Sav so leise das ich Mühe hatte sie zu verstehen. Ich nickte stumm.
››Sydney‹‹, stöhnte sie heißer, ››Sie hieß Sydney!‹‹
››Genau…‹‹, erwiderte ich freudestrahlend. Dankbar für die wiedergekehrte Erinnerung. ››…Sydney. Dass ich das vergessen konnte. Woher kennst du Sie?‹‹
››Ich bin… ich war Sydney… vier kurze – viel zu kurze Jahre lang… und dann…‹‹
Ihre Stimme brach hinter meinem Rücken ab.
››Was…? Wie…?‹‹ Ich brachte keinen vernünftigen Satz heraus. Sie kam von hinten an mich heran und nahm mich durch meine Arme hindurch in ihre.
››Nic, ich liebe dich schon so lange, das weißt du doch‹‹, hauchte sie mir ins Ohr, dann kam sie um mich herum nach vorne. ››Schon damals…‹‹, ergänzte sie.
››Musste ich deswegen immer Dreck fressen?‹‹, fragte ich gespielt theatralisch und sie lachte.
››Du weißt doch. Was sich liebt…‹‹
››Das neckt sich…‹‹, ergänzte ich ihren Satz. Sie hatte schon wieder recht, und ich konnte nicht fassen, wie lang ihre Liebe zu mir in die Vergangenheit zurückreichte.
››Das hier, sind meine gesammelten Werke, meine Schätze… alle, wie sie da stehen‹‹, erklärte sie mir mit einer ausladenden Handbewegung.
Mein Blick fiel auf ein Herz… ich kannte es.
››Wie kommst du an…‹‹, weiter kam ich nicht, sie vollendete meinen Satz.
››Das Herz? Ich weiß, du hast es Tess geschenkt, aber sie warf es achtlos in den Müll, als du damals gegangen warst. Ich musste es mitnehmen, es einfach im Müll liegen zu lassen, brachte ich nicht über mich, auch wenn es bis heute nicht für mich bestimmt war.‹‹
Als ich sie ansah, waren ihre Augen traurig über die Erkenntnis darüber.
››Und die…‹‹
››Die Rose hast du mir geschenkt, sie ist mein Heiligtum. Nichts in meinem Zimmer ist so wertvoll wie sie.‹‹
Ich grübelte, aber es war mir entfallen.
››Wann?‹‹
Sie schien ein bisschen beleidigt und zog einen Schmollmund.
››Du erinnerst dich wirklich nicht?‹‹
Ich schüttelte schuldbewusst den Kopf und verfluchte mich selbst dafür.
››Du hattest Rosen gekauft, für Tess, zu ihrem Geburtstag. Und als du aus dem Blumenladen kamst, bist du direkt in mich hineingelaufen… sagen wir, du hattest Tasha damals über den Haufen gerannt. Wenn ich ehrlich bin… ich hatte mich dir eigentlich absichtlich in den Weg gestellt. Ich weiß auch nicht wieso. Naja… und zur Entschuldigung hast du eine Rose aus dem Strauß herausgefischt und sie mir geschenkt.‹‹
Jetzt erinnerte ich mich. Zart und gedankenverloren strich sie nun mit ihrem Finger über die verdorrte Blüte. Ich schämte mich ein bisschen dafür, dass ich zwar Tess und auch deren Vorgängerinnen immer mit Geschenken überhäuft hatte, aber seit ich mit Savannah zusammen war, nicht einmal daran gedacht hatte, ihr mit einem Geschenk eine Freude zu machen.
Ich nahm sie bei den Händen, drehte sie zu mir und schaute ihr tief in ihre wundervollen blauen Augen.
››Sav, dieses Herz war wirklich nicht für dich bestimmt, da hast du recht. Aber dafür besitzt du ein weitaus Wertvolleres. MEINES, mein Herz aus Fleisch und Blut ist dir total verfallen; und es tut mir aufrichtig leid, dass ich bisher nicht daran gedacht hatte, dir etwas zu schenken, das nur dir gehört, außer mein Herz.‹‹
Sie schlang die Arme um meinen Hals und küsste mich leidenschaftlich, ehe sie ihn für ein –
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