Wandel der Zeit - Savannah - Liebe gegen jede Regel
Zeit, nur ein Hauch von Ewigkeit.
Ich weiß, die Heizung war kaputt und deine Haare waren nass.
Und bald vergess‘ ich, dass du alles für mich warst.
Und deine leuchtenden Augen, den ersten Moment.
Ich weiß nicht mehr weiter, und alles verschwimmt.
Wenn mein Blick dich nicht findet, dich nicht mehr erkennt.
Will ich zurück an den Anfang, zum ersten Moment…‹‹
Mein Herz schlug mit einem Mal ein paar Takte schneller und mit der aufsteigenden Panik, dass ich mich bald gar nicht mehr an sie erinnern könnte, wurde mein Blick wieder klarer und die imaginäre Watte, die mein Gehör seit langem dämpfte, verschwand.
Nein! Das durfte nicht sein… Niemals! Ich gebe nicht auf – nie. Angestrengt versuchte ich mich erneut zu erinnern… und obwohl ich wusste, wie Vanille duftete, konnte ich mir ihren Geruch einfach nicht greifbar in mein Gedächtnis zurückrufen. Ich rappelte mich auf, duschte und zog frische Klamotten über. Ohne zu wissen was ich tat, läutete ich auch schon an Savannahs Haus. Brandy öffnete mir mit einem Lächeln.
››Nic, wie geht es dir?‹‹
››Nicht so gut, aber danke der Nachfrage – und dir?‹‹
››Eigentlich ganz gut, Savannah hat sich zwar noch nicht gemeldet, aber so gibt es dann wenigstens auch keine schlechten Nachrichten. Also… was kann ich für dich tun?‹‹
Ich druckste ein wenig herum und überlegte, ob ich ihr die Wahrheit sagen sollte, und entschied mich schlussendlich dafür. Brandy war ihre Mutter, wem sonst, wenn nicht ihr, sollte ich sagen was und wie ich mich fühlte.
››Ich… ich habe vergessen, wie Sie duftet. Darf ich nach oben in Ihr Zimmer? Ich muss mich einfach erinnern.‹‹ Fast erwartete ich auf diese Beichte, dass sie mich auslachte. Aber das tat sie nicht, sie nickte mir nur zu.
››Ich weiß, was du meinst, man vergisst so schnell – selbst wir. Komm rein, du kennst ja den Weg.‹‹
››Ich danke dir…‹‹, nickte ich ihr zu und schon spurtete ich hastig und stolpernd die Treppen nach oben, stoppte abrupt und öffnete bedächtig ihre Zimmertür. Ich trat langsam über die Türschwelle, nahm einen tiefen Atemzug und hielt ihn einige Sekunden in meinen Lungen fest. Es roch nach Vanille… nein, es roch nach ihr, nach Sav. Erleichtert atmete ich aus.
Ich ließ mich auf ihr wunderschönes Himmelbett fallen, schloss die Augen und inhalierte abermals diesen wundervollen Duft. Tief… so tief, bis auch das letzte Fleckchen meiner Lungen damit erfüllt war. Ich vermisste sie so sehr, dass es schmerzte. Zwei Wochen war sie nun nicht mehr bei mir und ich konnte nichts weiter tun als – nichts zu tun.
Ein Klopfen unterbrach meine Gedanken.
››Kann ich reinkommen?‹‹, fragte Sav’s Mom.
››Ja klar, es ist dein Haus …‹‹ , antwortete ich und setzte mich auf.
››Ich dachte, du würdest dies hier vielleicht gerne haben.‹‹ Und damit reichte sie mir etwas Viereckiges in der Größe einer Postkarte. Erst konnte ich nichts erkennen und griff daher stirnrunzelnd danach. Ich drehte es um und zog scharf die Luft ein, als ich sie sah. ››Savannah!‹‹ Ich blickte Brandy an und flüsterte – ››Danke‹‹, ehe ich ihr Abbild küsste und es mir dann an die Brust drückte.
››Gern geschehen, ich möchte nicht, dass du Sie vergisst, Sie liebt dich doch… so sehr.‹‹
Ich nahm ihre Hand und drückte sie sachte. ››Das tue ich nicht. Niemals.‹‹
››Ich weiß Nic, ich weiß‹‹, flüsterte sie und erwiderte so meinen Händedruck.
So saßen wir einige Minuten still nebeneinander und sahen uns beide stumm in ihrem Zimmer um, in dem es schon so viele Tage kein Leben mehr gab.
››Hattest du schon Kontakt?‹‹, fragte Brandy unvermittelt in die Stille, was mich kurz zusammenzucken ließ.
››Kontakt? Du glaubst doch nicht immer noch daran, dass deine abstruse Idee klappen könnte?‹‹ Aber sie blickte zuversichtlich in mein Gesicht und wartete wohl auf ein klares Ja oder Nein, anstatt einer Gegenfrage.
››Ich träume von Ihr, ja… eigentlich jede Nacht und immer wieder dasselbe. Sie bittet mich, Ihr zu verzeihen.‹‹ Ich lachte hart auf… Als ob ich ihr verzeihen müsste, es gab schlichtweg nichts, dass ich ihr verzeihen müsste.
Brandys Gesichtszüge verhärteten sich und sie starrte mich an, ohne merklich Luft zu holen. Dann atmete sie laut stöhnend aus.
››Wie
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