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Wandel der Zeit - Savannah - Liebe gegen jede Regel

Wandel der Zeit - Savannah - Liebe gegen jede Regel

Titel: Wandel der Zeit - Savannah - Liebe gegen jede Regel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tine Armbruster
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spürte, wie sie den Kopf senkte und zur mir herab sah. Hoffnung keimte in mir auf…
     Klick – die vierte Ziffer. Ich sprang vor ihr in die Höhe, packte sie bei ihren Schultern und schüttelte sie wie im Rausch.
     ››Das kannst du nicht tun… das kannst du nicht.‹‹
     Klick – die fünfte Ziffer.
     Nun war ich es, der Tränen in den Augen hatte, und sah ihr dabei in ihre… ihre wundervollen, eiskalten, stahlblauen Augen.
     ››Wieso?‹‹
     Klick – die sechste Ziffer. Wut stieg in mir auf – meine Hände ballten sich zu Fäusten.
     ››Ich habe ein Recht zu wissen wieso. Ich habe ein Recht darauf, ob es dir nun passt oder nicht!‹‹ Dann schlug ich zu.
     Klick – die siebte Ziffer wurde eingetippt.
     Bevor ich recht wusste, was geschehen war, blickte ich auf meine blutverschmierte, vor Schmerzen pochende Hand. Von dieser aus, wanderte mein Blick weiter zu Savannahs Spiegel, der nun leider über kein Spiegelglas mehr verfügte. Ich hatte ihn demoliert. Kurz, nur kurz flackerte in Savannahs Augen so etwas wie Hilflosigkeit, Bedauern, Trauer und Reue auf, trotzdem machte es kurz darauf zum achten Mal – Klick.
     So gab ich auf, gab mich geschlagen. Ich hatte sie verloren.
     Ich zog mir Hose und mein zerfetztes Shirt über, schnappte meine Schuhe und schlich total entkräftet und verzweifelt Richtung Tür. Bevor ich hinausging, legte ich ihr Armband in das Regal mit ihren anderen Schätzen. Ohne mich umzusehen, murmelte ich: ››Geschenkt ist geschenkt‹‹ und konnte mir ein – ››Mach damit, was du willst‹‹, nicht verkneifen. Das es viel härter klang als es sollte, tat mir sofort leid. Ein letzter Atemzug, ihres vanilligen Duftes, dann verließ ich ihr Zimmer.
     Wie lange ich vor ihrem Haus in den Nachthimmel starrte, wusste ich nicht, aber irgendwann hörte ich einen überaus wütenden und markerschütternden Schrei.
     Während er endete, wurde mir bewusst, dass ich selbst ihn ausgestoßen hatte. Wie ich danach nach Hause, geschweige denn in mein Zimmer oder ins Bett kam, wusste ich nicht mehr.
     Als mein Wecker unerbittlich seine morgendliche Arbeit aufnahm, lag ich zusammengekauert auf meinem Bett. Weder umgezogen noch zugedeckt lag ich da und starrte vor mich hin. Ich wusste ich fror, dennoch spürte ich die Kälte der vergangenen Nacht nicht. Mein Hirn wusste es, aber mein Körper spürte nichts. Nichts, außer eines großen, alles verzehrenden, schwarzen Loches. In meinen Eingeweiden schien der größte Tornado der USA zu toben.
     Lag ich die ganze Zeit wach? Hatte ich überhaupt geschlafen? Ich hatte keine Ahnung und es war auch nicht wichtig.
     Alles wird gut, alles wird gut… sie hat sich beruhigt, du wirst sehen… alles wird gut. Dies betete ich mir schon den ganzen Morgen immer und immer wieder vor, auch als ich hinüber zu ihrem Haus lief. Meine Blade stand noch davor und ich musste mich beeilen, bevor ihr Vater nach Hause kam. Aber Sav stand nicht wie gewohnt draußen um auf mich zu warten. Komisch, sie war sonst immer die Erste.
     Na ja, diese Nacht war sicher auch für sie nicht einfach gewesen.
     Du wirst sehen, es ist alles ok – sie liebt dich… ratterte es durch mein Hirn, während ich läutete. Brandy, ihre Mutter, öffnete mir.
     ››Hallo Nic‹‹, sagte sie so sanft wie möglich, ››es tut mir ja so leid.‹‹
     Sie wusste es also schon… na toll, Sav hatte ihr also schon erzählt, dass sie mich abserviert hatte.
     ››Guten Morgen, Brandy‹‹, fuhr ich nach außen hin ungerührt fort. ››Ich wollte Savannah für die Schule abholen, ist Sie startklar?‹‹
     ››Sie ist nicht mehr hier Nic, ab heute fährt Sie mit dem Schulbus. Es tut mir leid, ich konnte Sie nicht umstimmen… Sie ist… nun Sie war… schon immer sehr eigenwillig.‹‹
     Ich stand da, wie ein begossener Pudel und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Schulbus… sie fuhr mit dem Schulbus? ››Du musst nun gehen… mein Mann wird gleich eintreffen. Nic…? Hast du mich verstanden?‹‹
     Ich nickte stumm, machte ohne ein weiteres Wort kehrt, schob meine Blade auf unser Grundstück und ließ sie dort angekommen einfach fallen. Scheppernd ging sie zu Boden und ich wieder ins Haus.
     Wie mechanisch tappte ich nach oben, legte mich ins Bett und krümmte mich dem wiedergekehrten Tornado in meinem Magen erneut entgegen.
    Wieso…? Wieso…? WIESO???     
     Fühlte ich mich, seit Sav mich liebte, geheilt, gut und komplett, so ging es mir

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